Anno Domini 1743 – Freud und Leid Teil 1 / Part
1
Nach einigen Blogeinträgen zu verschiedenen
anderen Themen gibt es nun endlich den Bericht zu unserer letzten
Veranstaltung. Diesmal in 3 Teilen, 1 Teil pro Tag. Einige unserer Darsteller
waren diesmal schon am Dienstag in Wackershofen, auch die Pferde unseres
Grabenreiters wurden schon früher als sonst auf die Koppel gestellt.
Einige unglückliche Umstände führten dazu, dass
wie ewig nicht mehr viele Darsteller viel zu spät ankamen und wir darum viel
Aufwand mit dem Ausgleichen der Ausfälle hatten. Zum Glück waren die Anwesenden
so flexibel, dass die Programmpunkte dennoch allesamt stattfinden konnten. Mein
Dank in der Hinsicht an die entsprechenden Teilnehmer, die einsprangen.
After some posts about different themes we will offer you now finally
the report of our last event. Some of us arrived on Tuesday.
But this year we had many troubles because many participants could not
make it to our event in time. Fortunately we have flexible participants who
took the roles and that enabled us to do every part of our program. Thanks to
all of you, who helped us immensely!
Das Wetter spielte diesmal nicht ganz so gut mit
wie voriges, den war das wirkliche Jahr 1743 von einer sehr günstigen Witterung
geprägt, die dazu führte, dass trotz Krieg die Preise nicht stiegen, so
herrschte 2018 eine enorme Trockenheit und Hitze. Daher waren auch zahlreiche
Felder bereits abgeerntet.
Am Donnerstagabend war mein Haushalt im Haus aus
Sachsenflur bereits so ziemlich vollständig bis auf eine Magd. In der Nacht
konnte ich noch unserem ersten „Franzosen“ seine Hose übergeben, die wir
gemacht hatten.
https://wackershofenannodomini.blogspot.com/2018/08/rekonstruktion-einer-franz-hose-teil-2.html
The weather was not as pleasant as
in the last years. In 1743 the weather was very good and that’s why the price
for food etc. didn’t increased although there was a war going on. But in 2018 we had
an extreme dryness and heat. Therefor many fields were ploughed already.
Freitag, 24. August / friday 24th august
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Einer unserer verwundeten Franzosen - one of our wounded French soldiers. |
Am nächsten Morgen war ich als Amtmann unterwegs. Mit
meinem Grabenreiter begaben wir uns ins Dorf Münkheim (eine andere Baugruppe
als unsere), wo ich die verwundeten Franzosen in Augenschein nahm. Diese wurden
von einem Barbier aus Übrigshausen versorgt. Er erklärte uns die verschiedenen
Verwundungen und ob man die Franzosen würde bald nach Hall transportieren
können. Vor allem einer von ihnen mit einem gelb bordierten Hut war ein Anblick
des Jammers.
Recht zufrieden mit alledem begab ich mich ins
Wirtshaus, wo ich in der Gesellschaft des Pfarrers und seiner Frau ganz
ausgezeichnet speiste. Sie hatten mich dazu eingeladen zum Geburtstag der Frau
des Pfarrers meine Aufwartung zu machen.
At the next morning I was on the way
as the Amtmann. Together with my Grabenreiter we went in the village Münkheim
(a different part of the museum), where I investigated the “wounded” French. A
barber from Übrigshausen explained us the different wounds and told us if they
could be moved to Hall. Especially one with a yellow lace at his hat looked
very miserable.
Really satisfied I went to the inn.
There I could eat very exquisite in the company of the vicar and his wife. They
invited me to take the coffee with them later.
Nach einem schönen Ritt durch die Gegend kam ich
zum Pfarrhaus. Mein Geschenk zum Geburtstag für die Hausherrin bestand in einem
selbstgemachten Gedicht
„Verstrichen ist nun ein Jahr“,
welches wohl ganz dem Geschmack der Eheleute
entsprach. Es zielte vor allem auf die Tugend und christlichen Taten der guten
Frau. Der Kaffee und der Kuchen schmeckten sehr gut. Mein Aufenthalt war nur
recht kurz, weil ich ja noch einen Ehevertrag aufsetzen sollte.
Es war interessant einen österreichischen Husaren
vom Regiment Nadásdy zu treffen, der von den Siegen prahlte. Die Zeitungen
waren ja wirklich voll davon. Er trieb ein Fuhrwerk auf, das er eskortierte.
Immerhin in 3 Wagen mussten auch österreichische Verwundete nach dem Gefecht
bei Übrigshausen nach Hall gebracht werden.
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Ein Husar vom Regiment Nadásdy und ein Fuhrwerk - a hussar of the regiment Nadàsdy and a confiscated cart. |