Dieses Jahr stand unsere Veranstaltung ganz im Zeichen der Themen Post [1] und Feldlazarett [2]. Wir hatten vor der Veranstaltung über 50 Zusagen unserer Teilnehmer, dann aber etwas weniger als 10 Absagen, so dass aber die Veranstaltung dennoch eine der größten jemals geworden ist. Am Freitag spielte ich selber einen der kranken Soldaten der kaiserlichen Armee, die von Oppenau nach Schwäbisch Hall transportiert wurden. Obwohl die Kranken eigentlich vorrangig Reiter, Husaren und Stückknechte waren, trugen unsere Kranken die Uniformen des Regimentes Bamberg [3], eines preußischen Infanterieregiments und österreichischer Husaren [4]. Somit bildeten wir einen guten "Querschnitt" durch die damalige Armee ab unter dem Prinzen Eugen ab. Das Haus aus Zaisenhausen fungierte bei uns als die Posthalterei des Posthalters Johann Caspar Schmidt [5]. Vor dieser spielte sich eine spekulative Szene ab. Ein Fuhrmann transportierte auf seinem Wagen einige Kranke wie es am 6. September 1734 geschehen ist [6]. Ein Schreiben wies uns als den angekündigten Transport aus dem Lazarett in Oppenau aus. Wegen der großen Hitze gelang es uns ziemlich leidend auszusehen.
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Der Krankentransport ist beim Posthalter angekommen. - The transport is arriving at the post office. (photo: M. Leyendecker)
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Und noch ein weiterer Blick von oben aus dem Haus. - And another view from above. (photo: M. Leyendecker) | |
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This year our event focused on the topics of post office [1] and field hospital [2]. Before the event, we had over 50 confirmations from our participants, but then a little less than 10 cancellations, so that the event was still one of the largest events ever from our Anno Domini-series. On Friday I played one of the sick soldiers of the imperial army who were transported from Oppenau to Schwäbisch Hall. Although the sick were actually primarily riders, hussars and hired men, our sick wore the uniforms of the Bamberg Regiment [3], a Prussian infantry regiment and Austrian hussar regiment [4]. In this way we represented a good "cross-section" of the army at the time under Prince Eugene. The house from Zaisenhausen served as the post office of the post office manager Johann Caspar Schmidt [5]. A speculative scene took place in front of this building. A carter was transporting some sick people in his wagon, as happened on September 6, 1734 [6]. A letter identified us as the announced transport from the hospital in Oppenau. Because of the intense heat we managed to look pretty suffering.
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Pfeiferauchen und Wein trinken können die Kranken immerhin noch ganz gut. - At least to smoke a pike and to drink wine was still possible for the ill soldiers. (photo: S. Winter)
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Später traf ein Husar aus dem Hauptquartier ein, welcher ein Schreiben für einen der Offiziere mitbrachte, welche unter den kranken Soldaten für Disziplin sorgen sollten und in der Reichsstadt einquartiert waren. Dieser Husar stand beispielhaft für die Nachrichtenübermittlung durch Meldereiter. Ich bekam auch einen Brief, der mich darüber informierte, dass man das Getreide ausdreschen sollte, damit die Soldaten Stroh für ihre Bettstätten bekämen. Außerdem erhielt ich eine Abschrift eines Schreibens des Prinzen Eugen, welcher die Ergreifung der zahlreichen Deserteure anordnete. Ich überlegte mir gleich, wer dazu geeignet sein konnte für eine Dublone nach einem Ausreißer zu suchen.
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Die Kranken erholen sich ein bisschen vor einem Gasthaus. - The ill soldiers are recovering in front of a tavern. (photo: M. Leyendecker)
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Later, a hussar from the headquarters arrived with a letter for one of the officers who were supposed to ensure discipline among the sick soldiers and who were quartered in the imperial city. This hussar was an example of the transport of news by messenger riders. I also received a letter informing me that the grain should be threshed so that the soldiers would have straw for their beds. I also received a copy of a letter from Prince Eugene, who ordered the capture of the numerous deserters. I immediately thought about who might be suitable to look for a runaway for a doubloon.
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Der Meldereiter übergibt mir Mitteilungen aus dem Hauptquartier. - The rider is giving some messages to me, which where from the Imperial headquarters. (photo: Michael Leyendecker)
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Ich wollte am Nachmittag einen Pflock herstellen, den wir für das Hufeisenwerfen am Sonntag brauchen konnten, während mein Nachbar einen Herd mauerte, die Mägde und Bäuerinnen nähten und sponnen. In der Schmiede hörte man den Hammer des Schmieds. Trotz der großen Hitze schafften wir so ziemlich alles umzusetzen, auch wenn es nicht ganz einfach für jedermann war immer die komplette Kleidung zu tragen. Manch einer ist einfach empfindlicher gegenüber Hitze und es gab auch vor manchen Gebäuden [7] kaum Schatten.
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Mein Nachbar in seinem Hof. - My neighbour in the courtyard of his house. (photo: M. Leyendecker)
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In the afternoon I wanted to make a stake that we could use for the horseshoe throwing on Sunday, while my neighbor was building a stove and the maids and farmers' wives were sewing and spinning. In the forge you could hear the blacksmith's hammer. Despite the extreme heat, we managed to do pretty much everything, even if it wasn't easy for everyone to wear all the clothes at all times. Some people are simply more sensitive to heat and there was hardly any shade in front of some buildings [7].
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In der Küche des Wirtshauses. - In the kitchen of the tavern. (photo: M. Leyendecker)
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Es war schön zu sehen wie es schon an diesem Tag klappte mit teilweise neuen Leuten im Steigengasthaus und bei uns in der Baugruppe Weinland ein bisschen Rollenspiel zu entwickeln.
It was nice to see how it worked that day with some new people in the Steigengasthaus and with us in the Weinland-section of the museum to develop a bit of role play.
Text: André Hanselmann
Fotos: Michael Leyendecker, Stefan Winter
Notizen / Notes:
1) https://wackershofenannodomini.blogspot.com/2024/03/postreiter-und-briefboten-post-rider.html
2) https://wackershofenannodomini.blogspot.com/2024/01/schwabisch-hall-im-krieg-in-war-1734-p-2.html
3) Ein Infanterieregiment des Fürstbistums Würzburg. - A regiment of the Prince-Bishopric Würzburg. Siehe: Hans Bleckwenn: "Reiter, Husaren und Grenadiere" Hardenberg Kommunikation, Dortmund, 1979, S. 71-72
4) Vgl.: Hans Bleckwenn: "Reiter, Husaren und Grenadiere" Hardenberg Kommunikation, Dortmund, 1979, S. 47-48
5) https://wackershofenannodomini.blogspot.com/2024/03/posthalter-postmaster-johann-caspar.html
6) Leider hatten wir kein Ochsengespann wie es wohl 1734 verwendet wurde. - Unfortunately we had no cart with oxen which were used in 1734.
7) Wie unserem Häuschen von 1480. - Such as our small house from 1480.