Während wir oft über Vorgänge im Kreiskontingent informiert werden[1], erfährt man meistens wenig über die Stadtkompanien. 1775 hingegen ist der Lieutenant (wahrscheinlich der Rang des Kommandeurs) der „Über Kochener Compagnie“ gestorben, der durch den Rotgerber und ehemaligen Fähndrich Weckerle ersetzt wurde. Die ihm nachgeordnete Erste Sergeant und Seiler Röhler übernahm nun den Posten von Weckerle. Gleichzeitig war der Fähndrich der Kompanie „in der Gelbinger Gassen“ gestorben und wurde durch den amtierenden Ersten Sergeanten und „Hochzeit Bäder Kozner“ ersetzt. Die neuen Diensthabenden sollten vom Rat den Stadtsoldaten der jeweiligen Kompanien vorgestellt werden[2].
While we are often informed about events in the district contingent[1], we usually learn little about the city companies. In 1775, however, the lieutenant (probably the rank of commander) of the “Über Kochener Company” died, who was replaced by the red tanner and former ensign Weckerle. The first sergeant and roper Röhler, who was subordinate to him, now took over Weckerle's position. At the same time, the ensign of the company “in der Gelbinger Gassen” died and was replaced by the acting first sergeant and “Hochzeit Bäder Kozner”. The council should introduce the new officers to the city soldiers of the respective companies[2].
Die Reichsstadt verfügte im 18. Jahrhundert über 5 Bürgerkompanien, die dem Stadthauptmann oder Stadtleutnant als Oberkommandierenden unterstanden[3]. Die wesentlichste Aufgabe der Bürgerkompanien bestand in Wachtdiensten - insbesondere wenn die Kreistruppen abwesend waren oder wie in der Zeit nach dem Stadtbrand von 1728 komplett abgeschafft. Diese Kompanien wurden von Offizieren kommandiert, die ihrerseits anders als die Stadthauptmänner, keine professionelle militärische Ausbildung genossen hatten. Ein Inventar[4] eines solchen "Capitains der Burgerl. Compagnie jenseits Kochers" hat sich überliefert [5].
In the 18th century, the imperial city had 5 citizen companies, which were subordinate to the city captain or city lieutenant as commander-in-chief[3]. The most important task of the citizen companies was guard duty - especially when the district troops were absent or, as was the case after the city fire of 1728, were completely abolished. These companies were commanded by officers who, unlike the city captains, had not received any professional military training. An inventory[4] of such a "captain of the Burgerl. Compagnie beyond Kocher" has come down to us [5].
Dieser Hauptmann namens Johann Michael Zimmerer war auch als Baumwirt scheinbar neben seinem militärischen Rang eine bedeutende Person in seinem Stadtviertel. Seine vier Töchter vermochte er an einen Gastwirt in Eltershofen, einen Bäcker in Hall, einen Schmied und einen Leinenweber zu vermählen, während ihm sein einziger Sohn, Georg Michael, als Baumwirt nachfolgen sollte.
This captain named Johann Michael Zimmerer, as the "Baumwirt" (innkeeper of the "Baum"-tavern), was apparently, in addition to his military rank, an important person in his district. He was able to marry off his four daughters to an innkeeper in Eltershofen, a baker in Hall, a blacksmith and a linen weaver, while his only son, Georg Michael, was to succeed him as innkeeper of the "Baum"-tavern.