Freitag, 17. November 2017

Unbewaffnete Bauern? / Unarmed peasants?



Ich bin neulich beim Ansehen der Doku „Der Dreißigjährige Krieg - Von Feldherren, Söldnern und Karrieristen" (BR, 2011) auf die Aussage des durch sein Tagebuch berühmt gewordenen Peter Hagendorf gestoßen, er  sei überrascht und verärgert über die Bauern gewesen, da er aus seiner Sichtweise Bauern nicht das Führen von Waffen zugestanden habe, was einzig seinem, dem Soldatenstand, zugestanden habe. Er war von solchen bewaffneten Bauern überfallen und beraubt worden, als er völlig betrunken den Anschluss an seine Truppe verloren hatte.

I was astonished when I heard in the documentary „Der Dreißigjährige Krieg - Von Feldherren, Söldnern und Karrieristen" (BR, 2011) the statement by Peter Hagendorf (the today famous author of a contemporary diary), that he was surprised and upset because there were some armed peasants. In his opinion the peasants were not allowed to carry weapons; that should be the right only to the soldiers like him. He was attacked and robbed by some armed peasants when he lost his troops because he was totally drunk.

Stangenwaffen in den Räumen zum 30jährigen Krieg im Hällisch Fränkischen Museum Schwäbisch Hall

Montag, 4. September 2017

Ein Besuch des Schlachtfelds von Simbach - a visit of the battlefield of Simbach 2017



Braunau, 9. Mai 1743 - Braunau may 9th 1743.

Zufälligerweise waren wir in diesem Sommer in der Gegend von Braunau und konnten das Schlachtfeld der Schlacht bei Braunau besichtigen. Die Schlacht bei Braunau, am 9. Mai 1743, wurde für den Feldzug in Bayern eine frühe Entscheidung wie man später erkennen sollte.

Coincidentally we were this summer in the surrounding area of Braunau and had the chance to visit the historical battlefield of the battle of Braunau/Simbach. The battle of Braunau, on may 9th, became decisive for the whole campaign in Bavaria.

Nachdem Ende 1742 nach dem Rückzug von Prag die Franzosen, Bayern und Hessen zumindest Bayern von den Österreichern zurückerobern konnten, gab es in Bayern bis zum Frühjahr nur einzelne Scharmützel.

After the retreat from Prague in 1742, the French, Bavarians and hessian allies managed to reconquer Bavaria. There were some small skirmishes only until the spring 1743.

General Minuzzi hatte den Oberbefehl über einen großen Teil der bayerischen Truppen. Er sollte die im April auf ihn zu rückende Hauptarmee des Prinzen Karl von Lothringen beobachten. Sollte der Feind zu stark sein, hatte er Ordre sich vor ihm zurückzuziehen. In erfolgreichen Gefechten bei Griesbach (heute Bad Griesbach) und Pfarrkirchen wurden zahlreiche Bayern wie 300 Mann unter La Croix gefangen genommen[1]. Obwohl Minuzzi durch Späher erfahren hatte, dass Karl von Lothringen mit einer deutlich überlegenen Armee auf ihn zu marschierte, beschloss er offensichtlich auf seine starke Stellung hinter dem Simbach vertrauend, den Angriff des Feindes zu erwarten. Wie wichtig es ihm war, den Österreichern eine Schlacht zu liefern, erkennt man daraus, dass er noch kurz vor dem Kampf aus Oettingen und Märktl Unterstützungen wie das hessische Dragonerregiment König anforderte, die auch eintrafen.

General Minuzzi had the overal command over a great portion of the bavarian troops. In april Seckendorff ordered him to observe the advancing Austrian main army under prince Charles of Lorraine. He had the order to retreat if the enemy was too strong. In very successful skirmishes at Griesbach (Bad Griesbach today) and Pfarrkirchen many Bavarians were captured, for example the famous leader La Croix with 300 men. Although Minuzzi learned from spies that Charles of Lorraine was heavily outnumbering him, he decided to hold his position of whom he thought that it was impregnable. It’s clear that it was very important for Minuzzi to give battle. Therefor he requested some reinforcements from Oettingen and Märktl like the hessian dragoon regiment König.

Anfangs sah sich die österreichische Vorhut unter Berlichingen den starken Verschanzungen der Bayern in Erlach gegenüber. Insbesondere der Kirchhof war mit Palisaden umgeben, so dass die Angriffe darauf sehr verlustreich sein mussten. Erst das Heranbringen von 4 Geschützen zwang die Verteidiger sich zu ergeben. 280 Bayern wurden gefangen. 

First the austrian vanguard was confronted with the heavy bavarian entrenchements at Erlach. Especially the churchyard was highly fortified with palisades. That meant that the attack would be very costly. The Austrians had to bring up 4 guns to force the garrison to surrender. 280 bavarians became prisoners of war.

Die Berge bei Simbach heute - the hills near Simbach today.

Veranstaltungen 2018 - Events in 2018



Im nächsten Jahr werden wir im Hohenloher Freilandmuseum Wackershofen eine Veranstaltung mit der Zeitstellung 1743 haben. Ähnlich wie dieses Jahr werden immer wieder Blogeinträge auf das Thema der Veranstaltung hinleiten.

Next year we will have an event located in 1743 at the Hohenloher Freilandmuseum Wackershofen. Similar to “Anno Domini 1757” we will post blogentries which will lead up to the theme of our large event.

Daneben wird 2018 die Veranstaltung „Landleben 1618“ im April geben. Es wird das Leben auf dem Land am Vorabend zum Dreißigjährigen Krieg gezeigt.

Besides there will be an event „Landleben 1618“ (rural life in 1618) in april 2018. We will show the country life at the eve of the 30-years war.   

“Landleben 1618”: 21.-22. April 2018
“Anno Domini 1743”: 24.-26. August 2018

Text: André Hanselmann

Samstag, 26. August 2017

"Anno Domini 1757 - Landleute auf Streife" 18.-20.August 2017



Nach einer ausgesprochen intensiven Phase der Vorbereitungen kamen wir am 17. August in Wackershofen an. Ungewöhnlich lange dauerte diesmal der Aufbau, vielleicht weil diesmal einige von denen, die von Näher kommen, nicht mit von der Partie waren.

After a phase of quite intesive preparations we arrived at Wackershofen the 17th August. The preparations there were unusually time consuming, maybe because those who came from near bye weren't present this time.

Am 18. August hatten wir viel Glück mit dem Wetter. Wir hatten uns am Vorabend verabredet, dass der Gunkel-Wirt und der Schultheiß Gunkel eine Art Wetternten auf der Wiese machen würden. Wessen Knechte würden rascher ihren Teil der Wiese bis zum Stock des Schultheißen abgemäht haben? Der Gunkel-Wirt bekam als Gastarbeiter unseren Heidejäger beigestellt, damit sein Feuerknecht im Wirtshaus weiterschaffen konnte. Nachdem der Schultheiß Gunkel seine Tochter zum Schulmeister gebracht hatte, konnte es losgehen. In all ihrer Arbeitswut begannen die Knechte ehe ihre Bauern da waren und daher just auf der falschen Wiese! 

Die Knechte beginnen mit der Ernte auf der falschen Wiese! - The farmhands start with the harvest at the wrong meadow!

Mittwoch, 19. Juli 2017

Heute vor 260 Jahren / 260 years ago: die Meuterei / the mutiny.

Heute vor 260 Jahren (20. Juli 1757): die große Meuterei des Schwäbischen Kreiskoningents.


Today 260 years ago (20. July 1757): the great mutiny of the troops of the swabian circle.

Bereits am 25. Juni 1757 kam es laut einer Hällischen Chronik zu einer Rebellion der württembergischen Truppen.



Ein Regimentsmusiker (wohl Kreisregiment Württemberg) im Kreise von Damen, Hällisch Fränkisches Museum Ende 18.Jh.,
a regimental musician (perhaps of the swabian regiment Würtemberg) in the circle of ladies, Hällisch Fränkisches Museum end of 18th century,

Mittwoch, 21. Juni 2017

Heute vor 260 Jahren (21. Juni 1757) / Today 260 years ago (21. June 1757)

Heute vor 260 Jahren (21. Juni 1757): ein teurer Vertrag zwischen Hall und dem Kreistag zu Ulm.

Today 260 years ago (21. June 1757): a very expensive treaty for the town.

Während der Kaiser in Schreiben bemängelte, dass die Truppen des schwäbischen Kreises zu zögerlich ausrückten, gehen die Aussagen über das Haller Kontingent auseinander. Eine Quelle besagt, alles sei ausgerückt. Eine andere erwähnt, dass von 149 Infanteristen nur 128 abmarschiert seien und von 22 Dragonern mit 20 Pferden nur 18 mit 16 Pferden gestellt wurden.

The emperor blamed the circle because the troops were not ready in time. The sources about the contingent of Hall talk a divergent language. One source of a citizen of the town mentioned that the whole troops left the town. A source of the diet at Ulm mentioned that 128 infantry of 149 and 22 dragoons with 20 horses of 18 dragoons with 16 horses were ready.
Perhaps minor states had to send horses without riders only.

Der Landhauptmann Ritter, der einen großen Teil der Organisation der Ausrüstung leitete, hatte seine Probleme mit Zulieferern. Von einem Sattler wurde er derartig beschimpft, dass der Fall den Rat von Hall über viele Wochen beschäftigte. Eventuell wurde ein Staatsauftrag zurückgezogen und der Handwerker machte seinem Ärger darüber Luft. Teurer als die eigentlichen Soldaten kam der Stadt die Ausrüstung zu stehen. Im Juni 1757 kam ein Vertrag zwischen Hall und dem Kreistag in Ulm zustande, welcher nicht weniger als 210 von Hall zu stellende Pferde für den Tross beinhaltet. Geeignete Pferde zu bekommen war nie einfach. Juden fungierten bisweilen als Händler. Besonders interessant dabei ist, dass die Trosssoldaten durchweg als uniformiert beschrieben werden. Blaue Röcke, blaue Westen, Säbel und Bandeliers gaben den Fahrern ein offensichtlich militärisches Aussehen. Für gewöhnlich werden ja Fahrer in Zivilkleidung angenommen.
Bemerkenswert auch, dass ein Mitglied des eher unbedeutenden Äußeren Rats mit der Aufgabe des Vertragsabschlusses betraut wurde: Johann Friedrich Christfels.

The „Landeshauptmann“ Ritter had to organize a lot of the equipment. He had some problems with the suppliers. A saddler insulted him in such a way, that the magistrate had to discuss the crime for weeks! Perhaps the state recalled a order and the craftsmen said some bad words in his eager.
A lot more expensive for the town than the soldiers was the equipment. In June 1757 the town of Hall and the circle’s diet at Ulm came to a treaty, which included 210 horses and drivers. To get suitable horses never was easy. Jews were sometimes the merchants. It’s very interesting that all drivers were described as uniformed. Blue coats, blue waistcoats, sabres and belts gave them surely a very military look. Normally you would think of drivers as civilians in civilian dress.
Remarkable that a member of the somehow unimportant “äußeren Rat” was entrusted with the treaty: Johann Friedrich Christfels.

Für einen Blick auf Uniform der Musketiere, die Hall gestellt hat, findet man hier eine Abbildung:
https://www.kronoskaf.com/syw/index.php?title=Kreisinfanterieregiment_Baden-Durlach 
Und die Dragoner:
https://www.kronoskaf.com/syw/index.php?title=Kreisregiment_W%C3%BCrttemberg_Dragoons

For images oft he musketiers of the contingent of Hall, look here https://www.kronoskaf.com/syw/index.php?title=Kreisinfanterieregiment_Baden-Durlach
And the dragoons:
https://www.kronoskaf.com/syw/index.php?title=Kreisregiment_W%C3%BCrttemberg_Dragoons

Text: André Hanselmann

Montag, 15. Mai 2017

Heute vor 260 Jahren - Today 260 years ago...

Am 18. bis 20. August 2017 findet unsere Veranstaltung „Landleute auf Streife“ im Freilandmuseum Wackershofen statt.
Mehr dazu auf der Homepage des Museums: http://www.wackershofen.de/event/zu-gast-anno-domini-1757-landleute-auf-streife/?event_date=2017-08-18
On august 18th to august 20th we will be on our event “Landleute auf Streife” in the museum Wackershofen.

Um die Zeit bis zu unserer größeren Veranstaltung
„Anno Domini 1757 – Landleute auf Streife“ etwas zu verkürzen werden wir immer mal wieder hier im Blog von Ereignissen berichten, die vor dem August 1757 stattfanden.

To make the time untill our bigger event „Anno Domini 1757 – Landleute auf Streife“ more entertaining for you, we will post here about some actions that happened before august 1757.

Mit dem Reichsschluss vom 17. Januar 1757 reagierte der Kaiser und der Reichstag auf den Landfriedensbruch Preußens oder Kurbrandenburgs durch den Einmarsch in Kursachsen. Die Truppen der Kreisstände mussten zur Eindämmung geschickt werden. In Schwäbisch Hall wurde im Rat darüber beraten wie die nötigen Soldaten aufzubieten waren. Vor allem auf Freiwillige wurde gesetzt. Notfalls sollte aber auch der Ausschuss auf den Dörfern herangezogen werden. Im April brauchte man noch 14 Gemeine. Anfang Mai waren die Truppen so ziemlich vollzählig. Am 15. Mai - heute vor 260 Jahren - zogen sie aus. Schwäbisch Hall war nun Teil des Krieges.

With the „Reichsschluss“ of january 17th 1757 the emperor and the Perpetual Diet of Regensburg reacted on the invasion of the prussians in saxonia. This was clearly a breach of the peace (“Landfriedensbruch”). The troops of the imperial circles had to act. The magistrate dicussed how to get enough of soldiers. They prefered to get volunteers in the town. But if this would be a problem, they decided to conscript the “Ausschuss” (enrolled men) in the country. In april 1757 they still needed 14 ordinary soldiers, a dragoon and a carpenter. At the beginning of may the troops were complete. On may 15th - today 260 years ago - they left the town. Schwäbisch Hall entered the war. 

Eine Darstellung eines Grenadieres des Regiments Baden-Durlach, zu dem Schwäbisch Hall Musketiere zu stellen hatte, findet man hier:  http://visualiseur.bnf.fr/CadresFenetre?O=IFN-8427411&I=24&M=imageseule

You may find a contemporary picture of a grenadier of the regiment "Baden-Durlach" here: http://visualiseur.bnf.fr/CadresFenetre?O=IFN-8427411&I=24&M=imageseule Schwäbisch Hall had to send a company of musketeers of this regiment.

TEXT: André Hanselmann 

Montag, 8. Mai 2017

Landleben 1617 - 22.-23.April 2017

Obwohl die offiziellen Programmpunkte nur am Samstag und Sonntag stattfanden, trafen die meisten Darsteller von uns bereits am Donnerstag ein, damit beispielsweise das Pferd Zeit zur Eingewöhnung hatte.
Although our official activities did only happen on saturday and sunday, most of us did already arrive on thursday. For example the horse needed some time to get used to the unusual surrounding.

 
Als ich an „meinem“ Haus eintraf, hatte ich das Glück, dass eine meiner Mägde bereits dabei war. Gegen Abend hatten wir uns schon soweit in der Kammer neben der Stube eingerichtet, dass wir in Ruhe unseren Stallknecht Stefan und unsere zweite Magd warten konnten. Ich rief sie fortan einfach nur Kleinmagd rief, da sie erstmals dabei war. Folglich war Katharina die Großmagd, wenngleich dem Alter nach die jüngste Magd. Ich war froh, dass ich somit bereits rasch drei von meinen 5 Leuten vom Gesinde des Hauses beisammen hatte, denn etwa gleichzeitig mit dem Stallknecht kamen auch schon der Reisende und seine Frau.
When I arrived at „my“ house, I was lucky to have one of the maids already with me. In the evening we had the chamber next to the parlour ready and could wait relaxed for the groom and another maid. I did call her „Kleinmagd“ (literally „small maid“, this was how the youngest of the farmmaids was called) as it was her first reenactment event. I was so happy that I had already half of the houses staff! At the same time the „traveller“ with his wife did arrive.

Am nächsten Tag war ich als erster auf. Machte mich rasch ans Feuermachen und trompetete meinen Stallknecht mit einem just dazu komponierten Liedlein aus den Federn. Das Feuer prasselte bereits lustig, als unsere Großmagd ihre schöne Frisur mit den zwei Zöpfen fertig hatte, die allerdings ohnehin unter der feinen Haube versteckt wurde. Nach einem leichten Frühstück, verlegte der Lehrer seinen Unterricht vor das Haus, weil es draußen viel wärmer als drinnen war. Immerhin gab es ja schon meine Tochter im Hause und auch die Mägde konnten etwas dazu lernen im Schreiben sowie Lehre im Katechismus gut vertragen.
The next day, I was the first to get up. I lighted the fire and woke up the groom with a little song I thought of especially for this purpose. The fire was already crackling, when our „Großmagd“ had her hair done at last in two beautiful braids that were hidden emidiatly under her dapper cap. After a light breakfast, the village teacher (me) did hold a lesson in front of the house, because it was warmer outside than inside. My own daughter was the only child present yet, but it would also do the maids no harm to polish their skills in writing and the cathecism.

Erstmals ein bisschen Dorfschule Anno 1617 vor dem Haus.
 - School for the first time in front of the house.
 

Sonntag, 5. März 2017

Recherchen im Stadtarchiv und beeindruckende Ergebnisse / Research in the local archive and stunning results

In diesem Jahr soll auf unserer Veranstaltung im April ja der Unionstag von Schwäbisch Hall ein bisschen im Fokus stehen. Aus dem Anlass habe ich im letzten Oktober im örtlichen Archiv Recherchen betrieben.

Angesichts der langen Zeit wie sich damals die Gesandtschaften verschiedener Staaten in Schwäbisch Hall aufhielten, ist es doch sehr wahrscheinlich, dass dieses Großereignis einigen Einfluss auf die Landbevölkerung hatte. Zahlreiche Fürsten und Grafen werden in den Furierzetteln von 1609/10 erwähnt, die sich heute noch im Stadtarchiv von Schwäbisch Hall finden. Als am herausragendsten unter den Gästen sind sicherlich die Kurfürsten von Brandenburg und der Pfalz mit ihrem zahlreichen Gefolge zu nennen. Hunderte von Personen befanden sich in der Entourage der hohen Herren, vom Edelmann bis zum Schneider. Hier wurde große Politik gemacht, es fehlte aber auch nicht an Lustbarkeiten, welche den adligen Gepflogenheiten Rechnung trugen wie ein „Ringel-Rennen“. Ja, in Schwäbisch Hall wurde beinahe über das Schicksal Europas entschieden. Peter Milger zitiert einen Zeitgenossen, der im Februar 1610 an den französischen König schrieb: „Wir sind bei dem Augenblick angelangt, welcher die Geschicke des Hauses Österreich entscheidet.“ Alles deutete auf einen großen Krieg hin. Frankreich wollte 34.000 Mann entsenden, auch die Union wollte nicht zurückbleiben und schickte ebenfalls Truppen in den Streit um Jülich.
Schauplatz des Ganzen war die damals bedeutende Reichsstadt Schwäbisch Hall. Leider konnte ich keine zeitgenössischen Darstellungen von dem Treffen finden. Dafür ist mir etwas aufgefallen, das mir früher bei meinen Besuchen der Stadt immer entgangen ist, auch wenn ich schon desöfteren durch das Weiler Tor gegangen bin. An einem Türmchen findet sich die Jahreszahl „1617“ – wie passend, da wir dieses Jahr unsere April-Veranstaltung unter das Motto „Landleben 1617“ stellen. Sicherlich entsannen sich die Untertanen von Schwäbisch Hall des großen Unionstages von 1610, als im nahen Heilbronn ebenfalls 1617 eine solche Versammlung stattfand. 

Ein Turm nahe dem Weiler Tor. A small tower near the Weiler Tor.

Dienstag, 31. Januar 2017

Zum Weiterlesen / Blogs of interest

Heute möchten wir euch ein paar Blogs vorstellen, die wir ganz interessant finden, wenn man über unsere Zeit recherchieren will.

https://warsoflouisxiv.blogspot.de/

Dieser englische Blog beschäftigt sich mit der Zeit des englischen Bürgerkrieges bis hin in die Mitte des 18.Jh.. Der Blogger hat bereits zur Schlacht bei Sedgemoor publiziert und wirkt seit langem bei The Sealed Knot mit.
Man findet dort zahlreiche Abbildungen aus dem 17./18. Jh. sowie Hinweise zur Reenactmentszene in Großbritannien mit ihren zahlreichen Veranstaltungen.

Sehr interessant ist auch https://kriegsbuch.blogspot.de/#!/
Ein Blog, der sich mit so spannenden Aspekten des Dreißigjährigen Krieges wie dem Gelände bestimmter Schlachten beschäftigt. Hier erfährt man seltene Details.

Today we start to publish some postings in english, which we found interesting and helpful, if you want to research our period.
We'll begin with blogs, that we thought to be of intrest:

https://warsoflouisxiv.blogspot.de/
is an good example. This english blog offers much information about the time of the english civil war and the early to mid 18th century. The blogger had published a book about the battle of Sedgemoor and was a member of the Sealed knot for a long time.
You may find there many pictures of the 17th and 18th century and anouncements about the reenactment in UK. 

Very interesting too: https://kriegsbuch.blogspot.de/#!/
You will find many rare details about the 30 years war in this blog. 

Sonntag, 8. Januar 2017

Landleben 1616, 16.-17. April 2016

Das erste Mal wagten wir uns vergangenes Jahr auf eine Zeitreise ins 17.Jahrhundert. Es gibt keinen geeigneteren Ort im Museum das zu tun, als im Haus aus Zaisenhausen. Dieses wurde mit einem bäuerlichen Haushalt bestehend aus einem Bauern (ich), seiner Familie, einem Knecht, zwei Mägden und Kindern probiert. Es gab zwar kein konkretes Programm, aber wir hatten uns ein bisschen was vorgenommen. Wir durften einen Weidenzaun ausbessern und ich hatte mir insbesondere zum Ziel gesteckt eine Stange für einen Spieß vorzubereiten.



Die Reisenden in ihrer prächtigen Kleidung vor unserem schönen Haus.Im Hintergrund: ich und die beiden Mägde.