Sonntag, 5. März 2017

Recherchen im Stadtarchiv und beeindruckende Ergebnisse / Research in the local archive and stunning results

In diesem Jahr soll auf unserer Veranstaltung im April ja der Unionstag von Schwäbisch Hall ein bisschen im Fokus stehen. Aus dem Anlass habe ich im letzten Oktober im örtlichen Archiv Recherchen betrieben.

Angesichts der langen Zeit wie sich damals die Gesandtschaften verschiedener Staaten in Schwäbisch Hall aufhielten, ist es doch sehr wahrscheinlich, dass dieses Großereignis einigen Einfluss auf die Landbevölkerung hatte. Zahlreiche Fürsten und Grafen werden in den Furierzetteln von 1609/10 erwähnt, die sich heute noch im Stadtarchiv von Schwäbisch Hall finden. Als am herausragendsten unter den Gästen sind sicherlich die Kurfürsten von Brandenburg und der Pfalz mit ihrem zahlreichen Gefolge zu nennen. Hunderte von Personen befanden sich in der Entourage der hohen Herren, vom Edelmann bis zum Schneider. Hier wurde große Politik gemacht, es fehlte aber auch nicht an Lustbarkeiten, welche den adligen Gepflogenheiten Rechnung trugen wie ein „Ringel-Rennen“. Ja, in Schwäbisch Hall wurde beinahe über das Schicksal Europas entschieden. Peter Milger zitiert einen Zeitgenossen, der im Februar 1610 an den französischen König schrieb: „Wir sind bei dem Augenblick angelangt, welcher die Geschicke des Hauses Österreich entscheidet.“ Alles deutete auf einen großen Krieg hin. Frankreich wollte 34.000 Mann entsenden, auch die Union wollte nicht zurückbleiben und schickte ebenfalls Truppen in den Streit um Jülich.
Schauplatz des Ganzen war die damals bedeutende Reichsstadt Schwäbisch Hall. Leider konnte ich keine zeitgenössischen Darstellungen von dem Treffen finden. Dafür ist mir etwas aufgefallen, das mir früher bei meinen Besuchen der Stadt immer entgangen ist, auch wenn ich schon desöfteren durch das Weiler Tor gegangen bin. An einem Türmchen findet sich die Jahreszahl „1617“ – wie passend, da wir dieses Jahr unsere April-Veranstaltung unter das Motto „Landleben 1617“ stellen. Sicherlich entsannen sich die Untertanen von Schwäbisch Hall des großen Unionstages von 1610, als im nahen Heilbronn ebenfalls 1617 eine solche Versammlung stattfand. 

Ein Turm nahe dem Weiler Tor. A small tower near the Weiler Tor.



Research in the local archive and stunning results



This year the theme of our event in april will be the assembly of the protestant union at Schwäbisch Hall. Last October I was in the local archive for research.



It is very likely that the rural population learned about this event because the delegations were so long at Hall. Many princes and counts can be found on the “Furierzettel” of the years 1609 and 1610, which are still in the town’s archive of Schwäbisch Hall. The most important visitors of the town were the electors of Brandenburg and Palatinate with their enormous suite of hundrets of persons: from the noblemen down to the tailor.

Hall was the place where politic was made. But it was the place of entertainment too, which reflected the habits of the aristocracy: tournements and comedies. Yes, there was nearly decided the destiny of Europe in Hall. Peter Milger quoted a contemporary, who had written to the french king, Henri IV: “We reached the moment, that decides the destiny of the house of Austria.” Everything indicated that a big war would break out. France wanted to send 34.000 men and the protestant Union decided to send troops to conclude the conflict of the Jülich-succession too.

Although the place of the events was the important imperial town Schwäbisch Hall I could not find any contemporary pictures of the assembly.

Instead I was apparent of somethink I always overlooked when I visited the town. There is a small tower near the “Weiler Tor” where I found the date “1617” on the frame work. How fittingly as our event in april is named: “Landleben 1617” (rural life in 1617). Surely the subjects of Schwäbisch Hall remembered in 1617 – the year of the assembly of the Union at Heilbronn (nearby Schwäbisch Hall) - the events of 1610, when the protestant elite med at their town. 

Text: André Hanselmann
Foto: André Hanselmann 

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