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Ich habe ja versprochen, dass es dann und wann
Spielberichte geben wird. Die diesmal verwendeten Regeln werden Honours of War
von Keith Flint sein, die bei Osprey erschienen sind[1].
Pfaffenhofen (15. April 1745) zählt zu den eher
missverstandenen und schwerer zu fassenden Schlachten des Österreichischen
Erbfolgekrieges. Entsprechend aufwändig war es ein Szenario zu kreieren.
Anfangs hatte ich den Eindruck, dass die Schlacht
zwischen Franzosen und Bayern auf der einen und Österreichern auf der anderen
Seite stattfand. Auf der englischen Wikipediaseite werden beispielsweise noch
immer[2] auf
der einen Seite unter „Belligerents“ „France, Bavaria and German allies“
angegeben.
Eine ausgesprochen wesentliche Quelle war eine in
Pfaffenhofen 2014 präsentierte zeitgenössische französische Karte[3].
Diese Karte illustriere ausgezeichnet die Ausführungen, die ich in dem
österreichischen Standartwerk zum Österreichischen Erbfolgekrieg über diese
Schlacht fand[4].
Die dortigen Karten[5]
konnten durch die zeitgenössische Karte überprüft werden. Ein Abgleich mit
modernen Luftbildern oder Kartenmaterial wird von mir auch immer mit Vorsicht
vorgenommen. Flüsse und Bäche können ihren Verlauf geändert haben, die Bebauung
und die Auswirkungen des Menschen haben insbesondere im 20. Jahrhundert
dramatisch in die Landschaft eingegriffen. Das Schlachtfeld von Simbach/Braunau
ist auch ein gutes Beispiel dafür wie man an den Bildern von meinem Besuch
erkennen kann[6].
Die Position der Truppen war also somit halbwegs
geklärt.
Welche Einheiten konkret anwesend waren, konnte
nur für die französische Armee zweifelsfrei geklärt werden, während bei den
pfälzischen Truppen keine Einheiten und bei den österreichischen nur einige
exakt identifiziert werden konnten. Auch zeitgenössische Zeitungsartikel haben
diesmal nicht besonders weitergeholfen.
Der Ablauf der Ereignisse dieser Schlacht, die im
Werk des k.u.k. Kriegsarchivs als „Treffen“ bezeichnet wird, erschien mir recht
logisch. Nach einer Überrumpelung der Franzosen unter Ségur durch die
Österreicher versuchte sich Ségur (1689-1751) mit seinem Heer abzusetzen. Dabei
erwies sich insbesondere der in der Schlacht später gefallene General
Rupelmonde als eine Art Fels in der Brandung und ein Teil der durchweg aus
deutschen Fremdregimentern bestehenden Armee bestätigte ihren guten Ruf. Ich
erinnere an der Stelle an die Aktion des Regiments Royal Suédois, die ich schonmal
2018 anführte[7].
Dennoch endete die Schlacht in einem einzigen Desaster und unter hohen
Verlusten auf französischer Seite.
Anfangsaufstellung bei unserem letzten Versuch mit Pfaffenhofen 2017 - Initial deployment when we last tried the Pfaffenhofen scenario in 2017 (Foto: André Hanselmann) |
Die Frage war nun welche Phase der
Verfolgungsgefechte ich widerspiegeln wollte. Ich entschied mich für die
Situation wie sie vordergründig auf der zeitgenössischen Karte widergegeben
wurde mit den Franzosen in einer Auffangstellung zwischen den bewaldeten Höhen
und dem Pudelbach bei Scheyern. Ähnlich wie für Minucci bei Simbach 1743
bildeten die Waldungen eigentlich keine ausreichende Absicherung für Ségurs
linke Flanke, insbesondere, da Batthyánys
(1697-1772) Österreicher wie gewohnt über zahlreiche leichte Truppen verfügten.
Trips Panduren in unserem letzten Spiel mit dem Pfaffenhofen Szenario 2017 - Trip's pandours in our last game with the Pfaffenhofen Scenario in 2017 (Foto: André Hanselmann) |
Die Frage war wie ich die damaligen Truppen
abbilden sollte. An Figuren für Österreicher war es weniger schwierig. Dabei
war das Hauptproblem, dass es praktisch keine Hersteller für Kroaten und
Panduren dieser Zeit gibt, weshalb ich auf Grenzer des Herstellers Germania
zurückgreifen musste. Diese Figuren werden nun in der Folge durch Kosaken von
Orion ergänzt, da diese ein irreguläreres Erscheinungsbild haben und in Details
wie den weiten Hosen vielleicht besser zu den leichten Truppen dieser Periode
passen.
Kosaken von Orion, bemalt als irreguläre Infanterie - Cossacks by Orion painted as irregular infantry (Fotos: André Hanselmann) |
Die Franzosen verfügten außer ein paar Husaren
durchweg über deutsche Fremdregimenter. Den Aspekt habe ich bei meinen ersten
beiden Spielen ignoriert und einfach französische Linientruppen bzw. irische
Fremdregimenter genommen. Zum 285. Jubiläum sollen es diesmal aber 2 Bataillone
Royal-Suédois sein, die neben Royal-Bavière die prominenteste Rolle in dieser
Schlacht spielten. Außerdem zeichnete sich das Regiment auch bei Rocoux 1746
aus. Die französischen Bataillone waren offensichtlich überwiegend bei nur
schwachen Mannschaftsstärken, was ich durch die Option in Honours of War von
„small units“ darstellte. Auch wenn ich keine deutschen berittenen Fremdtruppen
wie Royal-Allemand habe, versuchte ich zumindest blau uniformierte Einheiten
oder Fremdtruppen wie Pons Cavalerie zu verwenden.
Die pfälzischen Verbündeten unter Generalleutnant
von Zastrow werden durch Bayern – erkennbar am völlig anderen Bemalstil nicht
von mir bemalt – vertreten. Ich habe leider nur wenige Infos über die Pfälzer
gefunden. Sie wurden im 19. Jh. bisweilen in Abhandlungen über die bayerische
Armee eingeschlossen[8]. Es
gibt immerhin einen erhellenden Aufsatz über die pfälzisch-französischen
Beziehungen in einem neueren Werk über Kurfürst Carl Theodor[9].
Ich will hier meine OdB hinsetzen in der ich versuchte die Angaben in dem österreichischen Standardwerk kombiniert mit der zeitgenössischen umzusetzen und auf das für das Tabletop für mich brauchbare Maß herunter zu brechen. Es ging mir auch dabei, dass auf der Platte möglich sein sollte, die Quintessenz der Aktion Ségurs, den wiederholten Versuch seine Armee möglichst intakt zu retten, abzubilden. Der Maßstab der Truppen im Verhältnis zu historisch anwesenden Einheiten ist etwa 1:2.
Franzosen und Pfälzer
Oberkommando:
Lieut.Gen. Ségur (Dith.)
1 GL
von Zastrow (Dep.)
2 Bataillone Infanterie Pfälzer – Inferior (small)
2 M.d.C.
Rupelmonde (Dash.)
4 Bataillone – Standard / Inferior Feuern (small)
2 Bataillone – Superior / Standard Feuern (small)
1 leichte Artillerie
3 M.d.C.
Crussol (Dith.)
5 Einheiten
verbündete Kavallerie – Inferior / Standard für Angriff (small)
Breakingpoint:
4
Österreicher
Oberkommando:
G.d.K. Batthyányi (Dash.)
1 GFWM
Trips (Dash.)
2 Einheiten
leichte Infanterie – Standard (small)
2 FML Mercy (Dep.)4 Bataillone Füsiliere - Standard
3 GFWM
Pálffy (Dep.)
2 Einheiten Grenadiere – Superior (small)
1 leichte Artillerie
4 GFWM Serbelloni (Dash.)4 Einheiten Kürassiere und Dragoner - Standard
5 Unabhängig
1 Einheit leichte Infanterie - Standard (small)
1 Einheit leichte Infanterie - Standard (small)
1
Einheit Husaren – Standard (small)
Breakingpoint:
6
Die
Aufgabe der Verbündeten besteht darin sich in guter Ordnung Richtung A zurückzuziehen.
Der
kleine Bach (Pudelbach) ist passierbar.
Siegbedingungen
Franzosen:
Jede
Einheit mit weniger als „3 hits“ zählt 1 Punkt, jede mit 3 und 4 zählt ½ Punkt.
Mit
6 geretteten Punkten gewinnen die Franzosen.
Ein
Rückzug mit 5-4 Punkten bedeutet ein Unentschieden.
Österreicher:
Verhindern
des österreichischen Rückzugs.
Karte des Szenarios - map for my scenario. |
I have promised that I will post
sometimes reports of our games. For this time I used the rules Honours of War
by Keith Flint, which were published by Osprey.
The battle of Pfaffenhofen (on April
15th 1745) could be counted to the more misunderstood battles of the
war of the Austrian Succession. Therefor to create a scenario was not easy.
First I had the impression that the
battle took place with Bavarians and French on one side and Austrians on the opposite
side. On the English Wikipedia entry about Pfaffenhofen you may still find on
one side under the “belligerents” “France, Bavaria and
German allies”. A contemporary map, which was presented in 2014 to the local
public, was a very useful source. This map illustrates perfectly the explanations,
which I could find in the Austrian work about the war of the Austrian
succession. The maps there could be compared with the contemporary map too. As
normally I did an attentive collation with modern Aerial views and other
geographical material. Rivers and streams could have changed; the building and
other human impact have intervened dramatically in the landscape especially
during the 20th century. The battlefield of Simbach/Braunau is a
very good example for that aspect, which you can notice on the pictures form my
visit.
The position of the troops was
clarified halfway so far.
Which units were present, could be
made out for the French only, meanwhile I could find no units for the Palatine
troops and only a few for the Austrian force. Even contemporary articles in the
newspapers could not help much that time.
The development of the events, which
was called an encounter in the book of the Imperial & royal Austrian war archive,
seemed plausible to me. After a surprise of Ségur’s (1689-1751) French by the
Austrians, Ségur tried to get away from the enemy. At this action especially
the general Rupelmonde distinguished himself as a rock in the surf and a part
of the only German foreign regiments confirmed their good reputation. I want to
remind especially the regiment Royal-Suédois which I mentioned already on my
blog in 2018. Nevertheless the battle ended in a full disaster and high losses
on the French side.
The question was which moment of the
pursuing engagements I would reflect in my scenario. I decided for the
situation which was shown primarily on the contemporary map, when the French
were brought in a defensive position between the wooded hill and the Pudelbach
near Scheyern. Similar like for Minucci at the battle of Simbach in 1743 the forest
was not an adequate protection for Ségur’s left wing, especially because Batthány’s
(1697-1772) could rely on many light skirmishers.
The question was how I could reflect
the historical troops. The figures for the Austrian part were mostly no
problem. The main problem for them was that I didn’t know a 1/72-manufacturer of
Croats and Pandours for that period. Therefor I had to use Grenzers from the
German manufacturer. Now I will supplement them with Cossacks by Orion, because
they fit better for the more irregular appearance and such details like the
wide trousers maybe are looking more appropriate for that period before the
late 1740s.
The French had German foreign
regiments only except some hussars. I ignored that aspect in my first games and
used just ordinary French units and Irish foreign regiments. For the 285th
anniversary there should be two battalions of the Royal-Suédois regiment, which played a most significant role during the battle along the Royal-Bavière regiment. Besides the regiment destinguished itself at Rocoux in 1746. The French battalions most likely had a low strengh, which I reflect with the option of "small" units in "Honours of war". Although I have no German cavalry regiments like Royal-Allemand, I will use blue cavalry units and foreign cavalry like the regiment Pons cavalerie.
The Palatine allies under general Zastrow are represented by Bavarians - they are not painted by me and are looking very different. Unfortunately I could not find much of informations about the Palatines. Sometimes they were included in works about the Bavarian army during the 19th century. There is at least an essay about the Palatine-French conections in a more recent work about the reign of the elector Charles Theodor.
I put in my OoB. I tried to combine the contemporary informations with them from the Austrian work and change it to a sensible effort for the tabletop. It was important for me, to reflect the most virulant task of Ségur to rescue his army into safety. The ratio of units on the table to the historical number of troops is 1:2.
Allies
CinC: Lieut.Gen. Ségur (Dith.)
1 GL von Zastrow (Dep.)
2 bn.s infantry Palatinate - Inferior (small)
2 M.d.C. Rupelmonde (Dash.)
4 bns. French infantry - Standard / Inferior shooting (small)
2 bns. elite French infantry - Superior / Standard shooting (small)
1 light artillery
3 M.d.C. Crussol (Dith.)
5 Units allied cavalry - Inferior / except charging 1st round of melee (small)
Austrians
CinC: G.d.C. Batthyányi (Dash.)
1 GFWM Trips (Dash.)
2 Units light infantry - Standard light infantry (small)
2 FML Mercy (Dep.)
4 bn. Fusiliers - Standard
3 GFWM Pálffy (Dep.)
2 bn. of Grenadiers - Superior (small)
1 light artillery
4 GFWM Serbelloni (Dash.)
4 Units of regular cavalry - Standard
5 independent
1 unit of light inf. - Standard light infantry (small)
1 unit of hussars - Standard light cavalry (small)
The Palatine allies under general Zastrow are represented by Bavarians - they are not painted by me and are looking very different. Unfortunately I could not find much of informations about the Palatines. Sometimes they were included in works about the Bavarian army during the 19th century. There is at least an essay about the Palatine-French conections in a more recent work about the reign of the elector Charles Theodor.
I put in my OoB. I tried to combine the contemporary informations with them from the Austrian work and change it to a sensible effort for the tabletop. It was important for me, to reflect the most virulant task of Ségur to rescue his army into safety. The ratio of units on the table to the historical number of troops is 1:2.
Allies
CinC: Lieut.Gen. Ségur (Dith.)
1 GL von Zastrow (Dep.)
2 bn.s infantry Palatinate - Inferior (small)
2 M.d.C. Rupelmonde (Dash.)
4 bns. French infantry - Standard / Inferior shooting (small)
2 bns. elite French infantry - Superior / Standard shooting (small)
1 light artillery
3 M.d.C. Crussol (Dith.)
5 Units allied cavalry - Inferior / except charging 1st round of melee (small)
Austrians
CinC: G.d.C. Batthyányi (Dash.)
1 GFWM Trips (Dash.)
2 Units light infantry - Standard light infantry (small)
2 FML Mercy (Dep.)
4 bn. Fusiliers - Standard
3 GFWM Pálffy (Dep.)
2 bn. of Grenadiers - Superior (small)
1 light artillery
4 GFWM Serbelloni (Dash.)
4 Units of regular cavalry - Standard
5 independent
1 unit of light inf. - Standard light infantry (small)
1 unit of hussars - Standard light cavalry (small)
The
task of the allies is to retreat in good order. The small stream in the south
is fordable.
Every
unit with less than 3 hits marching over point A (or around 20cm) gives the
French player 1 point. Every unit with 3 or 4 hits gives 1/2 Points. The French
win with 6 Points, but feel free to change victory conditions. Retreating
with 5-4 points means a draw.
Text: André Hanselmann
Fotos und Karte: André Hanselmann
[1] Keith Flint: „Honours of war“
Osprey Publishing, 2015
[2]
Abgerufen am 14.01.2020: https://en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_Pfaffenhofen
[3]
„Öffentliche
Präsentation der historischen Karte zur Schlacht bei Pfaffenhofen im Jahre 1745“
auf „Pafdu – Bürger schreiben für Bürger“ Bürgermagazin und Mitmach-Portal,
abgerufen zuletzt am 14.01.2020: https://www.pafunddu.de/pfaffenhofen/kultur/oeffentliche-praesentation-der-historischen-karte-zur-schlacht-bei-pfaffenhofen-im-jahre-1745-d3621.html
[4]
Peter Hofmann und Franz Masser: „Österreichischer Erbfolgekrieg 1740-1748“
Seidel & Sohn, Wien, 1902, S. 223-230
[5]
Ebenda Textskizze 8 zu S. 223 u. f
[6]
Siehe: https://wackershofenannodomini.blogspot.com/2017/09/ein-besuch-des-schlachtfelds-von.html
[7]
Siehe: https://wackershofenannodomini.blogspot.com/2018/03/ganz-zu-schanden-gehauen-abenteuer-und.html#more
[8]
Friedrich Münich: "Geschichte der Entwicklung der
bayerischen Armee seit zwei Jahrhunderten" Lindauer, München, 1864,
S.119-144
[9]
Wilhelm Kreutz: „Außenpolitik und diplomatische Beziehungen bis 1789“ in
„Lebenslust und Frömmigkeit – Kurfürst Carl Theodor zwischen Barock und
Aufklärung“ Handbuch zur Ausstellung, Pustet, Regensburg, 1999, S. 218f
Interesting battle. Forces are not too large. Should be a good scrap,
AntwortenLöschenFor your smaller sized figures it would maybe be possible to just play with all units on the table top. You would need 4 instead of 2 Palatine batallions. Palatine flags were more elaborated then Bavarian flags. Unfortunately the good HP with all those flags is not online anymore. But you could use your Bavarians anyway. The French were all in blue uniforms and therefor you may use your Prussians without flags (as they are small Units - 3 bases would be OK) with the historical size of 13 bn.s - no challenge for your collection...
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