Sonntag, 19. Oktober 2025

Das Gefecht bei Klausen - The encounter at Klausen 20.10.1735

Wenn auch für den Ausgang des Krieges irrelevant, will ich hier das Gefecht bei Klausen vorstellen, welches immerhin zu den größten Kampfhandlungen des Polnischen Thronfolgekrieges zählt. Wir haben diesen Krieg mit der Schlacht bei Guastalla verlassen, die wir letztes Jahr präsentiert haben [1]. Diese Schlacht hatte mehr oder minder auf dem italienischen Kriegsschauplatz die Entscheidung herbei geführt.

Die Ausgangspositionen der Franzosen unter Coigny links und der Armee unter Seckendorff rechts. - The initial positions of the French under Coigny at the left and the army under Seckendorff at the right. (photo: C. Hanselmann)
 

Although irrelevant to the outcome of the war, I would like to present the Battle of Klausen, which is nevertheless one of the largest battles of the War of the Polish Succession. We left this war with the Battle of Guastalla, which we presented last year [1]. This battle more or less brought about the decisive outcome in the Italian theater of war.

Rivenich ist von österreichischen Grenadieren besetzt. Auf dem Hügel hinter dem Ohmbach stehen französische Grenadiere unter Philippes zum Angriff auf das Dorf bereit. - Rivenich is occupied by Austrian grenadiers. French grenadiers under Philippes are standing ready for the attack against the village at the hill behind the Ohmbach. (photo: C. Hanselmann)



Auf dem Schauplatz am Rhein haben wir bereits über die Belagerungen von Kehl und Philippsburg sowie den Durchbruch durch die Ettlinger Linie gesprochen [2].  Der Krieg am Rhein hatte sich von da an in einer Art Manöverfeldzug hingeschleppt. Die Einnahme von Worms am 8. November stellte 1734 eine der letzten größeren Unternehmungen dar [3]. 1735 drohte nochmals eine größere Schlacht, als die Franzosen unter Maréchal Coigny [4], gegen Mainz vorrückten. FZM Seckendorff wurde von Prinz Eugen zur Abwehr des französischen Vorstoßes angewiesen, wobei er sich vor allem auf fränkische und oberrheinische Kreistruppen stützen musste [5], was interessant ist, weil diesen Kreistruppen in späterer Zeit [6] ein schlechtes Zeugnis ausgestellt wurde. Besondere Beachtung bekam diese Phase des Krieges für unseren Blog, weil sich im Lager der Verbündeten der Offizier Gudenus befanf, welcher neben französischen Deserteuren auch beipsielsweise einen französischen Parlamentär zeichnete. Die dabei entstandenen stark karikaturenhaften Darstellungen, welche doch ein bemerkenswert detailiertes und realistisches Bild der französischen Truppen abliefert, indem man abgezehrte Pferde und auch Soldaten mit ihren Frauen sieht [7] - v.a. im Gegensatz zu den Figuren, die Gudenus vom kaiserlichen Heer in Heilbronn zeichnete [8].

Diemar kommt zu spät. Eine Attacke französischer Grenadiere erwischt die isoliert vorgerückten österreichischen Grenadiere auf dem falschen Fuß. - Diemar is coming too late. The attack of the French grenadiers can catch the Austrians on the wrong foot. (photo: C. Hanselmann)

 

 

Regarding the Rhine theater, we have already discussed the sieges of Kehl and Philippsburg, as well as the breakthrough through the Ettlingen Line [2]. From then on, the war on the Rhine had dragged on in a kind of maneuver campaign. The capture of Worms on November 8th of 1734 was one of the last major undertakings [3]. In 1735, another major battle threatened when the French, under Marshal Coigny [4], advanced against Mainz. FZM Seckendorff was ordered by Prince Eugene to repel the French advance, relying primarily on Franconian and Upper Rhine district troops [5], which is interesting because these district troops later received a poor report [6]. This phase of the war received special attention for our blog because the allied camp included the officer Gudenus, who, in addition to French deserters, also, for example, signed a French parliamentarian. The resulting depictions are very caricatural, but they provide a remarkably detailed and realistic picture of the French troops, showing emaciated horses and soldiers with their wives [7] - especially in contrast to the figures that Gudenus drew of the imperial army in Heilbronn [8].

Mein Plan des Gefechts. - My map of the encounter. (copyright: A. Hanselmann)


Die Armee unter Coigny zog sich im Angesicht des verstärkten Heeres unter Seckendorf wieder zurück. Der Anfang des Monats Oktober ging mit kleineren Scharmützeln im Gebiet zwischen Rhein und Mosel hin. Charakteristisch ist die Wegnahme von  4-5000 Rationen, welche die Franzosen zurückgelassen hatten auf ihrem Rückzug, durch eine Vorhut der Verbündeten unter Generalfeldwachtmeister Stein [9] bei Berncastel. Das Vordringen gestaltete sich für Seckendorf wegen schlechten Wetters und dem schwierigen, bergigen Gelände als zeitraubend. Auch Maréchal de Belle-Isle zog sich in den ersten Oktoberwochen nach Trier zurück, wobei er darauf achten musste, dass er durch Seckendorf nicht abgeschnitten wurde, da er zu Coigny wieder die Verbindung aufnehmen wollte. Bereits am 10. Oktober wurde Belle-Isle von der Nachricht beunruhigt, dass Seckendorf aus Luxemburg weitere Verstärkungen zu erwarten hätte. Da sich Belle-Isle mit seiner kleinen Armee Seckendorf gegenüber unterlegen fühlte, bat er Coigny seinerseits um Unterstützung, da er seine Stellung bei Trier zu halten beabsichtigte [10].

Diemar führt seine Infanterie heran. Seine Karabiniers und Grenadiere zu Pferd haben bereits die Salm überquert. - Diemar is leading his infantry forward. His horse grenadiers and carabiniers have crossed the Salm already. (photo: C. Hanselmann)

 

Coigny's army withdrew in the face of Seckendorf's reinforced army. The beginning of October saw minor skirmishes in the area between the Rhine and the Moselle. A typical example was the seizure of 4,000-5,000 rations left behind by the French during their retreat by an allied vanguard under Generalfeldwachtmeister Stein [9] near Berncastel. Seckendorf's advance proved time-consuming due to bad weather and the difficult, mountainous terrain. Maréchal de Belle-Isle also withdrew to Trier in the first weeks of October, taking care not to be cut off by Seckendorf, as he wanted to reestablish contact with Coigny. As early as October 10, Belle-Isle was alarmed by the news that Seckendorf was expecting further reinforcements from Luxembourg. Since Belle-Isle felt inferior to Seckendorf with his small army, he asked Coigny for support, as he intended to hold his position at Trier [10].

Auf dem rechten Flügel beordert Seckendorff seine Infanterie und Kavallerie an die Salm. - At the right wing Seckendorff ordered his infantry and cavalry at the Salm. (photo: C. Hanselmann)


Interessant ist die Problematik der Versorgung beider Armeen. So wurde Seckendorf an einem entschiedenen Handeln dadurch gehindert, weil er bis zum 13. Oktober auf einen sehnlich erwarteten Brottransport warten musste, der sich durch den niedrigen Wasserstand der Mosel verzögerte. Diese Probleme setzten sich aber fort, so dass der Feldzeugmeister einen Transport über das zerklüftete Land erwägen musste, wenn er denn seine Armee verproviantiert weiter vorstoßen lassen wollte. Jeder weitere Vorstoß bedeutete ja eine Entfernung von Coblenz, wo die Ladungen der Verpflegung vorgenommen wurden [11].

Während es rund um Rivenich für die Österreicher brenzlig wird, trifft Seckendorffs Zentrum auf meine französischen Grenadiere unter Rieux. - The situation at Rivenich is difficult for the Austrians. Meanwhile Seckendorff's center comes in range with my French grenadiers under Rieux. (photo: C. Hanselmann)

 

The problem of supplying both armies is interesting. Seckendorf was prevented from taking decisive action because he had to wait until October 13 for a long-awaited shipment of bread, which was delayed by the low water level of the Moselle. These problems continued, however, so that the field marshal had to consider transporting it across the rugged terrain if he wanted his army to advance further with provisions. Any further advance meant a distance from Coblenz, where the supply loading was carried out [11].

Österreichische Grenadiere, die sich sammeln sollen, werden bei Rivenich im Nahkampf in die Flucht geschlagen. Diemar verstärkt die Verteidiger von Rivenich mit weiteren Grenadieren. - Some rallying Austrian grenadiers are routed after a bayonet charge of Philippes' grenadiers. At the same moment Diemar can reinforce the defenders of Rivenich with more grenadiers. (photo: C. Hanselmann)




Montag, 6. Oktober 2025

"Leibniz - Chronik eines verschollenen Bildes" D (2025)

Dieser Film ist ein Regiearbeit des über 90-jährigen Regisseurs Edgar Reitz mit Edgar Selge in der Hauptrolle als Universalgelehrter Gottfried Wilhelm Leibniz, der die Gunst der Kurfürstin Sophie von Braunschweig-Lüneburg - hier Barbara Sukowa - genoss. Der Wissenschaftler soll von der Malerin Aaltje van de Meer (Aenne Schwarz) porträtiert werden, auch wenn er dafür eigentlich garnichts übrig hat.

This film, directed by over 90-year-old Edgar Reitz, stars Edgar Selge as the polymath Gottfried Wilhelm Leibniz, who enjoyed the favor of Electress Sophie of Brunswick-Lüneburg—here Barbara Sukowa. The scientist is to be portrayed by the painter Aaltje van de Meer (Aenne Schwarz), even though he actually has no interest in it.


Nun aber der Reihe nach. Die Handlung dieses Kammerspiels ist aber auch rasch summiert. Wir erfahren, dass die Königin Charlotte in Preußen (Anna Bill) sich ein Gemälde ihres alten Bekannten Leibniz von ihrer Mutter Kurfüstin Sophie wünscht. Die Kurfürstin holt daher den Maler Pierre-Albert Delalandre (Lars Eidinger) an den Hof, der sich enorm sonderbar verhält [1]. Der Künstler, der offenbar schon Leibniz schrulligen Charakter fürchtet, hat 3 Bilder vorgemalt, wo er nur den Kopf des Wissenschaftlers einsetzen will und widersetzt sich auch dem ausdrücklichen Wunsch der Kurfürstin die Pläne von Parks, die Leibniz entworfen hat, in das Bild zu integrieren [2]. Delalandre schmeißt daraufhin brüskiert hin, da er sich über die Haarspaltereien des Philosophen aufregt - so gut scheint das Salaire ja nicht zu sein, wenn er den Auftrag scheinbar nicht nötig hat [3].

But first things first. The plot of this chamber play is quickly summed up. We learn that Queen Charlotte of Prussia (Anna Bill) wants a painting of her old acquaintance Leibniz from her mother, Electress Sophie. The Electress therefore summons the painter Pierre-Albert Delalandre (Lars Eidinger) to the court, who behaves extremely strangely [1]. The artist, who is apparently already afraid of Leibniz's eccentric character, has pre-painted three pictures in which he only wants to include the scientist's head and also defies the Electress's express wish to incorporate Parks' plans, which Leibniz had designed, into the painting [2]. Delalandre then resigns, annoyed by the philosopher's hair-splitting – the salary doesn't seem to be that good if he apparently doesn't need the commission [3].

Ein Filmplakat in Freiburg. - A movie poster in Freiburg. (photo: H. Bemmann)

Donnerstag, 18. September 2025

Anno Domini 1775 - Wie das Salz getragen wurde P 2

Am nächsten Morgen begab sich der Schultheiß zum Zöllner. Er hatte ja den Steckbrief erhalten und war nun angehalten wie in den Land- und Dorfordnungen zu lesen [1] nach herum streunendem Gesindel wie Räuber, Diebe und "Landtsknecht" Ausschau zu halten. Daher wurde ein reisender Fuhrmann besonders scharf untersucht, welcher zwar das Chausseegeld am Gelbinger Tor [2] entrichtet hatte, aber offenbar teures Glas schmuggeln wollte, zumal der mitreisenden Krämerin nicht im Traume einzufallen schien, dass sie die teuren Seiden- und Baumwollstoffe in ihrem Gepäck verzollen musste. Ein armer Salzträger erkaufte sich einen Landzollzettel.

Der Zoll wird schließlich doch gezahlt. - Finally they pay customs. (photo: art_fotografie_sulmtalix)

 
Sie fahren weiter. - They continue their journey. (photo: art_fotografie_sulmtalix)

The next morning, the mayor went to the customs officer. He had received the warrant and was now required, as stated in the rural and village regulations [1], to be on the lookout for vagrant rabble such as robbers, thieves, and "landsknechts." Therefore, a traveling cart driver was particularly closely investigated. He had paid the toll at the Gelbinger Gate [2] but was apparently trying to smuggle expensive glass, especially since the accompanying shopkeeper didn't seem to dream that she would have to pay customs duty on the expensive silk and cotton fabrics in her luggage. A poor salt carrier bought himself a rural customs slip.

Dorfschule vor "unserem" Haus. - School in front of our house. (photo: C. Hanselmann)


Anschließend ging ich zu meinem Nachbar hinter dessen Schweinestall eine schöne Wiese liegt, wo wir mit einem seiner Knechte und meinem Knecht das Heu ernteten. Das machten wir diesmal weitaus geschwinder als in den Vorjahren. Vielleicht sind die Landleute auch motivierter, wenn sie nicht die Herrschaftliche Wiese, sondern ihre eigene, abmähen müssen [3].

 

Auf der Wiese meines Nachbarn. - At the meadow of my neighbour. (photo: art_fotografie_sulmtalix)

Afterwards, I went to my neighbour, behind whose pigpen lies a beautiful meadow, where we harvested the hay with one of his farmhands and my farmhand. This time, we did it much faster than in previous years. Perhaps the farmers are also more motivated when they have to mow their own meadow, not the lord's meadow [3].

Der Knecht des Nachbars ist besonders gut dabei. - This farmhand of my neighbour is very good. (art_fotografie_sulmtalix)

Der Schulheiß ist aber auch scheinbar sehr stolz. - The "Schultheiß" is very proud nevertheless. (photo: art_fotografie_sulmtalix)


 

Die drei Schmiede an der Arbeit. - The three blacksmiths working. (photo: S. Winter)


Später stellte ich als Schultheiß eine Streife aus 2 Gemeinsmännern, dem Schmied und 2 Knechten auf, die entsprechend der Aufforderung des Amtmannes vom Vortag nach dem Dieb suchten. Wir wurden zwar weder in Scheune noch Haus fündig, trafen dann aber zufällig einen Burschen, der sich als Handwerker ausgab, aber keine gültigen Papiere [4] vorweisen konnte, was dazu führte, dass wir ihn gefangen nahmen. Wir führten den Gefangenen zum Steigengasthaus, wo wir ihn in eine Stube sperrten, worinnen er von 2 Bewaffneten beaufsichtigt wurde und die nur eine Tür hatte wodurch er nur durch einen Sprung aus dem Fenster hätte flüchten können. Wir behielten von einem der Tische der großen Schankstube den Verdächtigen im Auge. Nach einem Glas Wein für jeden Streifer marschierten wir weiter nach Hall, wo wir ihn dem Magistrat übergeben wollten. Als wir den städtischen Schuldturm schon beinahe sahen, wollte der Gefangene davon rennen. Er kam aber nicht weit...

Ein Bewaffneter zu Pferd nimmt auch Teil an der Streife. - We have one armed rider with us at our patrol. (photo: art_fotografie_sulmtalix)

 

Ein Gemeinsmann und ein Knecht brechen zur Streife auf. - A commoner and a farmshand are going out for patrol. (photo: S. Winter)

 
Wir treffen den Schmied am Wirtshaus. - We are meeting the blacksmith at the inn. (photo: Stefan Winter)

Donnerstag, 4. September 2025

Anno Domini 1775 Wie das Salz getragen wurde P 1

Dieses Mal war unsere Veranstaltung ein bisschen davon geprägt, dass die Darsteller von zwei sehr im Fokus stehenden Rollen - Zöllner und Steigenwirt - kurzfristig ausfielen. Zum Glück konnten wir das durch sehr flexible Teilnehmer kompensieren und teilweise habe ich das sogar in der Veranstaltung mit eingebaut. Ihr werdet sehen!

Die Zeitung ist voller Nachrichten aus England und Amerika. - The Newspapers are full of news from America and England. (photo: S. Winter)

 

This time, our event was somewhat affected by the fact that the actors playing two very prominent roles—the customs officer and the innkeeper—could not attend at short notice. Fortunately, we were able to compensate for this with very flexible participants, and I even incorporated some of this into the event. You'll see!

 

Der Amtmann ist zu Ross beim Zöllner eingetroffen. - The bailiff meets the custom officer. (Foto: art_fotografie_sulmtalix) 

Entsprechend der Quellen zu den drei Mitgliedern einer jüdischen Diebesbande [1], kam das Thema auch bei uns vor. Der Amtmann ritt ins Amt Rosengarten und verlas einen Steckbrief. Der einige Jahre zuvor in den Diensten des Schultheißen von Leoweiler gestandene Knecht, soll sich unterdessen mit einer Bande durchschlagen für die er Bauerngüter ausspioniert. Seit 1773 [2] hat er sich davon gemacht und wird mit dem Überfall auf eine Magd in Verbindung gebracht [3]. Der Zöllner vom Michelfelder Landturm [4] [5] versprach dem Landreiter und dem Amtmann den Steckbrief dem Schultheiß zuzustellen, der in diesen Tagen in Heilbronn weilen sollte.

Der Amtmann überbringt den Steckbrief. - The bailiff hands over the warrant. (photo: M. Leyendecker)

 
Wir reiten zu dritt zum Gasthaus. - We three are riding to the inn. (photo: M. Leyendecker)

According to the sources concerning the three members of a Jewish gang of thieves [1], the topic also arose in our country. The bailiff rode into the Rosengarten district and read out a warrant. The farmhand, who had been in the service of the mayor of Leoweiler for a few years, was said to be making a living with a gang for which he spied on farms. Since 1773 [2], he has been absconding and is linked to the attack on a maid [3]. The customs officer from the Michelfeld country tower [4] [5] promised the country rider and the bailiff that he would deliver the warrant to the mayor, who was supposed to be in Heilbronn at the time.

 

Unsere Pferde vor dem Steigengasthaus. - Our horses in front of the inn. (Foto: art_fotografie_sulmtalix)

Der Amtmann ritt anschließen nach Leoweiler und zur Roten Steige, wo er ein kärgliches Mahl einnahm [6]. An der Steige traf man auf Salzträger, die wie wir wissen, arme Teufel waren [7], weshalb wir sie nicht stärker behelligten. Ich reiste recht zufrieden ab und konnte immerhin für das Amt verbuchen, dass wie nur 1 fl. 30 ß hatten für "Zehrung" zahlen brauchen.

Der Tabak war gut im Wirtshaus. - The tobacco was good in the inn. (photo: art_fotografie_sulmtalix)


 

Sonntag, 10. August 2025

Die französische Armee des Österr. Erbfolgekrieges - The French army of the WAS p. 7

Anders als bei Uniformen zu denen ich keine Originale aus den 1730ern und 1740ern gefunden habe, gibt es zahlreiche Waffen wie Gewehre und Geschütze in den Sammlungen in Paris [1], Strasbourg [2] und anderswo. Die französische Artillerie wurde im Feld anders als die britische [3] recht statisch eingesetzt. Es ist bezeichnend, dass die französischen Kanonen bei Dettingen über den Main schießen sollten und recht rasch während der Schlacht kein Schussfeld mehr hatten [4]. 

Ein typisches französisches Kanonenrohr in Straßburg. - A typical French cannon barrel in Strasbourg. Musée historique de la ville de Strasbourg (photo: C. Hanselmann, 2022)

 

Unlike uniforms, for which I have found no originals from the 1730s and 1740s, there are numerous weapons such as rifles and cannons in collections in Paris [1], Strasbourg [2], and elsewhere. Unlike the British [3], French artillery was deployed quite statically in the field. It is significant that the French cannons were supposed to fire across the Main River at Dettingen and quickly lost their field of fire during the battle [4].

Meine französische Artillerie für Honours of War. Die Haubitze brauche ich eigentlich nur für mein Wissembourg (1744) Szenario. - My French artillery for HoW. I need the howitzer for my Wissembourg scenario only. (photo: André Hanselmann)


Sehr detailiert hat sich Jeff Berry darum bemüht die Verteilung der Geschütze auf französischer Seite in der Schlacht bei Fontenoy darzustellen [5]. Gerade diese Schlacht zeigt die hohe defensive Bedeutung der Artillerie einerseits wie auch, dass die Kommandeure der Artillerie - hier in dem Fall du Brocard [6] - wie die Generäle überhaupt sehr gefährdet waren selbst in der Schlacht zu fallen. Der Maréchal de Saxe versuchte tatsächlich den Maréchal de Camp du Brocard seine gefährliche Position an einer Batterie vor der Front der Aubeterre-Brigade zu verlassen. Doch beharrte du Brocard darauf zu bleiben und persönlich die Batterie zu bedienen und wurde Minuten später von einer britischen Kanonenkugel tödlich getroffen [7].

Die leichten Geschütze stammen aus einem Set von Schwedischer Artillerie für den Großen Nordischen Krieg. - The light artillery pieces are from a set of Swedish artillery for the Great Northern war. (photo: A. Hanselmann)

Freitag, 1. August 2025

Die französische Armee des Österr. Erbfolgekrieges - The French army of the WAS p. 6

Diesmal will ich mich der französischen Infanterie mit Ausnahme der Gardeinfanterie und der leichten Infanterie zuwenden. Hier in diesem Blogeintrag wird es auch nicht um die Artillerie gehen, welche aber nominell als 47. Einheit unter den Infanterieregimentern eingereiht war. Für meine eigenen Truppen, die ich für meine Präsentation von Schlachten wie Rocoux [1] benötigte, habe ich Milizeinheiten nicht aufgestellt. Überhaupt habe ich mich bemüht ähnlich wie bei meiner Kavallerie [2] ein möglichst abwechslungsreiches Bild widerzuspiegeln. Das heißt, dass ich versuchte auch die Fremdregimenter beispielsweise mit aufzustellen. In bestimmten Schlachten wie bei Pfaffenhofen [3] stellten diese einen überwiegenden Teil der französischen Truppen. Etwas überproportinal sind bei mir irische Fremdregimenter in der Sammlung vorhanden, weil ich den Angriff der Iren bei Fontenoy darstellen wollte.

4 Bataillone irischer Infanterie / 4 bn.s of Irish infantry: Berwick, Clare, Dillon, Rooth (photo: A. Hanselmann)

 

This time I want to focus on the French infantry, with the exception of the Guards Infantry and the Light Infantry. This blog entry will not be about the artillery, which was nominally classified as the 47th unit among the infantry regiments. I did not field any militia units for my own troops, which I needed for my presentation of battles such as Rocoux [1]. In general, I strove to reflect as diverse a picture as possible, similar to my cavalry [2]. This meant that I also tried to include foreign regiments, for example. In certain battles, such as Pfaffenhofen [3], these made up a predominant portion of the French troops. I have a somewhat disproportionate number of Irish foreign regiments in my collection because I wanted to depict the Irish attack at Fontenoy.

Der Maréchal de Saxe suchte die Schwächen der französischen Infanterie auszugleichen. - The Maréchal de Saxe tried to balance the weaknesses of the French infantry. - Painting from the atelier of Jean Étienne Liotard, musée historique de la ville de Strasbourg (photo: C. Hanselmann, 2022)


Bei den Uniformen habe ich mich sowohl an Schrift- als auch an Bildquellen aus der Epoche orientiert. Bei dem Detail der Kokarden an den Hüten, habe ich mich beispielsweise an die Zeichnungen von Gudenus von 1735 gehalten, der immer weiße Kokarden dargestellt hat [4]. Die Uniformen habe ich anfangs den Beschreibungen aus dem "État géneral..." von 1748 entlehnt sowie beispielsweise zeitnahen Gemälden über beispielsweise die Farbe der Patronentaschen, des Lederzeugs usw. [5]. Später wurde mir bewusst, dass ich meine Figuren auch für den Polnischen Thronfolgekrieg nutzen wollte und daher habe ich nun öfter auf die Bilder von Gudenus zurück gegriffen. Dies brachte auch mit sich, dass die Uniformen meiner Figuren deutlich farbenfroher wurden. In der Phase 1741-48 hatten viele Regimenter weiße Uniformen ohne Farbtupfer, also weiße Aufschläge an den Uniformröcken, weiße Westen und weiße Hosen [6]. Optisch unterschieden sich die Truppen dann eher durch die Knopffarbe und die Farbe der Borte am Hut. Ein Grund für meine Auswahl der Linienregimenter war ja auch ursprünglich, dass sie an möglichst vielen wichtigen Schlachten teilnahmen. Später habe ich mich aber auch beispielsweise für den italienischen Kriegsschauplatz geöffnet, wo dann natürlich andere Truppen dabei waren als in Deutschland [7] oder Flandern [8]. Manche Gemälde erwiesen sich auch erst nach einer Weile als unbrauchbar, da zwar im 18. Jahrhundert entstanden, aber doch mit einem gewissen zeitlichen Abstand. Das Problem mit Gemälden als Quelle wurde mir beispielsweise bei der Belagerung von Freiburg (1744) bereits bewusst [9].

Klassische französische Infanterie. Im Vordergrund sieht man das Regiment Royal Vaisseaux und dahinter Provence. - Classic French infantry: Royal Vaisseaux in the foreground and Provence behind. (photo: A. Hanselmann)

 

For the uniforms, I drew on both written and pictorial sources from the era. For example, for the details of the cockades on the hats, I followed the drawings by Gudenus from 1735, who always depicted white cockades [4]. Initially, I borrowed the uniforms from descriptions in the "État géneral..." of 1748, as well as from contemporary paintings, for example, regarding the color of cartridge pouches, leather goods, etc. [5]. Later, I realized that I also wanted to use my figures for the War of the Polish Succession, and so I began to draw more frequently on Gudenus's paintings. This also meant that the uniforms of my figures became significantly more colorful. In the period 1741-48, many regiments had white uniforms without any splashes of color, i.e., white cuffs on the tunics, white waistcoats, and white trousers [6]. Visually, the troops were then distinguished more by the color of the buttons and the color of the hat trim. One of the original reasons for my selection of line regiments was that they participated in as many important battles as possible. Later, however, I also opened my eyes to the Italian theater of war, for example, where, of course, different troops were involved than in Germany [7] or Flanders [8]. Some paintings also proved unusable only after a while, as they were created in the 18th century, but with a certain time lag. I was already aware of the problem with paintings as sources during the Siege of Freiburg (1744), for example [9].

Vorne sieht man Grenadiere verschiedener Regimenter unter den Fahnen des Regiments Auvergne. Dahinter befindet sich das eher unbekannte Regiment Nice, und dahinter eines von zwei Bataillonen La Marine, gefolgt von Navarre und Royal la Marine. - In front you can see grenadiers of different regiments under the flags of the Auvergne regiment and behind the less known Nice regiment followed by one of two bn.s La Marine followed by Royal Marine. (photo: A. Hanselmann)

Freitag, 18. Juli 2025

More pikes for Mansfeld

Since I will be traveling a lot or otherwise busy in the next few weeks, I wanted to briefly present what I have been able to finish so far.

These are the new mercenaries. (photo: A. Hanselmann)
 

I used the old Revell sets [1] [2]. Unfortunately, we don't get to play with it at all because we have a lot of sewing to do. Children grow up, and some clothes just need to be repaired or replaced after years of use.