Mittwoch, 8. Februar 2023

Camposanto 8.2.1743

Der Österreichische Erbfolgekrieg in Italien begann mit einer Invasion der spanischen Armee unter dem Herzog von Montemar (1671-1747), dem wir nächstes Jahr wieder begegnen werden [1]. Wie auch sein Nachfolger stand Montemar rasch vor den größten Hindernissen, da schlichtweg die Versorgung einer größeren Armee auf die Distanz zum heimatlichen Territorium schwierig war. Montemar wurde wegen seines aus Sicht der spanischen Herrschenden zu zögerlichen Vorgehensweise seines Postens enthoben und durch den Comte de Gages (1682-1757) ersetzt, der sich natürlich auch mit den selben Verlegen konfrontiert sah. Von der stattlichen Armee von 50.000 Mann, die 1741 nach Italien gesendet worden war, standen de Gages an diesem 8. Februar 1743 nach Abzug von zurückgelassenen Garnisonen, Desertion und weiteren Ereignissen in dieser ihrer ersten Schlacht noch etwa 14.000 zur Verfügung.

Die Anfangsaufstellung. Traun, gespielt von mir, hat seinen schwachen rechten Flügel vorrücken lassen. Man erkennt den Abzug des Trains im Vordergrund. - Initial deployment. Traun played by myself had ordered his weaker right wing to move forward. You can notice the withdrawal of the baggage train in the foreground. (photo: Cecilia Hanselmann)


The War of the Austrian Succession in Italy began with an invasion by the Spanish army under the Duke of Montemar (1671-1747), whom we will meet again next year [1]. Like his successor, Montemar quickly faced the greatest obstacles, simply because it was difficult to supply a larger army at a distance from home territory. Montemar was relieved of his post because of his hesitant approach from the point of view of the Spanish rulers and replaced by the Comte de Gages (1682-1757), who of course also faced the same embarrassment. Of the impressive army of 50,000 men that had been sent to Italy in 1741, de Gages still had about 14,000 at their disposal on February 8, 1743, after deduction of garrisons left behind, desertion and other events in this their first battle.

Sehr vereinfachte Karte der Schlacht bei Camposanto - eine der kleineren des Krieges in Italien. - Very simplified map of the battle of Camposanto which was one of the smaller battles of the war in Italy. (Karte copyright: André Hanselmann)


Auf der anderen Seite stand Feldmarschall Otto Ferdinand von Traun (1677-1748). Dieser Heerführer zeichnete sich dadurch aus seine Truppen nicht zu riskieren und der Feldzug 1742 gab seiner Vorgehensweise im Grunde Recht. Das auf der Seite Frankreichs stehende Modena war ohne eine große Waffentat und ehe die spanische Armee eingreifen konnte schon 1742 als Kontrahent ausgeschieden und der Herzog Francesco III. d'Este (1698-1780) vertrieben worden. Für den gesamten Krieg war das Ausfallen der kleinen Armee Modenas nur eine Randnotiz, für das Kriegsglück Spaniens bis zum größeren Engagement Frankreichs auf dem italienischen Kriegsschauplatz aber regelrecht typisch. Auch Traun saß aber mit der Zeit eine ungeduldige Führung im Rücken, die ihn dazu drang de Gages anzugreifen. Die Gelegenheit bot sich, als de Gages dazu drängen ließ den Panaro zu überqueren.

Die Schlacht berginnt bei uns mit heftigen Salven. Die piemontesisch-österreichischen Truppen müssen hohe Verluste einstecken. De Gages schickt seinen rechten Kavallerieflügel gegen Payersbergs Kavallerie trotz des durch Teiche durchschnittenen Geländes nach vorne. - The battle begins with heavy firefights. The Piedmont-Austrian troops suffer heavy losses. De Gages sends his right wing of cavalry forward against Payersberg although the terrain is difficult with ponds. (photo: Cecilia Hanselmann)

 

On the other side stood Field Marshal Otto Ferdinand von Traun (1677-1748). This military leader was characterized by not risking his troops and the campaign of 1742 basically proved his approach right. Modena, which was on the side of France, was eliminated as an opponent in 1742 before the Spanish army could intervene and without any great deeds of arms and Duke Francesco III. d'Este (1698-1780) were expelled. The failure of Modena's small army was only a side note for the entire war, but was downright typical of Spain's wartime fortunes up until France's major involvement in the Italian theater of war. Over time, however, Traun also had impatient leadership behind him, which pushed him to attack de Gages. The opportunity presented itself when de Gages was urged to cross the Panaro.

Etwas arg übermotiviert stürzten sich die Dragoner unter Payersberg auf die vor ihnen stehenden Gegner wie die spanischen Carabineros Reales, aber auch auf geordnete spanische Infanterie. Die Folge war, dass die Hälfte von Payersbergs berittenen in die Flucht geschlagen wurde. Immerhin hatten auch die Spanier einige Verluste. - Somehow too much motivated Payersberg's dragoons charged into their opponents such as the Spanish Carabineros Reales but  in well positioned Spanish infantry too. The outcome of that charge was, that Payersberg lost half of his mounted troops routed. At least the Spanish had some losses too in this turn. (photo: Cecilia Hanselmann)




Als vorrangige Quelle für den Krieg in Italien und die Schlacht bei Campo Santo im Besonderen habe ich den 8. Band vom Ritter von Hoen verwendet [2]. Traun hatte ziemlich gute Kenntnisse von der Position des Gegners. Die Marschleistung von de Gages vom 5. Februar mit nur 5 Kilometern am Tag deutet auf ein entweder zögerliches Vorgehen oder aber eine erschöpfte Armee. De Gages selbst erfuhr von der Vereinigung der piemontesisch-österreichischen Armee noch am selben Tag und zog sich von Solara entlang dem Panaro nach Campo Santo zurück statt, wie von dem nach wie vor defensiv eingestellten Traun erhofft, die starke Stellung der Verbündeten anzugreifen. Nachdem de Gages bereits den Rückzug über den Panaro angeordnet hatte, erfuhr er von dem Vordringen der Verbündeten unter Traun und Louis d'Allignes Aspremont. Die Bedingungen für die Überquerung des Panaro bei Camposanto waren auch denkbar ungünstig. Überfälle leichter österreichischer Truppen beunruhigten die Spanier. Die beiden Brücken über den Panaro waren durch die Fuhrwerke, die von unwilligen zusammengetrommelten Lenkern, von denen jeder zuerst hinüber wollte, gesteuert wurden verstopft. Die Stimmung im spanischen Offizierskorps war schlecht, da man den Sinn des Vorstoßes ihres Oberkommandierenden am Panaro bei der großen Kälte nicht einsah. Daher gab de Gages den Befehl am frühen Morgen des 7. Februars bereits seine Armee in Schlachtordnung aufzustellen. Ein geordneter Rückzug über den Fluss schien für die nächste Zeit unwahrscheinlich. Man kann sich leicht ausmalen wie entnervend und erschöpfend es für die spanischen Truppen gewesen sein muss, als sie auch in der Nacht vom 7. auf den 8. Februar unter Waffen bleiben mussten und nicht wussten, ob der Gegner denn nun angreifen würde. 

Auf dem spanischen linken Flügel am Panaro unweit des sumpfigen Geländes kommt es zum Zusammenstoß der Reiter beider Seiten. Meine Idee war es möglichst die Konfrontation mit der wallonischen Infanterie zu vermeiden und die qualitativ unterlegenen spanischen Dragoner zu schlagen und daraufhin bis zu de Gages Brückenköpfe vorzustoßen. - At the Spanish left wing there is a clash of the riders from both sides at the banks of the Panaro near the swampy area. I had the idea to avoid confrontation against the Waloon infantry and to beat the inferior Spanish dragoons to press forward to de Gages' bridgeheads. (photo: Cecilia Hanselmann)

As the primary source for the war in Italy, and the Battle of Campo Santo in particular, I used Volume 8 of the knight of Hoen [2]. Traun had a fairly good knowledge of the opponent's position. De Gage's marching performance of February 5 at only 5 kilometers per day indicates either hesitant action or an exhausted army. De Gages himself learned of the unification of the Piedmontese-Austrian army that same day and withdrew from Solara along the Panaro to Campo Santo, rather than attacking the allied strong position as hoped by the still defensive Traun. After de Gages had already ordered the retreat across the Panaro, he learned of the advance of the allies under Traun and Louis d'Allignes de Aspremont. The conditions for crossing the Panaro near Camposanto were also extremely unfavorable. Raids by light Austrian troops worried the Spaniards. The two bridges over the Panaro were clogged with carts being driven by unwilling drivers who had been rounded up, each of whom wanted to cross first. The mood in the Spanish officer corps was bad, since they did not see the point of their commander-in-chief's advance on the Panaro in the severe cold. Therefore, in the early morning of February 7, de Gages gave the order to draw up his army in battle formation. An orderly retreat across the river seemed unlikely for the foreseeable future. One can easily imagine how unnerving and exhausting it must have been for the Spanish troops when they had to stay under arms during the night of February 7th and 8th and didn't know whether the enemy was going to attack.

Aspremont hat sein erstes Treffen der Infanterie hinter das zweite genommen. De Gages versucht seine Garden am rechten Flügel durch das enge Gelände vorrücken zu lassen um Ciceri mit seiner Kavallerie an einem Vorstoß zu hindern. Die Wallonen nehmen die österreichischen Panduren des österreichischen rechten Flügels unter Feuer, bekommen aber auch flankierendes Feuer der österreichischen Artillerie. De Gages verzichtet darauf sein erschüttertes erstes Infanterietreffen hinter das zweite zu führen, da dies die Reihen des zweiten Treffens durcheinander bringen würde. Ich fand das ziemlich riskant aus spanischer Sicht. - Aspremont has ordered his first line of infantry behind the second line. De Gages tries to move his guards through the very narrow terrain to avoid the advance of Ciceri's cavalry. The Waloons are firing upon the Austrian pandours but get flanking fire from the Austrian artillery too. De Gages decides to dispense the retreat of his shaken first line of infantry behind the second line, because that would confuse the second line. I thought that this was a very risky decission. (photo: Cecilia Hanselmann)

Traun selbst vergewisserte sich persönlich durch einen Aufklärungsritt, dass de Gages nicht abgezogen war. Vom Chaos auf den Brücken konnte er ja nichts wissen. Daher ging er davon aus, dass die Spanier bewusst ihren Vorsprung nicht genutzt hatten um ungehindert auf der Straße nach Bologna zu entweichen. Er war auch eingedenk des Wunsches seiner Königin [3] die Spanier entscheidend zu schlagen. Das Gelände am spanischen linken Flügel war sumpfig und daher für einen Angriff ungeeignet [4]. De Gages konnte seinerseits am 7. Februar nicht ahnen, dass Traun nur auf schwere Artillerie wartete, die er in Form von vier 12-Pfündern und 2 Haubitzen auch aus Mirandola erhielt. Damit hatten die Verbündeten eine gewisse Überlegenheit an Artillerie, abgesehen von dem Vorteil nicht so lange Zeit sinnlos einen Angriff zu erwarten. Die Moral der spanischen Armee war gewiss regelrecht bedauernswert angesichts der durch den desaströsen Feldzug zusammengeschmolzenen Brigaden. Tatsächlich wartete Traun noch am Morgen des 8. Feburar das Eintreffen der Geschütze ab, die erst um halb 10 Uhr im Lager eintraf, weil man sie auch nicht direkt zum Schlachtfeld abgeschickt hatte. 

Während die wallonische Infanterie die Panduren in Schwierigkeit bringt, wird die Hälfte von ihnen Richtung Panero geschickt, um die Niederlage der spanischen Dragoner dort auszugleichen. Aspremont dirigiert 2/3 seiner Infanterie nach Rechts um die wallonische Infanterie aufzuhalten. - While the Walloon infantry brings the Pandours in trouble half of them have to be send to the Panaro to prevent the Allied cavalry from using their success there. Aspremont orders two thirds of his infantry to the right to stop the Walloon infantry. (photo: Cecilia Hanselmann)


Traun himself made sure by a reconnaissance ride that de Gages had not withdrawn. He couldn't know anything about the chaos on the bridges. He therefore assumed that the Spaniards had deliberately not used their lead to escape unhindered on the road to Bologna. He was also mindful of his queen's [3] desire to decisively defeat the Spaniards. The terrain on the Spanish left wing was swampy and therefore unsuitable for an attack [4]. For his part, De Gages could not have guessed on February 7 that Traun was only waiting for heavy artillery, which he also received from Mirandola in the form of four 12-pounders and two howitzers. This gave the allies a certain artillery superiority, apart from the advantage of not needlessly expecting an attack for so long. The morale of the Spanish army was certainly downright deplorable, with the brigades dwindled by the disastrous campaign. In fact, on the morning of February 8, Traun was still waiting for the guns to arrive, which only arrived at the camp at half past nine because they had not been sent directly to the battlefield.

Derweil wird am Panaro der spanische linke Flügel in die Flucht geschlagen, der mit dem Rücken zum Fluss kämpfen muss. - Meanwhile the left Spanish wing is routed while it has to fight with the back to the Panaro river. (photo: Cecilia Hanselmann)


Die verbündete Armee war ziemlich durchmischt. So bestand das erste Treffen der alliierten Infanterie aus 10 österreichischen und 4 piemontesischen und das zweite aus 6 österreichischen und 4 piemontesischen Bataillonen. Ebenso durchmischt war die Kavallerie des linken Flügels - beide Treffen aus jeweils einem piemontesischen und einem österreichischen Regiment. Am linken Flügel befanden sich noch österreichische Husaren, die ich der Einfachheit halber ins 1. Treffen mit integriert habe in meinem Szenario. Wegen des ungünstigen Geländes vor dem rechten Flügel befanden sich dort nur einige hundert Kavalleristen und Panduren [5]. Der Hauptfokus von Trauns Operation bestand offensichtlich in einer Überflügelung durch den stärkeren linken Kavallerieflügel [6]. Auf die Masse der Kämpfe will ich nicht eingehen, da das Rahmen des Blogs hier sprengen würde. Der Versuch der Überflügelung scheiterte teils an einer Art Selbstüberschätzung der Kommandeure Payersberg und Ciceri, aber teils wohl auch an dem Terrain, das mit Teichen und Dämmen übersät war. Die spanischen Generäle Sayve und Atrisco nahmen dies wahr und parierten den Angriff in die Flanke am Panaro. Die beiden Anführer der verbündeten Kavallerie wurden verwundet; Ciceri blieb sogar auf dem Kampfplatz. Der Kampf im Zentrum wurde mit großer Erbitterung geführt, einige Tote soll man mit 15 Bajonettstichen gefunden haben. Interessant ist, dass ausdrücklich erwähnt wird, dass Infanterie erst während der Kämpfe die Bajonette aufpflanzte [7]. Die heftigen Kämpfe, die immer wieder hin und her wogten, erstreckten sich bis in die Dunkelheit. Noch im Mondschein wurde gekämpft. Doch brach Traun schließlich ohne durchschlagenden Erfolg die Schlacht ab und gab 9 Uhr abends, was im Februar schon in völliger Finsternis bedeutet, den Befehl zum Rückzug. Die hohen Verluste in Relation zur geringen Größe der Heere spiegeln die Intensität der Kämpfe wider. So verloren die Verbündeten 1.751 Mann und die Spanier sogar 3.464 Mann an Toten, Verwundeten oder Vermissten. Auf beiden Seiten war auch der Blutzoll unter der Generalität bedeutend. So verlor Traun seinen Mitkommandeur Aspremont, der seine Verleihung des Annuziatenordens durch König Carlo Emmanuelle nicht mehr erlebte sowie den Kommandeur der Kavallerie FML Payersberg. Die Spanier büßten zwei M.d.C. Mayorga und Jauche ein [8].  

Die sich im spanischen Zentrum sammelnden spanischen Infanteristen des ersten Treffens werden wie von mir erwartet auf dem falschen Fuß erwischt und überrannt. - The Spanish infantry of the first line which is rallying in the center are attacked on the wrong foot and overrun. (photo: Cecilia Hanselmann)


The allied army was pretty mixed. Thus, the first line of the Allied infantry consisted of 10 Austrian and 4 Piedmontese, and the second of 6 Austrian and 4 Piedmontese battalions. The cavalry of the left wing was also mixed - both lines formed by a Piedmontese and an Austrian regiment. There were still Austrian hussars on the left wing, which I integrated into the first line in my scenario for the sake of simplicity. Because of the unfavorable terrain in front of the right wing there were only a few hundred cavalrymen and Pandours [5]. The main focus of Traun's operation was obviously an outflanking by the stronger left cavalry wing [6]. I don't want to go into the bulk of the fights because that would go beyond the scope of the blog here. The attempt to outflank failed partly because of a kind of overconfidence on the side of the commanders Payersberg and Ciceri, but also partly because of the terrain, which was littered with ponds and dams. The Spanish generals Sayve and Atrisco saw this and parried the flank attack on the Panaro. The two leaders of the allied cavalry were wounded; Ciceri even remained on the battlefield. The fight in the center was fought with great bitterness, some dead are said to have been found with 15 bayonet wounds. It is interesting that it is explicitly mentioned that the infantry only fixed their bayonets during the fighting [7]. The fierce fighting, surging back and forth, extended into the darkness. The fight was still going on in the moonlight. However, Traun finally broke off the battle without any resounding success and gave the order to withdraw at 9 o'clock in the evening, which in February means it was already in complete darkness. The high losses in relation to the small size of the armies reflect the intensity of the fighting. The allies lost 1,751 men and the Spaniards even 3,464 men dead, wounded or missing. The toll of blood among the generals was also significant on both sides. So Traun lost his co-commander Aspremont, who did not live to see his award of the Order of the Annuity by King Carlo Emmanuelle, and the commander of the cavalry FML Payersberg. The Spaniards lost two M.d.C.: Mayorga and Jauche [8].

Die Situation nach der Niederlage der spanischen Infanterie im Zentrum. Ein Versuch der spanischen Kavallerie die wenigen österreichischen Husaren über den Haufen zu werfen führte dazu, dass Payersberg piemontesische Dragoner in die Flanke der attackierenden spanischen Reiter schickte, die so in die Flucht geschlagen wurden. Mittlerweile hat Macdonald aber auch die spanischen Garden heran geführt, die nun ähnlich wie in der historischen Schlacht Payersbergs und Ciceris Berittene in Schwierigkeiten bringen können. Dennoch sind die Verluste der Spanier in der Runde bedeutend (2 x Infanterie, 2 x Dragoner und 1 x Kavallerie). - The situation after the defeat of Spanish infantry in the center. Some Spanish horse tried to overrun the small number of Austrian hussars but were attacked by Payersberg's Savoy dragoons in their flank. Meanwhile Macdonald managed to move his Spanish guards which can curse a lot of trouble for Payersberg's and Ciceri's cavalry just as it was in the historical battle. Nevertheless the losses of the Spaniards are remarkable (2 inf., 2 dragoons, 1 horse) in one single turn. (photo: Cecilia Hanselmann)

Die hohen Verluste stehen im Kontrast zum geringen Wert der Schlacht für beide Seiten. De Gages der im Verhältnis zu seinem Heer noch viel schwerer durch den Ausgang der Schlacht gelitten hatte, zog sich zwar zurück; doch reklamierte die spanische Seite, weil de Gages am 8. Februar das Schlachtfeld behauptet hatte die Schlacht als Sieg für sich. Auf der Seite der Verbündeten sah man Camposanto als einen Sieg an, weil sich de Gages zurückzog - und das obwohl das ja von Anfang an seine Intention gewesen war. Beide Armeen kehrten nach der Schlacht in die Winterquartiere zurück. Man kann allerdings insofern von einem Erfolg der spanischen Bourbonen sprechen, da in der Folge der französische König die Ernsthaftigkeit der spanischen Bemühungen in Italien zur Kenntnis nahm und dann auch zahlreiche Truppen nach Italien entsendete [9]. 

Das Durcheinander an dem rechten spanischen Flügel. - The chaos at the Spanish right wing. (photo: Cecilia Hanselmann)
 

The high casualties contrast with the low value of the battle for both sides. De Gages, who in relation to his army had suffered much more severely from the outcome of the battle, withdrew; but the Spanish side claimed the battle as a victory for themselves because de Gages had claimed the battlefield on February 8th. On the Allied side, Camposanto was seen as a victory because de Gages withdrew - even though that had been his intention from the start. Both armies returned to winter quarters after the battle. However, one can speak of a success for the Spanish Bourbons insofar as the French king subsequently took note of the seriousness of the Spanish efforts in Italy and then sent numerous troops to Italy [9].

Kurz darauf liefert sich die Infanterie beider Seiten ein heftiges Feuerduell im Zentrum. Derweil feuert die spanische Garde in die Flanke der piemontesischen Dragoner im Vordergrund. De Gages hat die Kavallerie seines rechten Flügels sich ordnen lassen um die wahrscheinlich bald angeschlagenen verbündeten Kavallerietruppen anzugreifen. - Shortly later there is a heavy duell of shooting in the center. Meanwhile the Spanish guards are firing in the flank of Piedmont dragoons in the foreground. De Gages had ordered the remnants of his cavalry of the right wing to attack the most probably soon afterwards weakened allied cavalry. (photo: Cecilia Hanselmann)

Ejército español
CinC GL de Gages (Dith.) 

1. GL Duc de Atriaco (Dash.) : 1 Elite Kav., 1 x Reiter, 1 x Dragoner / 1 x elite cav., 1 x Cuir., 1 x Drag.
2. GL Macdonald (Dash.) 8-12 (verwundet/wounded) : 2 x Garden / Guards (large)
3. GL Ramirez (Dep.) 8-12 : 3 x Infanterie, 1 x leichte Artillerie / 3 x inf., 1 x light artillery
4. MdC Gravina (Dep.) : 3 x Infanterie / 3 x inf.
5. GL Mariani (Dep.) : 2 x Infanterie / 2 x inf. (Walloon)
6. MdC Torre (Dep.) : 2 x Drag. / 2 x dragoons


BP: 8

 

Aspremont dirigiert seine Bataillone gegen die wallonische Infanterie. Ein österreichisches Bataillon des zweiten Treffens attackiert die spanische Artillerie. - Aspremont sends his battalions against the Walloon infantry. An battalion of Austrian infantry charges the Spanish artillery. (photo: Cecilia Hanselmann)


 
Nun ist die Lage doch eine etwas andere. Durch den Verlust der piemontesischen Dragoner bin ich vorsichtiger geworden. Payersberg und Ciceri führen ihre berittenen Regimenter in den Schutz der Bäume zurück, um sie zu retten. - The situation is now different. I'm more carefully after losing the Piedmont dragoons. To save their regiments Payersberg and Ciceri lead their mounted regiments in the cover of the trees. (photo: Cecilia Hanselmann)



Armée alliée
Feldmarschal Graf Traun (Dash.)

1 Pestalluzi (Dep.) ? 2 x Reiter / 2 x Cuir. (österr. u. sardische Kav.)
2 independent : 1 x leichte Infanterie, 1 x mittelschw. Artillerie / 1xlight inf., 1xmed. artillery
3 GL Aspremont (Dash.) wounded on a 8-12: 3 x Inf. / 3 x inf. (2 Ö, 1 P),
1xlight art., 1 x leichte Art.
4 Colloredo (Dep.): 3 x Inf. / 3 x inf. (2 Ö / 1 P)

5 FML Payersberg (Dep.) 8-12 : 2 x Kürassiere, 1 x Husaren / 2 x Cuir (österr. u. piem.), 1 x Hus. (small)

6 FML Ciceri (Dep.) 8-12 : 1 x Kür., 1 x Dragoner / 1 x Cuir., 1 x Drag. (österr. u. piem.)

BP: 6

Text: André Hanselmann

Karte: André Hanselmann
 
Fotos: Cecilia Hanselmann

Die verbündeten Truppen erleiden zwar mehr Verluste. Aber dafür sind kurz nacheinander de Gages und Ramirez außer Gefecht gesetzt worden. - The allied troops suffer more losses. But in return shortly one after the other de Gages and Ramirez are hors de combat. (photo: Cecilia Hanselmann)

Die Hälfte der Wallonen attackierte in der Hoffnung damit die Schlacht final vor dem Dunkelwerden zu entscheiden Aspremonts Infanterie. Mit etwas Pech werden sie in die Flucht geschlagen. - Half of the Walloons attacked Aspremont's infantry hoping to decide the battle finally. With some bad luck they are routed. (photo: Cecilia Hanselmann)

Am Ende unseres Spiels versuchen beide Seiten die Entscheidung zu suchen nachdem meine Verbündeten zuvor vor allem die Einkesselung der Reste des linken spanischen Flügels versuchten. Macdonald lässt Aspremonts Artillerie angreifen. Bei einem Zusammenstoß zwischen den Carabineros Reales gegen piemontesischen Reitern ziehen die Piemontesen den Kürzeren. - At the end of our game both sides try to search for a decission after my attempt to encircle the remnants of the Spanish left wing. Macdonald orders to charge Aspremont's artillery. In a clash of the Carbineros Reales against Piedmont horse the Piedmont troops lose out. (photo: Cecilia Hanselmann)

Die spanische Infanterie hat sich am linken Flügel bis kurz vor Camposanto zurück gezogen und entgeht damit der Vernichtung durch Aspremonts Infanterie und die Kavallerie des verbündeten rechten Flügels. - The Spanish infantry has retreated towards Camposanto to prevent their destruction by Aspremont's infantry and the cavalry of the allied right wing. (photo: Cecilia Hanselmann)

Piemontesische Dragoner haben den Spaniern nur den Rückzug über eine der fragilen Brücken abgeschnitten. Auf eine Attacke mit einem Teil von ihnen gegen die Wallonische Infanterie habe ich verzichtet, da der Angriff gegen diese gute Truppe mir wenig erfolgsversprechend erscheint. - Piedmont dragoons have only cut off the way of retreat over one of the fragile bridges. I dispense to charge the Walloon infantry with a portion of the cavalry because of the good quality of that unit and I suppose that success is very unlikely. (photo: Cecilia Hanselmann)




Ein letztes Bild von unserem "Schlachtfeld". Es ist sehr deutlich wie hoch die Verluste beider Seiten sind. Ich habe es nicht geschafft beide Brücken des Panaro zu besetzen. Von daher kann die spanische Armee über eine der beiden Brücken abziehen. Die isoliert vorgeschobene spanische Batterie, die zahlreiche Angriffe abgewiesen hat und hohe Verluste unter den verbündeten Truppen angerichtet hat, scheint verloren. Insgesamt ist die Schlacht ähnlich der historischen Schlacht ein Unentschieden. Beide Seiten haben laut HoW-Regeln nur noch 2 Punkte. Ich bin auf eure Meinungen zum Spiel gespannt. - A last picture of our "battlefield". It's remarkable how heavy the casualaties on both sides are. I didn't managed to occupy both bridges over the Panaro. As a result the Spanish army can move over one of the bridges. The very successfull Spanish battery which caused heavy losses in my ranks is looking very isolated. Altogether the battle is very much like the historical event a draw. Both sides have only 2 points left (following the HoW-rules). I'm very much interested in your opinion about the game. (photo: Cecilia Hanselmann)
Verluste: Verbündete 2 x Dragoner, 2 x Infanterie 
Spanier 2 x Dragoner, 1 x Reiter, 3 x Infanterie
losses: Allies 2 x dragoons, 2 x infantry
Spanish 2 x dragoons, 1 x horse, 3 x infantry


Notizen / Notes:

1) Beispielsweise als Sieger der Schlacht bei Bitonto. - For example as the victor of the battle of Bitonto.

2) Maximilian Ritter von Hoen: "Österreichischer Erbfolge-Krieg" VIII. Band, "Der Krieg in Italien gegen Spanien, Neapel und Frankreich 1741-1744" L.W. Seidel & Sohn, Wien, 1905, S.  114-171

3) Maria Theresia war seit 1741 Königin bzw. König von Ungarn. - Maria Theresia was queen of Hungry or king since 1741.

4) Eine ziemlich präzise Darstellung der Schlacht liefert die zeitgenössische Karte in der Royal Collection / A rather precise depiction of the battle is offered on the map in the Royal Collection: "Bataille de Campo Santo den Italie Du 8 Fevrier 1743" George Louis le Rouge, 1746

5) Diese Kavallerie, die von Hoen erwähnt wird, wurde auf der Karte von le Rouge weggelassen. - This cavalry which was mentioned by von Hoen is not visible at le Rouge's map.

6) Einen völlig falschen Eindruck liefert die offenbar historische Karte "Action pur la rivière de Panaro en Camposanto de 1743", die man auf dem französischen Wikipediaartikel (abgerufen 10.01.2023), die eine Überflügelung mit dem rechten Flügel der Österreicher darstellt. - A completely wrong impression is on spot on the historical map "Action pur la rivière de Panaro en Camposanto de 1743" which is on the French Wikipedia post (10.01.2023) and which shows a outlfanking movement by the Austrian right wing.

7) In der napoleonischen Zeit wurden diese garnicht mehr abgenommen, weshalb bei den Preußen beispielsweise Bajonettscheiden entfielen. - In the napoleonic period the bayonets were not removed - the Prussians for example had no scabbarts for bayonets.

8) Hoen, S. 158-159

9) Dazu wohl mehr im nächsten Jahr. - More about it next year.

8 Kommentare:

  1. Fascinating and most enjoyable look at this battle. One to add to my list of battles to recreate on the Wargame table. Thank you!

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    1. It would be interesting how the battle will turn out on your table and if you would change small aspects.

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  2. Very nice looking game. Well done!

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  3. A battle fought in grand manner! I would like first to praise your devotion to historical details! An excellent presentation that helps the reader to comprehend fully not only what happened in the battle, but also the historical background. Second, to praise your dear wife's talent for photography, providing so beautiful pictures of a table with massive armies, so accurately dressed for the period! Finally, putting legends on the pictures helped a lot! Thank you for sharing! Cheers!

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    1. Thank you for your very kind comment. It was indeed a lot of work to look again in all the sources and to chose what I wanted to include into the posting. I decided to just make one posting per battle to give these events not too much attention on our blog.

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  4. Excellent! The table set-up looks great - I like the incidentals like the woman tending the cattle - smoke, and lots of trees. And I like the way you intersperse the photos and description of the game with the relation of the historical battle.

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    1. Thank you for all the aspects. I love to have smoke to make obvious in which phase of a turn we are (shooting phase for example).

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