Dienstag, 14. Januar 2025

Die französische Armee des Österr. Erbfolgekrieges - The French army of the WAS p. 4

Man hätte die Dragoner der französischen Armee auch zusammen mit den leichten Truppen [1] vorstellen können, da die französische Armee die Dragoner doch sehr speziell einsetzte. Ähnlich den gemischen leichten Truppen wie den Arquebusiers de Grassin, die aus Berittenen und Fußsoldaten bestanden, kamen Dragoner zu Fuß und zu Pferd zum Einsatz. Häufig agierten Dragoner auch zusammen mit den leichten Truppen wie im Gefecht bei Mont-Saint-André [2] 1746. Anders als in den anderen europäischen Armeen hatten die Dragoner des französischen Heeres noch nicht ihre Funktion als bewegliche Infanterie aufgegeben. Das spiegelt sich auch in der Kombination aus speziellen Gamaschen und Schuhen wider statt der bei den Gegnern sich durchgesetzten Stiefel. Ich kenne keine Armee, wo signifikant die Dragoner abgesessen kämpften. In der Schlacht bei Fontenoy formierten Dragoner der Regimenter Mestre de Camp [3], Royal unter dem Marquis de Beauffremont [4] neben den Schweizer Infanterieregimentern Bettens und Diesbach einen Abschnitt der Frontlinie zwischen dem Dorf Fontenoy und der Stadt Antoing [5].

Meine Dragoner aufgesessen und abgesessen. - My dragoons on horseback and on foot. (photo: A. Hanselmann, 2024)

 

The dragoons of the French army could also have been introduced together with the light troops [1], since the French army used the dragoons very specifically. Similar to the mixed light troops such as the Arquebusiers de Grassin, which consisted of mounted and foot soldiers, dragoons were used on foot and on horseback. Dragoons often acted together with the light troops, as in the battle of Mont-Saint-André [2] in 1746. Unlike in the other European armies, the dragoons of the French army had not yet given up their function as mobile infantry. This is also reflected in the combination of special gaiters and shoes instead of the boots that have become popular among opponents. I don't know of any army where dragoons fought significantly while dismounted. In the Battle of Fontenoy, dragoons from the Mestre de Camp [3], Royal regiments under the Marquis de Beauffremont [4], alongside the Swiss infantry regiments Bettens and Diesbach, formed a section of the front line between the village of Fontenoy and the town of Antoing [5].

Im Vordergrund sieht man mit Hüten das Regiment Beauffremont. - In the foreground you can see with their hats the Beauffremont regiment. (photo: A. Hanselmann)


Die Uniformen haben sich seit dem Polnischen Thronfolgekrieg nicht besonders geändert. Markant sind auf den Darstellungen von Gudenus 1735 die besonders armselig aussehenden Pferde der Dragoner beispielsweise auf einer Zeichnung eines Dragoners des Regiments Harcourt[6]. Ein markanter Unterschied ist, dass Gudenus die Kokarden an den Hüten der Dragoner wie bei den anderen Truppen auch in Weiß darstellt, während es 1748 ausdrücklich zu den Hüten heißt "& cocarde noir" [7]. 

Mit Bonets sieht man hier die Dragoner des Regimentes Orléans Dragons. Ich habe Hüte beschnitten um die Mützen zu machen. - You can see dragoons of the regiment Orléans Dragons. I had to cut hats to make the caps. (photo: A. Hanselmann, 2024)

 

Samstag, 4. Januar 2025

Allerhand Einquartierungen Anno 1625 - Some billeting in 1625

Die diesjährige Veranstaltung in unserer Landleben-Reihe wird die "Wunderzeichen" behandeln, welche die Menschen im 17. Jahrhundert besonders beachteten. Man denke an den Kometen über Augsburg von 1618. Im Jahr 1625 wurden drei Regenbogen übereinander wahrgenommen und ein See bei Esslingen soll sich rot verfärbt haben [1]. 

This year's event in our Country Life series will focus on the "miracle signs" that people in the 17th century paid particular attention to. Think of the comet over Augsburg in 1618. In 1625, three rainbows were seen one above the other and a lake near Esslingen is said to have turned red [1].


Ein einquartierter bayerischer Söldner - hier ein Musketier. -  
A quartered Bavarian mercenary - in this case a musketeer. (Foto: C. Hanselmann, 2021)

 

Anders als 1624 lassen sich konkrete Einheiten fassen, die in das hällische Territorium eindrangen, welches ziemlich hilflos den Einquartierungen gegenüber stand. Am Ostermontag 1625 kamen 1.000 Reiter [2] ins Hällische, die in den Dörfern Haßfelden, Hohenberg, Hörlebach, Altdorf und Wolpertshausen sowie die Stadt Ilshofen einquartiert wurden [3]. Kurz nach den Abzug dieses kaiserlichen Reiterregiments im Mai kamen 80 Fahnen bayerischer Reiterei und wurden in und um Sulzdorf ab dem 27. Mai untergebracht [4]. Wie wir das schon aus früheren Jahren aus Chroniken kennen, wo es heißt man habe dem "Reutter" einen Taler unter den Teller legen müssen [5] - so taten sich diese Reiter insbesondere durch Gelderpressungen hervor. Zu kämpfen gab es im Hällischen ohnehin nicht. Oberst Truchseß richtete sein Hauptquartier im Wirtshaus von Michelfeld ein [6]. Der Wirt, Hans Eckh, geriet kurz zuvor am 8. April 1625 bereits in Konflikt mit dem Rat von Schwäbisch Hall über eine Forderung, weshalb ihm von Seiten der Reichsstadt eine Strafe angedroht wurde [7]. Die Reitertruppen unter Truchseß wurden von Münkheim im Norden bis Westheim im Süden verstreut auf die Dörfer untergebracht und behielten 100 Paar Ochsen, die ihnen von Hall zum Vorspann gestellt worden waren [8] [9]. Zu den erpresserischen Methoden der Reiterregimenter passt sehr gut, dass man für 1.000 Taler nicht nur das Einrücken weiterer 4 Cornets abwendete, sondern auch den Amtsvorsteher des Amtes Jenseits der Bühler namens Balthasar Moser auslöste, den die Soldaten entführt hatten.

In contrast to 1624, concrete units can be identified that penetrated the Hellenic territory, which was quite helpless in the face of the billetings. On Easter Monday 1625, 1,000 riders [2] came to Hällisches, who were quartered in the villages of Haßfelden, Hohenberg, Hörlebach, Altdorf and Wolpertshausen as well as the town of Ilshofen [3]. Shortly after the withdrawal of this imperial cavalry regiment in May, 80 flags of Bavarian cavalry arrived and were housed in and around Sulzdorf from May 27th [4]. As we already know from chronicles in previous years, where it is said that one had to put a thaler under the plate of the "Reutter" [5] - these riders particularly distinguished themselves by extorting money. There was no fighting in Hell anyway. Colonel Truchseß set up his headquarters in the Michelfeld inn [6]. Shortly before, on April 8, 1625, the innkeeper, Hans Eckh, came into conflict with the council of Schwäbisch Hall over a demand, which is why the imperial city threatened him with a punishment [7]. The cavalry troops under Truchseß were scattered across the villages from Münkheim in the north to Westheim in the south and kept 100 pairs of oxen that had been provided to them by Hall [8] [9]. The blackmailing methods of the cavalry regiments are very consistent with the fact that for 1,000 thalers they not only averted the arrival of another 4 cornets, but also released the head of the office Beyond the Bühler named Balthasar Moser, whom the soldiers had kidnapped.

Mittwoch, 1. Januar 2025

Jahreswechsel und Aussichten - New year and prospects

Am Jahresende habe ich noch ein paar Figürchen bemalt und wir waren viel draußen. Die Recherche lief im ganzen Dezember weiter. Zu meiner Freude habe ich ein Video aus Stadtlohn zur Schlacht von 1623 [1] gefunden, das ich sehr gut gemacht fand - offen gestanden besser als die Produktionen so manchen Fernsehsender [2]. Besonders die Experten aus dem Stadtarchiv hatten wirklich etwas zu sagen.

Eine Romanfigur für PML. - A figure from a novel for PML. (photo: André Hanselmann, 2024)

Ein paar mehr Reiter für die Kaiserlichen - leider zu wenig für eine Einheit in PML. - Some more riders for the Imperial forces - unfortunately not enough to form a unit for PML. (photo: A. Hanselmann, 2024)


Es gab auch ein Spiel mit PML kurz vor Jahresende. - There was a game of PML shortly before New year. (photo: C. Hanselmann)

Im Wald im Nebel nahe dem Schlossberg. - In the wood walking through the fog close to the Schlossberg. (photo: C. Hanselmann, 2024)


Mittwoch, 11. Dezember 2024

Rückblick auf die Saison - Look back at the year 2024

Dieses Jahr habe ich es leider nicht auf allzu viele andere Veranstaltungen geschafft. Dennoch ist mein Ziel dasselbe, dass ich durch den Besuch von Veranstaltungen anderer Leute auch neue potenzielle Teilnehmer für unsere Anno Domini- und Landleben-Veranstaltungen treffe. Man muss eben auch über seinen Tellerrand hinaus schauen, auch weil andere Veranstaltungen bisweilen Aspekte besser oder einfach nur anders machen. Ich erinnere mich beispielsweise daran, dass ich früher auf Veranstaltungen war, wo bestimmte Programmpunkte 2-3 mal exakt genauso auf derselben Veranstaltung wiederholt wurden. Das hatte natürlich den Vorteil, dass es beim zweiten Mal vielleicht besser lief in der gewünschten Zeit ein Haus zu durchsuchen [1], aber kann auch zu Ermüdungserscheinung führen oder dazu, dass die Besucher den Realismus etwas mehrfach zu tun hinterfragen, wenn sie an mehreren Veranstaltungstagen ins Museum kommen. In bestimmten Fällen ist es aber auch logisch, wenn sich ein Programmpunkt wiederholt. So gibt es an Ostern natürlich mehrfach einen Anlass für Andachten oder Gottesdienste oder eine Straße, die man nicht an einem Tag hinlänglich repariert hat, kann am nächsten Tag weiterhin repariert werden. 2024 hatten wir auch das Beispiel, dass mehrfach Kranke nach Hall transportiert wurden, weil das einfach 1734 auch an zwei aufeinander folgenden Tagen der Fall war [2].

Unfortunately I didn't make it to too many other events this year. However, my goal is the same, that by attending other people's events I also meet new potential participants for our Anno Domini and Country Life events. You also have to think outside the box, also because other events sometimes do aspects better or simply differently. For example, I remember being at events in the past where certain program items were repeated exactly the same way 2-3 times at the same event. Of course, this had the advantage that it might be better to search a house in the desired time the second time [1], but it can also lead to fatigue or to the visitors questioning the realism of doing something more than once if they did more than one Come to the museum on event days. In certain cases it is also logical for a program item to be repeated. So at Easter there are of course several occasions for devotions or church services, or a road that was not adequately repaired on one day can still be repaired the next day. In 2024 we also had the example of sick people being transported to Hall on several occasions because that was simply the case on two consecutive days in 1734 [2].

Der Bursche links im Gemälde erinnerte mich einfach zu sehr an unseren Burschen Andreas auf unserer Landlebenveranstaltung 1624 [3]. Das Foto habe ich anlässlich des Besuches einer Kunstausstellung in Basel gemacht. - The guy at the left is very much looking like our farmhand Andreas at our Landleben-1624-event. I made the photo visiting an art exhibition in Basel. [4] (Foto: André Hanselmann, 2024)


Für mich persönlich war der größte Jahrestag jener der Schlacht bei Freiburg, den ich auch hier im Blog gewürdigt habe [5]. 1624 sind ja in Deutschland keine größeren Schlachten geschehen. Die zum Polnischen Thronfolgekrieg passenden Ereignisse habe ich in Form von Spielberichten und Blogartikeln vorgestellt, um auch unsere diesjährige Anno Domini-Veranstaltung in einem historischen Kontext widerzuspiegeln [6].

Ofenplatte mit dem Motiv der Vergänglichkeit, Anfang des 17. Jh., im Stadtmuseum Offenburg. - Plate of an oven with the topic of transience - early 17th century, in the museum of Offenburg. (Foto: C. Hanselmann, 2024)

 

For me personally, the biggest anniversary was that of the Battle of Freiburg, which I also honored here in the blog [3]. There were no major battles in Germany in 1624. I presented the events related to the War of the Polish Succession to the Polish Throne in the form of game reports and blog articles in order to reflect this year's Anno Domini event in a historical context [4].

Das Heck der "Soleil du Roy" im Hafen von St. Malo. Leider momentan schwarz angemalt. - The stern of the "Soleil du Roy" in the harbour of St. Malo. Unfortunately painted black today. (photo: C. Hanselmann)


Ich selbst konnte auf keine sogenannten Battle-Reenactments fahren. Aber ich habe ein paar private Veranstaltungen besucht, die allerdings überwiegend nicht in den Zeitrahmen unserer eigenen Anlässe passen [5].

I personally wasn't able to go to any so-called battle reenactments. But I have attended a few private events, although most of them do not fit into the time frame of our own events [5].

Ein Blick in den Cour d'Honneur aus dem Schloss, wo wir übernachteten auf unserer privaten Veranstaltung. - A view out of the palace into the cour d'honeur - we were here on our private event. (photo: C. Bernath)


Die Recherche insbesondere für die 1734-Veranstaltung war aber auch sehr aufwendig und ließ nicht so arg viel Luft für anderes zwischen dem Herbst 2023 und Frühling 2024. Dafür hatten wir im Mai 2024 einen Rekord an Lesern auf dem Blog [6]. Das Interview mit Leonard Dorn ist der meistgelesene Fachartikel gewesen [7] - dicht gefolgt von einem Eintrag zu 1734 [8].


Im großen Salon wurde Karten gespielt. - We played cards in the large salon. (photo: C. Bernath)

Montag, 2. Dezember 2024

Die französische Armee des Österreichischen Erbfolgekrieges - The French army of the WAS p. 3

Diesmal soll es um leichte Truppen gehen. Hierbei werde ich für unsere Leser optisch die leichten Fußtruppen und Husaren vorstellen.

Diese Einordnung ist historisch natürlich etwas fragwürdig. Denn die Husaren gehörten organisatorisch einfach zu der Cavalerie Légère. Die Arquebusiers de Grassin hingegen waren in der Linieninfanterie eingereiht als 124. Infanterieregiment, obwohl diese Einheit aus Infanterie (Grenadiers & Arquebusiers) und immerhin über 500 Berittenen bestanden [1].

Meine leichten Truppen. Ich habe versucht eine möglichst bunte Truppe zusammen zu stellen. - My light troops. I tried to get as much colour as possible in my troops. (Foto: A. Hanselmann)


This time it will be about light troops. Here I will visually introduce the light foot troops and hussars for our readers.

This classification is of course somewhat historically questionable. Organizationally, the Hussars simply belonged to the Cavalerie Légère. The Arquebusiers de Grassin, on the other hand, were part of the line infantry as the 124th Infantry Regiment, although this unit consisted of infantry (Grenadiers & Arquebusiers) and over 500 mounted men [1].

Meine leichten Truppen von hinten. Man erkennt recht gut, dass die einen Husaren anders bemalt sind. - My light troops from the back. You can notice that some of the Hussars are painted differently. (photo: A. Hanselmann)


Trotz dieser Einteilungen sieht man klar in den Einsätzen der Husaren und leichten Fußtruppen und sie begleitenden berittenen Einheiten, dass diese Teile der Armee gemeinsam verwendet wurden. Mehrfach versuchte die französische Militärführung ähnlich der österreichischen die Gegner mit leichten Truppen zu überfallen, Hinterhalte zu legen und Transporte zu erbeuten. Man erkennt relativ rasch bei einem Vergleich der zahlreichen Gefechte und Scharmützel, die wir in den letzten Jahren auf unserem Blog vorgestellt haben wie weitaus erfolgloser die Franzosen mit diesen Vorhaben allerdings waren [2]. Ich habe den Eindruck, dass die leichten Truppen der Franzosen oftmals zu schwerfällig agierten, zu langsam auf neue Situationen im Gefechtsverlauf reagierten und den schnell angreifenden und ebenso rasch sich zurück ziehenden Husaren der Österreicher dadurch hoffnungslos unterlegen waren. Obendrein waren die österreichischen leichten Truppen zumeist Ungarn und anderen Spezialisten in der Führung des Kleinen Krieges unterstellt wie Beck, Trenck oder Baranyay. Die französischen leichten Truppen hingegen hatten keine solchen Anführer - ausgenommen vielleicht Bercheny [3], der selbst aus Ungarn stammte.

Meine leichten Fußtruppen werden angeführt von zwei kleinen Truppen, die ich in einer Einheit für Honours of War zusammen gestellt habe. Es handelt sich um die Compagnies Franches Noble und Chemin. Die Bemalung orientiert sich an Darstellungen von Gudenus - passt also in den Polnischen Thronfolgekrieg. - My light troops are led by two small troops which are mixed for Honours of War in one unit. These are the Compagnies Franches Noble and Chemin. Painting followed the pictures by Gudenus - therefore they are for the WPS. (photo: A. Hanselmann)


Despite these divisions, it is clear from the operations of the hussars and light foot troops and the mounted units accompanying them that these parts of the army were used together. The French military leadership, similar to the Austrian military, tried several times to attack the opponents with light troops, to set ambushes and to capture transports. When you compare the numerous battles and skirmishes that we have presented on our blog in recent years, you can quickly see how much more unsuccessful the French were with these projects [2]. I have the impression that the French light troops often acted too clumsily, reacted too slowly to new situations in the course of the battle and were therefore hopelessly inferior to the Austrian hussars, who attacked quickly and retreated just as quickly. On top of that, the Austrian light troops were mostly subordinate to Hungary and other specialists in the conduct of the Little War, such as Beck, Trenck or Baranyay. The French light troops, on the other hand, had no such leaders - except perhaps Bercheny [3], who himself came from Hungary.

Nur zwei Posen haben leider die Figuren, die ich für die Arquebusiers des Grassin erwerben konnte. - Unfortunately the figures of the Arquebusiers de Grassin had only two poses. (photo: A. Hanselmann)

Samstag, 30. November 2024

Dovbush (2023)

Heute war ich anlässlich der Ukrainischen Filmwoche in dem Historien- und Abenteuerfilm "Dovbush" (Ukraine / Polen / Kanada 2023, Regie: Oles Sanin). Der Film wurde mit Orginalton mit deutschen Untertiteln ausgestrahlt, weshalb ich nicht genau sagen kann, ob ich nicht vielleicht ein paar Details falsch verstanden habe. Der Kinosaal war ausverkauft und die Stimmung bei den Zuschauern war sehr gut.

Today, on the occasion of the Ukrainian Film Week, I went to the historical and adventure film "Dovbush" (Ukraine / Poland / Canada 2023, directed by Oles Sanin). The film was broadcast with the original sound with German subtitles, which is why I can't say exactly whether I misunderstood a few details. The cinema hall was sold out and the mood among the audience was very good.

 

Der Film passt genau zum Thema unserer diesjährigen Veranstaltung "Anno Domini 1734" [1], denn die Handlung setzt mit der Belagerung von Danzig ein, die 1733 stattfand. Oleska Dovbush (Sergey Strelnikov) stürmt unter der Führung seines Offiziers Przeluski (Mateusz Kosciukiewicz) eine russische Schanze, wobei es ihnen gelingt die darin befindlichen Russen niederzumetzeln und die russischen Geschütze zu vernageln, worauf Großhetman Potocki [2] Przeluski zum Hauptmann [3] befördert. Przeluski gelingt es den Anteil von Oleska dadurch zu vertuschen indem er ihn als Gesetzlosen jagen lässt. Amüsanterweise erklingt in Potockis Feldlager die Musik von Rameau [4].

The film fits exactly with the topic of our year's event "Anno Domini 1734" [1], because the action begins with the siege of Danzig, which took place in 1733. Oleska Dovbush (Sergey Strelnikov) storms a Russian redoubt under the leadership of his officer Przeluski (Mateusz Kosciukiewicz), where they manage to massacre the Russians inside and board up the Russian guns, whereupon Grand Hetman Potocki [2] promotes Przeluski to captain [3]. . Przeluski manages to cover up Oleska's involvement by having him hunted as an outlaw. Amusingly, Rameau's music can be heard in Potocki's camp [4].


3 Jahre später ist Oleska in seine Heimat in den Karpaten geflohen. Die Großfürstin Yablononska (Agata Buzek) regiert dort mit harter Hand und beschafft ihrem Favoriten Przeluski die Beförderung zum Obersten der polnischen Armee. Währenddessen jagt Yablonowskas Privatarmee [5] die Opryshky - in den Bergen sich versteckende Räuber. Oleskas Bruder Ivan (Oleksiy Hnatkovskyy) führt eine kleine Bande an, die reiche Reisende überfällt. Die Obrigkeit will ihn bei der Beisetzung der von Przeluski ermordeten Eltern der Dovbush-Brüder eine Falle stellen. Doch Ivan gelingt es die Häscher zu töten und er trifft Oleska wieder, der sich der Bande anschließt. Künftig überfallen sie gemeinsam reiche Adelige, auch wenn Oleska das Räuberdasein widerstrebt. Seine Braut Machinka (Daria Plakhtii) hat, da sie ihn für tot hielt den alten Dzinchuk (Aleksandr Mavrits) geheiratet, trifft sich nun aber mit Oleska.

3 years later, Oleska fled to his home in the Carpathians. The Grand Duchess Yablononska (Agata Buzek) rules there with a hard hand and gets her favorite Przeluski promoted to colonel in the Polish army. Meanwhile, Yablonowska's private army [5] hunts the Opryshky - robbers hiding in the mountains. Oleska's brother Ivan (Oleksiy Hnatkovskyy) leads a small gang that attacks rich travelers. The authorities want to trap him at the funeral of the Dovbush brothers' parents, who were murdered by Przeluski. But Ivan manages to kill the henchmen and he meets Oleska again, who joins the gang. In the future, they attack rich nobles together, even if Oleska hates being a robber. His bride Machinka (Daria Plakhtii) married the old Dzinchuk (Aleksandr Mavrits) because she thought he was dead, but is now meeting Oleska.

Samstag, 23. November 2024

Die französische Armee des Österr. Erbfolgekrieges - The French army of the WAS P. 2

Heute soll es um die französische Maison du Roi gehen - die Elite der französischen Armee. Für einige Schlachten [1] war es für mich unabdingbar diese farbenprächtigen Truppen aufzustellen. Anders als Garden in späteren Epochen, fungierten die Garden der französischen Könige nicht als letzte Reserve. Sie wurden in zahlreichen Schlachten in vorderster Linie eingesetzt und beanspruchten auch häufig besonders gefährliche Positionen auf dem Schlachtfeld, wo sie hofften sich auszuzeichnen - was natürlich vor allem die nach Ruhm strebenden Offiziere betrifft.

Meine Gardetruppen. Man sieht, dass ich von manchem eher zuviel habe, weil später doch die Figuren als Set rauskamen, die ich zuvor aus anderen unpassenderen Figuren gebastelt habe. - My troops of the guards. You can see that I have too many figures of some units. Reason is because I first had to change miniatures to use them for the job and later there were some better fitting sets released. (Foto: A. Hanselmann)

 

Today it's about the French Maison du Roi - the elite of the French army. For some battles [1] it was essential for me to field these colorful troops. Unlike guards in later eras, the guards of the French kings did not act as a last reserve. They were deployed in the front line in numerous battles and often occupied particularly dangerous positions on the battlefield where they hoped to distinguish themselves - which of course particularly affected the officers striving for glory.

 

Diese Mousquetaires du Roi habe ich aus Figuren gemacht, die als Dragoner für den Großen Nordischen Krieg gedacht waren. Der Offizier ganz rechts stammt von Revell. - I used mostly figures of dragoons for the Great Northern War for these Mousquetaires du Roi. The officer at the right was made by Revell. (Foto: André Hanselmann)

An der Spitze der Monarchie stand in unserer Zeit der König Louis XV (1710-1774). Wir kennen ihn selten in Uniform. Wird er auf dem Schlachtfeld dargestellt, trug er einen roten Rock mit goldener Verzierung oder einen blauen Rock. Auf zahlreichen Gemälden von der Belagerung von Freiburg bis zur Schlacht bei Lauffeldt sieht man den Monarchen umgeben von den Reitern seiner Gardeeinheiten. Auf einem Porträt von Carle van Loo steht der König in einem Zeltlager in einem Zelt, trägt unter seinem blauen Rock und man erkennt im Hintergrund einen Gardisten der Gardes du Corps. Offenbar wacht dieser Soldat über das Wohl des Königs und das ist auch eine der Hauptaufgaben dieser Elitetruppen gewesen. Von den 250 Mousquetaires de la Garde pro Kompanie verblieben beispielsweise immer 100 Mann beim König, während der Rest an den Feldzügen teilnahm [2]. Formell war der König Kommandeur der meisten Gardeeinheiten, die in seiner Abwesenheit wie im Fall der 1er Compagnie des Mousquetaires seit 1738 vom Marquis de Jumilhac als Capitaine-Lieutenant befehligt wurde,

 

Mittlerweile sind Mousquetaires von Strelets erschienen, die für den Spanischen Erbfolgekrieg gedacht sind. - Meanwhile Strelets produced Mousquetaires which were designed for the WSS [3]. (Foto: André Hanselmann)

At the head of the monarchy in our time was King Louis XV (1710-1774). We rarely see him in uniform. When depicted on the battlefield, he wore a red coat with gold decorations or a blue coat. In numerous paintings from the Siege of Freiburg to the Battle of Lauffeldt you can see the monarch surrounded by the riders of his guard units. In a portrait by Carle van Loo, the king stands in a tent in a camp, wearing a blue coat and a guardsman from the Gardes du Corps can be seen in the background. Apparently this soldier watches over the king's well-being and that was one of the main tasks of these elite troops. For example, of the 250 Mousquetaires de la Garde per company, 100 men always remained with the king while the rest took part in the campaigns [2]. Formally, the king was commander of most of the guard units, which in his absence, as in the case of the 1er Compagnie des Mousquetaires, were commanded by the Marquis de Jumilhac as captain-lieutenant since 1738.

 

Vor einer Weile sind dann auch Grenadiers à Cheval für den Spanischen Erbfolgekrieg erschienen [4]. Die Kopfbedeckungen in den 1740ern waren etwas höher wie ... - These Grenadiers à Cheval are produced for the WSS. The headgear for the 1740s was higher such as ... (Foto: A. Hanselmann)


Die Gardetruppen waren sehr besonders in ihrer Struktur. So verfügten die 4 Kompanien der Gardes du Corps etatmäßig über 1.308 Mann Stärke [5]. Im Felde bestand die Maison du Roi an berittenen Truppen aus den: Gardes du Corps, Gendarmes de la Garde, Chevau-légers de la Garde, den Mousquetaires de la Garde und den Grenadiers à Cheval. Die Grenadiers waren mit nur einer Kompanie in Soll-Stärke von 161 Mann [6] die kleinste Truppe und vielleicht auch die am wenigsten prestigeträchtige. Sie setzte sich aus erfahrenen, bewährten Soldaten zusammen, die ebenso wie die Mousquetaires de la Garde auch zu Fuß kämpfen sollten und als Besonderheit der normalen Armee entstammten und Schnurbärte hatten. 

... diese Figuren, die ich mit Hilfe von Green Stuff soweit verändert hatte, dass ich sie annehmbar fand. Angeblich sollen diese Grenadiers oft zu Fuß gekämpft haben. Deswegen passen diese Figuren vielleicht ganz gut. - ... these figures which I changed with green stuff which I find acceptable. These grenadiers should have fought at foot very often. Therefore these figures are maybe good. (Foto: A. Hanselmann)