Wenn auch für den Ausgang des Krieges irrelevant, will ich hier das Gefecht bei Klausen vorstellen, welches immerhin zu den größten Kampfhandlungen des Polnischen Thronfolgekrieges zählt. Wir haben diesen Krieg mit der Schlacht bei Guastalla verlassen, die wir letztes Jahr präsentiert haben [1]. Diese Schlacht hatte mehr oder minder auf dem italienischen Kriegsschauplatz die Entscheidung herbei geführt.
Although irrelevant to the outcome of the war, I would like to present the Battle of Klausen, which is nevertheless one of the largest battles of the War of the Polish Succession. We left this war with the Battle of Guastalla, which we presented last year [1]. This battle more or less brought about the decisive outcome in the Italian theater of war.
Auf dem Schauplatz am Rhein haben wir bereits über die Belagerungen von Kehl und Philippsburg sowie den Durchbruch durch die Ettlinger Linie gesprochen [2]. Der Krieg am Rhein hatte sich von da an in einer Art Manöverfeldzug hingeschleppt. Die Einnahme von Worms am 8. November stellte 1734 eine der letzten größeren Unternehmungen dar [3]. 1735 drohte nochmals eine größere Schlacht, als die Franzosen unter Maréchal Coigny [4], gegen Mainz vorrückten. FZM Seckendorff wurde von Prinz Eugen zur Abwehr des französischen Vorstoßes angewiesen, wobei er sich vor allem auf fränkische und oberrheinische Kreistruppen stützen musste [5], was interessant ist, weil diesen Kreistruppen in späterer Zeit [6] ein schlechtes Zeugnis ausgestellt wurde. Besondere Beachtung bekam diese Phase des Krieges für unseren Blog, weil sich im Lager der Verbündeten der Offizier Gudenus befanf, welcher neben französischen Deserteuren auch beipsielsweise einen französischen Parlamentär zeichnete. Die dabei entstandenen stark karikaturenhaften Darstellungen, welche doch ein bemerkenswert detailiertes und realistisches Bild der französischen Truppen abliefert, indem man abgezehrte Pferde und auch Soldaten mit ihren Frauen sieht [7] - v.a. im Gegensatz zu den Figuren, die Gudenus vom kaiserlichen Heer in Heilbronn zeichnete [8].
Regarding the Rhine theater, we have already discussed the sieges of Kehl and Philippsburg, as well as the breakthrough through the Ettlingen Line [2]. From then on, the war on the Rhine had dragged on in a kind of maneuver campaign. The capture of Worms on November 8th of 1734 was one of the last major undertakings [3]. In 1735, another major battle threatened when the French, under Marshal Coigny [4], advanced against Mainz. FZM Seckendorff was ordered by Prince Eugene to repel the French advance, relying primarily on Franconian and Upper Rhine district troops [5], which is interesting because these district troops later received a poor report [6]. This phase of the war received special attention for our blog because the allied camp included the officer Gudenus, who, in addition to French deserters, also, for example, signed a French parliamentarian. The resulting depictions are very caricatural, but they provide a remarkably detailed and realistic picture of the French troops, showing emaciated horses and soldiers with their wives [7] - especially in contrast to the figures that Gudenus drew of the imperial army in Heilbronn [8].
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| Mein Plan des Gefechts. - My map of the encounter. (copyright: A. Hanselmann) |
Die Armee unter Coigny zog sich im Angesicht des verstärkten Heeres unter Seckendorf wieder zurück. Der Anfang des Monats Oktober ging mit kleineren Scharmützeln im Gebiet zwischen Rhein und Mosel hin. Charakteristisch ist die Wegnahme von 4-5000 Rationen, welche die Franzosen zurückgelassen hatten auf ihrem Rückzug, durch eine Vorhut der Verbündeten unter Generalfeldwachtmeister Stein [9] bei Berncastel. Das Vordringen gestaltete sich für Seckendorf wegen schlechten Wetters und dem schwierigen, bergigen Gelände als zeitraubend. Auch Maréchal de Belle-Isle zog sich in den ersten Oktoberwochen nach Trier zurück, wobei er darauf achten musste, dass er durch Seckendorf nicht abgeschnitten wurde, da er zu Coigny wieder die Verbindung aufnehmen wollte. Bereits am 10. Oktober wurde Belle-Isle von der Nachricht beunruhigt, dass Seckendorf aus Luxemburg weitere Verstärkungen zu erwarten hätte. Da sich Belle-Isle mit seiner kleinen Armee Seckendorf gegenüber unterlegen fühlte, bat er Coigny seinerseits um Unterstützung, da er seine Stellung bei Trier zu halten beabsichtigte [10].
Coigny's army withdrew in the face of Seckendorf's reinforced army. The beginning of October saw minor skirmishes in the area between the Rhine and the Moselle. A typical example was the seizure of 4,000-5,000 rations left behind by the French during their retreat by an allied vanguard under Generalfeldwachtmeister Stein [9] near Berncastel. Seckendorf's advance proved time-consuming due to bad weather and the difficult, mountainous terrain. Maréchal de Belle-Isle also withdrew to Trier in the first weeks of October, taking care not to be cut off by Seckendorf, as he wanted to reestablish contact with Coigny. As early as October 10, Belle-Isle was alarmed by the news that Seckendorf was expecting further reinforcements from Luxembourg. Since Belle-Isle felt inferior to Seckendorf with his small army, he asked Coigny for support, as he intended to hold his position at Trier [10].
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| Auf dem rechten Flügel beordert Seckendorff seine Infanterie und Kavallerie an die Salm. - At the right wing Seckendorff ordered his infantry and cavalry at the Salm. (photo: C. Hanselmann) |
Interessant ist die Problematik der Versorgung beider Armeen. So wurde Seckendorf an einem entschiedenen Handeln dadurch gehindert, weil er bis zum 13. Oktober auf einen sehnlich erwarteten Brottransport warten musste, der sich durch den niedrigen Wasserstand der Mosel verzögerte. Diese Probleme setzten sich aber fort, so dass der Feldzeugmeister einen Transport über das zerklüftete Land erwägen musste, wenn er denn seine Armee verproviantiert weiter vorstoßen lassen wollte. Jeder weitere Vorstoß bedeutete ja eine Entfernung von Coblenz, wo die Ladungen der Verpflegung vorgenommen wurden [11].
The problem of supplying both armies is interesting. Seckendorf was prevented from taking decisive action because he had to wait until October 13 for a long-awaited shipment of bread, which was delayed by the low water level of the Moselle. These problems continued, however, so that the field marshal had to consider transporting it across the rugged terrain if he wanted his army to advance further with provisions. Any further advance meant a distance from Coblenz, where the supply loading was carried out [11].
























