In diesem Jahr soll auf
unserer Veranstaltung im April ja der Unionstag von Schwäbisch Hall
ein bisschen im Fokus stehen. Aus dem Anlass habe ich im letzten
Oktober im örtlichen Archiv Recherchen betrieben.
Angesichts der langen
Zeit wie sich damals die Gesandtschaften verschiedener Staaten in
Schwäbisch Hall aufhielten, ist es doch sehr wahrscheinlich, dass
dieses Großereignis einigen Einfluss auf die Landbevölkerung hatte.
Zahlreiche Fürsten und Grafen werden in den Furierzetteln von
1609/10 erwähnt, die sich heute noch im Stadtarchiv von Schwäbisch
Hall finden. Als am herausragendsten unter den Gästen sind
sicherlich die Kurfürsten von Brandenburg und der Pfalz mit ihrem
zahlreichen Gefolge zu nennen. Hunderte von Personen befanden sich in
der Entourage der hohen Herren, vom Edelmann bis zum Schneider. Hier
wurde große Politik gemacht, es fehlte aber auch nicht an
Lustbarkeiten, welche den adligen Gepflogenheiten Rechnung trugen wie
ein „Ringel-Rennen“. Ja, in Schwäbisch Hall wurde beinahe über
das Schicksal Europas entschieden. Peter Milger zitiert einen
Zeitgenossen, der im Februar 1610 an den französischen König
schrieb: „Wir sind bei dem Augenblick angelangt, welcher die
Geschicke des Hauses Österreich entscheidet.“ Alles deutete
auf einen großen Krieg hin. Frankreich wollte 34.000 Mann entsenden,
auch die Union wollte nicht zurückbleiben und schickte ebenfalls
Truppen in den Streit um Jülich.
Schauplatz des Ganzen war
die damals bedeutende Reichsstadt Schwäbisch Hall. Leider konnte ich
keine zeitgenössischen Darstellungen von dem Treffen finden. Dafür
ist mir etwas aufgefallen, das mir früher bei meinen Besuchen der
Stadt immer entgangen ist, auch wenn ich schon desöfteren durch das
Weiler Tor gegangen bin. An einem Türmchen findet sich die
Jahreszahl „1617“ – wie passend, da wir dieses Jahr unsere
April-Veranstaltung unter das Motto „Landleben 1617“ stellen.
Sicherlich entsannen sich die Untertanen von Schwäbisch Hall des
großen Unionstages von 1610, als im nahen Heilbronn ebenfalls 1617
eine solche Versammlung stattfand.
Ein Turm nahe
dem Weiler Tor. A small tower
near the Weiler Tor.
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Research
in the local archive and stunning results
This
year the theme of our event in april will be the assembly of the
protestant union at Schwäbisch Hall. Last October I was in the local
archive for research.
It is
very likely that the rural population learned about this event
because the delegations were so long at Hall. Many princes and counts
can be found on the “Furierzettel” of the years 1609 and 1610,
which are still in the town’s archive of Schwäbisch Hall. The most
important visitors of the town were the electors of Brandenburg and
Palatinate with their enormous suite of hundrets of persons: from the
noblemen down to the tailor.
Hall
was the place where politic was made. But it was the place of
entertainment too, which reflected the habits of the aristocracy:
tournements and comedies. Yes, there was nearly decided the destiny
of Europe in Hall. Peter Milger quoted a contemporary, who had
written to the french king, Henri IV: “We reached the moment, that
decides the destiny of the house of Austria.” Everything indicated
that a big war would break out. France wanted to send 34.000 men and
the protestant Union decided to send troops to conclude the conflict
of the Jülich-succession too.
Although
the place of the events was the important imperial town Schwäbisch
Hall I could not find any contemporary pictures of the assembly.
Instead
I was apparent of somethink I always overlooked when I visited the
town. There is a small tower near the “Weiler Tor” where I found
the date “1617” on the frame work. How fittingly as our event in
april is named: “Landleben 1617” (rural life in 1617). Surely the
subjects of Schwäbisch Hall remembered in 1617 – the year of the
assembly of the Union at Heilbronn (nearby Schwäbisch Hall) - the
events of 1610, when the protestant elite med at their town.
Text: André Hanselmann
Foto: André Hanselmann
Text: André Hanselmann
Foto: André Hanselmann
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