Am nächsten Tag fungierte ich wieder als
Schultheiß von Übrigshausen. Wir stellten nach, was wohl am 7. Juli 1743 passiert sein kann. Nach einem hervorragenden Frühstück mit Musmehl
und Früchten, die es in diesem Jahr in solch einer Fülle gab, begannen die
Mägde Johanna und Kathrina vor unserem Haus mit der Wäsche. Leider setzte just
in dem Augenblick der Regen ein. Wir fragten uns natürlich wie die Wäsche
trocken werden sollte.
Unsere Tochter kam zur Schule und es gefiel ihr
sehr gut, weil es lustig gewesen sein soll, was der Lehrer beibrachte. Die
Kinder lernten „Geh aus mein Herz und suche Freud“ (Paul Gerhardt).
Eine unserer Mägde bei der Wäsche - one of our maids making the laundry. |
Next day I was again the Schultheiß
of Übrigshausen. We recreated what maybe happened at the july 7th 1743. After a very delicious breakfast with “Musmehl” and fruits –
we had plenty of them especially this year – the maids Johanna and Kathrina
started to make the laundry. Unfortunately the rain came and we feared that the
laundry could not dry.
Our daughter went to the school and she
was very pleased with it because it was so funny there. The kids learned “Geh
aus mein Herz und suche Freud” by Paul Gerhardt).
Wir stellten Dachschindeln her, zuerst auf dem Hackklotz - we produced roofing shingles at the chopping block. |
Da der Regen eher stärker als schwächer wurde,
mussten wir uns dazu entschließen statt der Getreideernte zu dreschen. Dies
fand in der Scheune beim Schulmeister Weidner statt und wir hatten alle unseren
Spaß damit. Es war spannend zu erleben wieviel Körner man in gewisser Weise
heraus dreschen konnte und wir versuchten zu dritt und zu viert mit
verschiedenen Sprüchen wie „Die Worscht hoat zwoa Zipfal“ oder „Och-sen-kopf“
im Takt zu bleiben, um möglichst rasch viel zu dreschen.
As the rain became more and more
heavy, we decided to make threshing instead of our grain harvest. This took
place in schoolmaster Weidner’s barn and we all had our fun. It was interesting
to learn how many grain we get and we tried out several mottos like “Die
Worscht hoat zwoa Zipfal” or “Och-sen-kopf”. We were three or four men.
Später war es an der Zeit die Verwundeten nach
Hall zu schaffen. Etwas verspätet kam ein Fuhrwerk an, das von einem
österreichischen Husaren bewacht wurde. Der Husar bot uns Bauern verschiedene
Waffen wie Degen, Säbel und eine Flinte aber auch Kleidung wie einen roten
Dragonerrock und mehr zum Kauf an. Aber wir konnten nichts damit anfangen und
hatten wohl auch schon gehört, dass der Rat solche Waren wieder einziehen
könnte. Die meisten Einwohner bis auf ein paar Mägde zeigten sich froh, dass
die Franzosen endlich fort waren.
Die Verwundungen waren laut einem neuen Barbier,
der sie beschaute nicht so schlimm wie es zuvor der Barbier von Übrigshausen
gesagt hatte. Dennoch ächzte ein grauhaariger Füsilier doch so ziemlich während
ein Grenadier mit seinem Schnurbart recht munter wirkte. Wir vermuteten, dass
einer der Verwundeten ein Dagroneroffizier war. Denn er hatte einen langen
grauen Mantel und schien mit den Soldaten nicht viel gemein zu haben. Es war
nicht schwierig alle auf den Wagen zu laden.
Wie gewohnt klang der Abend im Wirtshaus aus. Dort
war nun auch ein jüdischer Krämer angekommen, der seine Bänder anbot und
jüdische Lieder zum Besten gab.
Later it was time to send the
wounded to Hall. A bit too late the waggon arrived. It was guarded by an
Austrian hussar. The hussar wanted to sell us weapons like a small sword, a
saber and a musket but garments like a red dragoon’s coat and more too. But we
could not set about and had heard that the magistrate of Schwäbisch Hall would
punish us for buying stolen Goods. Most of our inhabitants were happy about the
French departure except some maids.
The wounds were not too serious as a
new barber told us. Nevertheless a grey haired fusilier groaned loadly, while a
grenadier with his moustache next to him looked a lot better. We suspected that
one of them in his grey cape was a officer of the dragoons, because he seemed to have
not much to do with the ordinary soldiers. It was easy to load all of them on
the waggon.
As before the evening was passed at
the inn. There a Jewish chandler had arrived and wanted to trade with silk
laces and he sung Jewish songs.
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