Dienstag, 24. November 2015

„Anno Domini 1763, Endlich Frieden“ 23.-25. August 2013


Durch den Regen im Vorjahr hatte ich mir vorgenommen, dass wir genug recherchieren, um auch Ersatzprogrammpunkte einschieben zu können. Daher hatte sich die Recherchetätig für die Veranstaltung noch mehr gesteigert.
Das Hauptthema sollte das Ende des Siebenjährigen Krieges 1763 sein. Entsprechend wurde auch von einer Darstellerin eine schöne Schützenscheibe für den Sonntag gemacht.
Da sich solch ein welthistorisches Ereignis aber nur wenig auf den normale Leben konkret auswirkte, habe ich als zweites Hauptthema die Heuernte auf der herrschaftlichen Wiese ins Visier genommen. Auch wenn sich dazu bereits in den Amtsrechnungen allerhand fand, sollte ich ein Jahr später erfahren, dass man noch detaillierter bis hin zu den konkreten Namen der Mäher alles protokollierte – leider sind aber die Originale der Amtsrechnungen ab ca. 1750 ohnehin verloren gegangen. Zwar fand die Ernte auf der Molckensteiner Wiese regelmäßig etwa einen Monat vor unserer Veranstaltung statt, aber es wäre zu schade gewesen das ergiebige Thema deswegen nicht zu wählen.
Amtmann und Steigenwirt am guten Tisch. Hat der Amtmann wieder viel mit seinen armen Leuten vor?



Sonntag, 18. Oktober 2015

„Anno Domini 1762, Jagdstreitigkeiten im Hällischen“ 24.-26.08.2012



Ursprünglich bin ich durch einen kleinen Text von Patrick Oelze "Am Rande der Stadt – Grenzkonflikte und herrschaftliche Integration im Umland von Schwäbisch Hall" auf das Thema so richtig aufmerksam geworden. 1759 hatte eine weitere Episode im Streit um Jagdgerechtigkeiten zwischen den Hohenloher Fürsten und der Stadt Schwäbisch Hall stattgefunden. Der Fürst hatte es gewagt bis in die Stadt zu kommen und hatte auf der Henkersbrücke auf einen toten Hasen schießen lassen, um sozusagen die Jagdrechte weiter auszudehnen. Zwei hällische Chroniken erwähnen ebenfalls diesen Vorfall. Nun war die Frage, wo man die hohenlohischen Prinzen und Jägermeister und das Gefolge hernehmen sollte, die offensichtlich rund um Michelfeld 1759 jagten. Das Organisationsteam hat lange herumgefragt und nach berittenen Jägern gesucht, die auch äußerlich was hermachen würden, aber keine bzw. nicht ausreichende gefunden.

Typische abendliche Stimmung im Schankraum.

Samstag, 10. Oktober 2015

„Anno Domini 1761, Jauner Streifen und Gasthäuser im Amt Rosengarten“ 26.-28.08.2011



2011 ist der Veranstaltung eine umfangreiche Recherche im Stadtarchiv Schwäbisch Hall voraus gegangen. Es ging uns darum zum einen mehr über das Leben im Gasthaus zu erfahren und zum anderen uns in die Thematik des Räuberunwesens einzulesen.

Denn ab 1760 begann in der Gegend das Unwesen der großen Mainhardter Bande, welche neben Viehdiebstahl auch vor schwerwiegenderen Verbrechen nicht zurückschreckte. Wir fanden viel über die Ordnung in den Gemeinden heraus. So erfuhren wir, dass es in jedem Dorf ein bis zwei Schultheißen und obendrein die Dorfmeister gab. Verhängten erstere Strafen und übernahmen polizeiliche Aufgaben, führten Letztere die Gemeindekasse.
Ein spektakulärer Fall war der Überfall von 1752 auf einen reitenden Postillion, der lebend von den Posträubern im Wald an einen Baum gebunden wurde. Die Täter wurden verhaftet und warteten im Gefängnis in Schwäbisch Hall auf ihre Hinrichtung. Dieses Ereignis ist durch einen Holzschnitt mit der Darstellung des Tatherganges und durch ein im Stadtarchiv erhaltenes abgedrucktes Lied, geschrieben aus der Perspektive eines Täters, dokumentiert.


 Der Amtmann wird von seinem Bedienten, Jakob, gepudert. Auch auf dem Dorf will man angemessen auftreten.

Mittwoch, 2. September 2015

Der Anfang 28./29. August 2010




2010 erlebten wir die erste „Anno Domini“-Veranstaltung im Hohenloher Freilandmuseum Wackershofen. Daher ging es damals in der historischen Info an die Darsteller auch nur um rudimentäre Themen wie Größe und Beschaffenheit der Reichsstadt und des Territoriums sowie den Namen des Gastwirtes, der 1760 das Gasthaus betrieb: Johann Michael Kircher.

Im ersten Jahr stand unter dem Titel „Zu Gast im 18.Jahrhundert“ der Reisende im Vordergrund. Wir hatten einen reisenden Handwerker mit seiner Kraxe, einen französischen Ingenieuroffizier, der für die französische Armee das Gelände auskundschaftete und den Amtmann dem Amtes Rosengarten mit einem Adjunkt. Amtmann und Adjunkt untersuchten auch die Gebäude und schätzten diese, vor allem in Anbetracht der Vorschriften in der Polizeiordnung, welche das Bauwesen anbelangten. Im Übrigen spielten sich fast alle Aktionen direkt im Wirtshaus oder in unmittelbarer Umgebung desselben ab. Die Veranstaltung war also ganz anders als diejenigen, die ab dem Jahr darauf stattfanden. Dadurch wurden wir aber auch alle rasch mit dem großen Reiz des Steigengasthauses, dem tollen Ambiente in der Küche, dem großen Schankraum, aber auch den Tücken wie der ausgetretenen Treppe sehr vertraut.

Nicht zuletzt wegen eines kurzen Veranstaltungshinweises im SWR wurde das Wochenende sehr gut von den Besuchern angenommen.

Insgesamt war es eine schöne Veranstaltung, nicht nur zum gegenseitigen Kennenlernen der Akteure, sondern auch zum Kennenlernen der Szenerie, dem Erfassen der Möglichkeiten im Freilandmuseum.

Die Wirtin und zwei ihrer Mägde in der schönen Küche des Steigengasthauses.