Nein so arg historisch geht es dann doch nicht weiter. Das liegt zum einen daran, dass die britischen Garden durch das Feuer der nun auftauchenden Iren unter Lutteaux und dem französischen Kartätschenhagel in die Flucht geschlagen werden, zum anderen aber durch eine ganz originelle Entscheidung des Kommandeurs der Pragmatischen Armee. Anders als Cumberland 1745 folgt er den Empfehlungen, die damals Campbell und andere unterbreiteten und ordnete in unserem Spiel eine Umgehung der französischen Armee durch seine Kavallerie an. In unserem Fall schickte man die hannoveranische Kavallerie unter Montigny um den Bois de Berry herum. Das Dumme ist, dass hier bereits die Hälfte der irischen Bataillone der Franzosen stehen und die armen Reiter erwarten.
No the battle didn't continue that much historically. One reason was that the British foot guards were routed by musketry of Lutteaux' arriving Irish and French canister. But on the other hand it resulted from the witty decision of our commander of the Pragmatic army. Differently from Cumberland in 1745 he followed the historical advice by Campbell and others to bypass the French army with his cavalry. In our case Montigny send his Hanoverian horse around the Bois de Berry. Unfortunately half of the Irish in French service waited their for orders.
Ich beschloss ganz Franzose zu sein und daher davon auszugehen, dass die erschütterten Briten nur noch einen Stoß brauchten um das Feld zu räumen. Außerdem glaubte ich mit einem Angriff das bedrängte Fontenoy zu retten, welches bald von Iltens ausgeruhter hannoveranischer Infanterie angegriffen würde.
Ein heldenhafter Einfall: Estrées wirft seine Infanterie in den Kampf mit einem Bajonettangriff. - A heroic idea: D'Estrées throws his infantry Forward with a bayonet charge. |
I decided to act like a French commander of the period and to calculate that the British needed only a final push to leave the battlefield. Besides I believed that the attack would rescue Fontenoy, because the village was in danger to be assaulted by Ilten's fresh Hanoverian infantry.
Richelieu entschließt sich Monitgnys geschwächten Truppen nachzusetzen. Das könnte eine Falle sein, aber man wird sehen. Die französische Kavallerie hatte bislang keinerlei Anteil an der Schlacht und wollte sich einmal nützlich machen. Wie der Kampf ausgeht scheint fraglich. Denn Campbell hat bislang auch die Zeit dazu genutzt seine Kavallerie in Kolonne in Richtung Bois de Berry marschieren zu lassen um Montignys Umgehung zu unterstützen. Richelieu hat die gesamte Maison du Roi in Reserve hinter sich, kann aber wegen des engen Weges nur über seine eigene Reiterei verfügen, wenn es zum Kampf kommt. Ruhm für die französische Kavallerie?
Massen von Kavallerie in tief gestaffelter Formation. Einen Nebenkampfplatz oder mehr als das? - Masses of horse in deep formations. A secondary location or more than that? |
Richelieu decides to pursue Montigny's weakened troops. That could be a trap. But we will see. The French cavalry had no role portion during the whole battle until now. It's questionable how the fight will turn out. Campbell has used his time to form columns and march with his cavalry in the direction of the Bois de Berry to reinforce Montigny's outflanking move. Richelieu has the complete Maison du Roi as his reserves. However he can rely on his own horse only during the next fighting as the defilée is too narrow. Glory for the French horse?
Während der Fokus bislang stark auf Cumberland lag, lohnt sich ein Blick auf die niederländische Seite. Waldeck hat wenig erreicht. Nach Cronströms Verwundung, versucht Schaumburg-Lippe zu retten, was zu retten ist. Er kann sich nicht zurückfallen lassen, wenn er nicht riskieren will, dass Montagne mit seinen Dragonern beispielsweise Waldecks Flanke aufrollt. Als La Marck die sichere Deckung von Antoing verlässt, stürzen sich die Niederländer mit ihren Grenadieren voraus auf die scheinbar sorglosen Franzosen.
The focus was very long on Cumberland, but the Dutch side deserves a view. Waldeck didn't achieved much. After Cronström's wounding Schaumburg-Lippe tried to save as much as he could. He can't fall back, if he don't wants to risk, that Montagne for example roll up Waldeck's flank with his dismounted dragoons. When La Marck leaves the safety of the walls of Antoing the Dutch plunge at the carefree French with their leading grenadiers.
Noch ein Detail der Kämpfe im Zentrum. - Another detail of the fighting in the center. |
Es scheint nun primär die Frage, ob Cumberlands Zentrum oder Waldecks Armee zuerst zerbricht. Oder kann Campbells Kavallerie die Wende bringen?
It seems that the final question is, if Cumberland's Center or Waldeck's whole army will collapse first. Or will Campbell's horse bring the turning point?
Nun haben wir das finale Kapitel unseres Spiels erreicht. Waldeck hatte kurz zuvor Schaumburg-Lippes letzte Infanterie eingebüßt. Hessen-Birkenfeld musste folglich irgendwie die linke Flanke halten, während dem Oberbefehlshaber der Niederländer statt einem dritten Angriff auf Fontenoy eigentlich nichts anderes übrig blieb, als seine Haut zu retten. Dennoch beschossen der Form halber ein paar Niederländer Fontenoy, während selbst die Schweizer vom Regiment Sturler mit Mühe und Not im Angesicht der französischen abgesessenen Dragoner froh sein konnten sich nur zurückziehen zu müssen. Montagne hat über Stunden beinahe allein die gesamte niederländische Armee beschäftigt.
Die Entscheidung aber fiel - vollkommen unhistorisch - in einem großen Kavalleriegefecht!
Now we reached the final chapter of our game. Waldeck had lost shortly before Schaumburg-Lippe's last infantry. Consequently Hessen-Birkenfeld has to hold the left flank somehow, meanwhile the commander in chief of the Dutch forces can't assault Fontenoy ernestly for a third time, but has to save his skin. Nevertheless some Dutch shot at Fontenoy for their honour, while the swiss of the Sturler regiment could be happy to have to retreat only facing some dismounted French dragoons. Montagne had managed for hours to Keep the whole Dutch army busy.
But the decission fell - completely unhistorically - in a large cavalry melee!
Ein weiterer Blick auf den Kampf. - Another view on the fighting. |
Ein paar letzte Bilder auf das Spielfeld gibt es noch. Die Briten waren durch die drei verlorenen Kavallerieeinheiten zerbrochen und räumten das Feld in Runde 7. Die Niederländer bekamen entsprechend den Szenarioregeln einen Hit pro Einheit, weil der Rückzug Cumberlands diese sicher weiter demoralisiert hätte. Damit hatte das Pragmatische Heer die Schlacht verloren.
Some last Pictures of the gaming table. The British were broken after losing three cavalry units in turn 7 and had to leave the field. The Dutch got one hit per unit following the rules of the Scenario, because Cumberland's retreat certainly demoralized them. Therefore the Pragmatic army had lost the battle.
Mit brauchbaren Spielregeln kann man eine solch große Schlacht mit viel Aufwand an einem Abend bewältigen. Wir waren ja nur zu zweit und haben daher 5 bis 6 Stunden gebraucht. Es war eine spannende Erfahrung.
Wenn das Szenario die Schlacht möglichst authentisch widerspiegelt ist der Spieler mit ähnlichen taktischen Problemen konfrontiert. Die Ergebnisse sind vielleicht ähnlich, aber doch nicht gleich. Fontenoy wurde vom Maréchal de Saxe zu einer Art Festung und zum Eckpfeiler ausgebaut. Diesen entsprechend mit frischem Nachschub zu versorgen, während er von zwei Seiten mit 5-6 Einheiten zugleich angegriffen wird und unter dem Feuer aus zahlreichen Batterien steht, ist offensichtlich ein entscheidendes Merkmal von de Saxe Erfolg wie meinem.
Cecilia ist eine erfahrene Honours of War-Spielerin und hat die Herausforderung angenommen. Sie hat kreativ das Beste aus den vorgegeben Problemen wie etwa der Verstopfung mit zuvielen Truppen vor Fontenoy gemacht. Am Ende mindestens beim Kavalleriegefecht war auch ein Fünkchen Pech dabei.
Vielen Dank nochmals an D.J. und dindin, sowie an Maréchal Davout (ebenfalls Sweetwaterforum) fürs Mitmachen. Eure Direktiven waren nachvollziehbar und haben eigentlich so auch funktioniert.
Für Freunde von Statistiken hier die "Verluste":
Franzosen:
1 Lieutenant-Géneral
4 x franz. Infanterie
1 x franz. Kavallerie
Pragmatische Armee:
2 Kommandeure
8 x Infanterie (3 x britische, 5 x niederländische)
3 x Kavallerie (1 x britische, 2 x hannoveranische)
1 x Artillerie
You can manage to play a game of such a scale with useful gaming rules in one evening. We were for two only and needed 5-6 hours gaming only. It was an exciting experience.
When the Scenario reflects the battle preferably authentic, the gamer is faced with similar problems. The results are maybe similar but not the same. Fontenoy was converted by de Saxe into a fortress and the cornerstone. It's obvious that it is of the highest importance to provide accordingly with fresh reinforcements, while Fontenoy is under attack from two sides by 5 to 6 units at the same time and under fire of several batteries. That's obviously one of de Saxe's aspects of his success.
Cecilia is an experienced gamer of Honours of War and had accepted the challenge. She done her best creatively facing huge problems - the obstruction of too many units in front of Fontenoy for example. In the end at least in the large cavalry fight she had a little spark of bad luck.
Many thanks again to dindin and D.J. for participating such as to "Maréchal Davout" (from the Sweetwaterforum too). Your orders were comprehensible and functioned perfectly.
For people interested in statistics, here you get the "losses":
French:
1 Lt. Gen.
4 x infantry
1 x cavalry
Pragmatic Army
2 commanders
8 x infantry (5 Dutch, 3 British)
3 x cavalry (1 Brit., 2 Han.)
1 x artillery
Text: André Hanselmann
Fotos: André und Cecilia Hanselmann