Sonntag, 19. Oktober 2025

Das Gefecht bei Klausen - The encounter at Klausen 20.10.1735

Wenn auch für den Ausgang des Krieges irrelevant, will ich hier das Gefecht bei Klausen vorstellen, welches immerhin zu den größten Kampfhandlungen des Polnischen Thronfolgekrieges zählt. Wir haben diesen Krieg mit der Schlacht bei Guastalla verlassen, die wir letztes Jahr präsentiert haben [1]. Diese Schlacht hatte mehr oder minder auf dem italienischen Kriegsschauplatz die Entscheidung herbei geführt.

Die Ausgangspositionen der Franzosen unter Coigny links und der Armee unter Seckendorff rechts. - The initial positions of the French under Coigny at the left and the army under Seckendorff at the right. (photo: C. Hanselmann)
 

Although irrelevant to the outcome of the war, I would like to present the Battle of Klausen, which is nevertheless one of the largest battles of the War of the Polish Succession. We left this war with the Battle of Guastalla, which we presented last year [1]. This battle more or less brought about the decisive outcome in the Italian theater of war.

Rivenich ist von österreichischen Grenadieren besetzt. Auf dem Hügel hinter dem Ohmbach stehen französische Grenadiere unter Philippes zum Angriff auf das Dorf bereit. - Rivenich is occupied by Austrian grenadiers. French grenadiers under Philippes are standing ready for the attack against the village at the hill behind the Ohmbach. (photo: C. Hanselmann)



Auf dem Schauplatz am Rhein haben wir bereits über die Belagerungen von Kehl und Philippsburg sowie den Durchbruch durch die Ettlinger Linie gesprochen [2].  Der Krieg am Rhein hatte sich von da an in einer Art Manöverfeldzug hingeschleppt. Die Einnahme von Worms am 8. November stellte 1734 eine der letzten größeren Unternehmungen dar [3]. 1735 drohte nochmals eine größere Schlacht, als die Franzosen unter Maréchal Coigny [4], gegen Mainz vorrückten. FZM Seckendorff wurde von Prinz Eugen zur Abwehr des französischen Vorstoßes angewiesen, wobei er sich vor allem auf fränkische und oberrheinische Kreistruppen stützen musste [5], was interessant ist, weil diesen Kreistruppen in späterer Zeit [6] ein schlechtes Zeugnis ausgestellt wurde. Besondere Beachtung bekam diese Phase des Krieges für unseren Blog, weil sich im Lager der Verbündeten der Offizier Gudenus befanf, welcher neben französischen Deserteuren auch beipsielsweise einen französischen Parlamentär zeichnete. Die dabei entstandenen stark karikaturenhaften Darstellungen, welche doch ein bemerkenswert detailiertes und realistisches Bild der französischen Truppen abliefert, indem man abgezehrte Pferde und auch Soldaten mit ihren Frauen sieht [7] - v.a. im Gegensatz zu den Figuren, die Gudenus vom kaiserlichen Heer in Heilbronn zeichnete [8].

Diemar kommt zu spät. Eine Attacke französischer Grenadiere erwischt die isoliert vorgerückten österreichischen Grenadiere auf dem falschen Fuß. - Diemar is coming too late. The attack of the French grenadiers can catch the Austrians on the wrong foot. (photo: C. Hanselmann)

 

 

Regarding the Rhine theater, we have already discussed the sieges of Kehl and Philippsburg, as well as the breakthrough through the Ettlingen Line [2]. From then on, the war on the Rhine had dragged on in a kind of maneuver campaign. The capture of Worms on November 8th of 1734 was one of the last major undertakings [3]. In 1735, another major battle threatened when the French, under Marshal Coigny [4], advanced against Mainz. FZM Seckendorff was ordered by Prince Eugene to repel the French advance, relying primarily on Franconian and Upper Rhine district troops [5], which is interesting because these district troops later received a poor report [6]. This phase of the war received special attention for our blog because the allied camp included the officer Gudenus, who, in addition to French deserters, also, for example, signed a French parliamentarian. The resulting depictions are very caricatural, but they provide a remarkably detailed and realistic picture of the French troops, showing emaciated horses and soldiers with their wives [7] - especially in contrast to the figures that Gudenus drew of the imperial army in Heilbronn [8].

Mein Plan des Gefechts. - My map of the encounter. (copyright: A. Hanselmann)


Die Armee unter Coigny zog sich im Angesicht des verstärkten Heeres unter Seckendorf wieder zurück. Der Anfang des Monats Oktober ging mit kleineren Scharmützeln im Gebiet zwischen Rhein und Mosel hin. Charakteristisch ist die Wegnahme von  4-5000 Rationen, welche die Franzosen zurückgelassen hatten auf ihrem Rückzug, durch eine Vorhut der Verbündeten unter Generalfeldwachtmeister Stein [9] bei Berncastel. Das Vordringen gestaltete sich für Seckendorf wegen schlechten Wetters und dem schwierigen, bergigen Gelände als zeitraubend. Auch Maréchal de Belle-Isle zog sich in den ersten Oktoberwochen nach Trier zurück, wobei er darauf achten musste, dass er durch Seckendorf nicht abgeschnitten wurde, da er zu Coigny wieder die Verbindung aufnehmen wollte. Bereits am 10. Oktober wurde Belle-Isle von der Nachricht beunruhigt, dass Seckendorf aus Luxemburg weitere Verstärkungen zu erwarten hätte. Da sich Belle-Isle mit seiner kleinen Armee Seckendorf gegenüber unterlegen fühlte, bat er Coigny seinerseits um Unterstützung, da er seine Stellung bei Trier zu halten beabsichtigte [10].

Diemar führt seine Infanterie heran. Seine Karabiniers und Grenadiere zu Pferd haben bereits die Salm überquert. - Diemar is leading his infantry forward. His horse grenadiers and carabiniers have crossed the Salm already. (photo: C. Hanselmann)

 

Coigny's army withdrew in the face of Seckendorf's reinforced army. The beginning of October saw minor skirmishes in the area between the Rhine and the Moselle. A typical example was the seizure of 4,000-5,000 rations left behind by the French during their retreat by an allied vanguard under Generalfeldwachtmeister Stein [9] near Berncastel. Seckendorf's advance proved time-consuming due to bad weather and the difficult, mountainous terrain. Maréchal de Belle-Isle also withdrew to Trier in the first weeks of October, taking care not to be cut off by Seckendorf, as he wanted to reestablish contact with Coigny. As early as October 10, Belle-Isle was alarmed by the news that Seckendorf was expecting further reinforcements from Luxembourg. Since Belle-Isle felt inferior to Seckendorf with his small army, he asked Coigny for support, as he intended to hold his position at Trier [10].

Auf dem rechten Flügel beordert Seckendorff seine Infanterie und Kavallerie an die Salm. - At the right wing Seckendorff ordered his infantry and cavalry at the Salm. (photo: C. Hanselmann)


Interessant ist die Problematik der Versorgung beider Armeen. So wurde Seckendorf an einem entschiedenen Handeln dadurch gehindert, weil er bis zum 13. Oktober auf einen sehnlich erwarteten Brottransport warten musste, der sich durch den niedrigen Wasserstand der Mosel verzögerte. Diese Probleme setzten sich aber fort, so dass der Feldzeugmeister einen Transport über das zerklüftete Land erwägen musste, wenn er denn seine Armee verproviantiert weiter vorstoßen lassen wollte. Jeder weitere Vorstoß bedeutete ja eine Entfernung von Coblenz, wo die Ladungen der Verpflegung vorgenommen wurden [11].

Während es rund um Rivenich für die Österreicher brenzlig wird, trifft Seckendorffs Zentrum auf meine französischen Grenadiere unter Rieux. - The situation at Rivenich is difficult for the Austrians. Meanwhile Seckendorff's center comes in range with my French grenadiers under Rieux. (photo: C. Hanselmann)

 

The problem of supplying both armies is interesting. Seckendorf was prevented from taking decisive action because he had to wait until October 13 for a long-awaited shipment of bread, which was delayed by the low water level of the Moselle. These problems continued, however, so that the field marshal had to consider transporting it across the rugged terrain if he wanted his army to advance further with provisions. Any further advance meant a distance from Coblenz, where the supply loading was carried out [11].

Österreichische Grenadiere, die sich sammeln sollen, werden bei Rivenich im Nahkampf in die Flucht geschlagen. Diemar verstärkt die Verteidiger von Rivenich mit weiteren Grenadieren. - Some rallying Austrian grenadiers are routed after a bayonet charge of Philippes' grenadiers. At the same moment Diemar can reinforce the defenders of Rivenich with more grenadiers. (photo: C. Hanselmann)




Das anschließende Gefecht am 20. Oktober 1735 stellt sich als eine ähnliche Situation, wie sie schon mehrfach zwischen Franzosen und Verbündeten vorgelegen hatte, nur mit geänderten Vorzeichen dar. Die Franzosen hatten wiederholt unter Belle-Isle versucht eine brauchbare Abwehrstellung einzunehmen um nicht zu früh im Jahr das Feld zu räumen und etwa nach Frankreich hinein gedrängt zu werden. Das Gelände wird auf einer zeitgenössischen Darstellung "Action sur la Salmbach le 20me Obr: 1735" [12] recht skizzenhaft widergegeben. Markant zerschneidet die Salm mit einem engen Tal das Terrain. Seckendorf persönlich war überrascht, als er erfuhr, dass statt kleineren Verbänden die gesamte französische Armee unter Coigny gegen ihn vorrückte, so dass er schleunigst seine Befehle ändern musste und seine eigenen Truppen zusammen zu rufen und die Mosel zu überqueren gezwungen wurde. Unterdessen waren aber Einheiten wie die Husaren unter Ghilányi [13] über 20 Kilometer entfernt und konnten unmöglich rechtzeitig bei der Hand sein. Seckendorf gilt nicht umsonst als ein recht entschlossener Kommandeur [14] und so erstaunt es nicht, dass er persönlich zum recognoszieren in Richtung Hetzerath ritt, wo er tatsächlich bereits die anrückenden Franzosen ausmachen konnte [15]. 

Bei Esch ist österreichische Artillerie aufgefahren und beschießt Rieux Grenadiere mit Kartätschen. - At Esch the Austrians positioned artillery and shoot at Rieux' grenadiers with carnister. (photo: C. Hanselmman

 

The ensuing battle on October 20, 1735, presented a similar situation to those that had occurred several times before between the French and their allies, only with a different backdrop. The French had repeatedly attempted to establish a viable defensive position near Belle-Isle so as not to abandon the field too early in the year and perhaps be pushed into France. The terrain is depicted quite sketchily in a contemporary depiction, "Action sur la Salmbach le 20me Obr: 1735" [12]. The Salm River cuts a striking, narrow valley through the terrain. Seckendorf was personally surprised to learn that, instead of smaller units, the entire French army under Coigny was advancing against him, so he had to quickly change his orders and was forced to assemble his own troops and cross the Moselle. Meanwhile, units like the hussars under Ghilányi [13] were over 20 kilometers away and could not possibly have arrived in time. It is not without reason that Seckendorf is considered a very determined commander [14] and so it is not surprising that he personally rode towards Hetzerath to reconnoitre, where he could actually already spot the approaching French [15].


Aber auch Coigny war gleichermaßen davon überrascht, als er erfuhr dass die bunt zusammengesetzte Armee Seckendorfs so nah stand und daher entschloss er sich zu einer Entscheidung, wobei Belle-Isle allein 33 Bataillone und 68 Eskadrone kommandierte. Auf diese folgten 17 Bataillone und 40 Eskadrone der Rheinarmee, die erst während der Nacht die Mosel überschritten hatten, also wohl recht erschöpft gewesen sein dürften. Erst um 11 Uhr trafen Seckendorfs Husaren auf die französische Vorhut. Seckendorf ging alles zu langsam. Er ließ eine Grenadierkompanie eine der Brücken über den Salmbach besetzen und zehn von ihnen zur Verteidigung des Dorfes Rivenich beordert [16]. Coigny bemerkte auch den allgemeinen Anmarsch der Verbündeten, muss wohl auch die Umordnung der Reiterei durch Seckendorf wahrgenommen haben. Erst um 14 Uhr ließ er mit Phelippes [17] Grenadieren ins Tal der Salm herabsteigen, während Brigadier Rieux rasch Rivenich einnehmen konnte. Das Infanterieregiment Navarre gefolgt von Dragonern und der berüchtigen leichten Truppe Kleinholz [18] ging gegen die besagte Salmbrücke vor, wo die wenigen kaierlichen Grenadiere keinen ernsthaften Widerstand leisten konnten [19]. 

Ich habe als französischer Kommandeur die Grenadiere unter Philippes umgruppiert um die Dänen aufzuhalten. Kleinholtz mit leichter Infanterie und die drei französischen Bataillone greifen Rivenich mit mehreren Truppen zugleich an. - As the French commander I regrouped Philippes' grenadiers to stop the Danish advance. Kleinholtz and the three French bn.s attack Rivenich from different sides. (photo: C. Hanselmann)

 

But Coigny was equally surprised when he learned that Seckendorf's motley army was so close, and so he made a decision, with Belle-Isle alone commanding 33 battalions and 68 squadrons. These were followed by 17 battalions and 40 squadrons of the Army of the Rhine, which had only crossed the Moselle during the night and were therefore likely quite exhausted. It was not until 11:00 a.m. that Seckendorf's hussars met the French vanguard. Seckendorf felt everything was going too slowly. He had a grenadier company occupy one of the bridges over the Salmbach and ordered ten of them to defend the village of Rivenich [16]. Coigny also noticed the general approach of the allies and must have noticed Seckendorf's reorganization of the cavalry. Only at 2 p.m. did he and Phelippe's [17] grenadiers descend into the Salm valley, while Brigadier Rieux was able to quickly capture Rivenich. The Navarre Infantry Regiment, followed by dragoons and the notorious Kleinholz light troop [18], advanced against the Salm bridge, where the few imperial grenadiers could not offer any serious resistance [19].

Der Befehl des Prinzen von Waldeck wird gründlich missverstanden. Seine Infanterie attackiert Rieux Grenadiere mit dem Bajonett und geht komplett im Kugelhagel und Nahkampf unter. - The order of the prince of Waldeck is heavily misunderstood. His infantry charges Rieux' grenadiers with the bayonets and are defeated completely in a hail of bullets and hand to hand combat. (photo: C. Hanselmann)


Seckendorf erkannte, dass Eile geboten war und die Franzosen erst einen kleinen Teil ihrer Steitkräfte entwickelt hatten. Daher schickte er sogleich GFWM von Waldeck mit Grenadieren sowie der Elite der Dragoner- bzw. Reiterregimenter Ligne und Seherr an den kritischen Punkt an seinem linken Flügel um jedem weiteren Raumgewinn der Franzosen Einhalt zu gebieten. Während Seckendorf fast all seine Truppen mehr oder minder in Schlachtordnung bringen konnte, was für sein Talent als Kommandeur spricht, konnten die Franzosen ihre Anfangserfolge nicht ausnutzen und hatten um 16 Uhr erst drei Brigaden hinter besagtem Phelippes aufmarschieren lassen. Rasch warf Seckendorf 3 dänische Bataillone sowie sechs Grenadierkompanien auf dem linken Flügel den Franzosen entgegen, so dass Coigny sich dazu gezwungen sah den nunmehr unterlegenen Rieux mit seinen Truppen wieder hinter Rivenich zurück zu nehmen. Es gelang den Franzosen dabei nicht die Salmbrücke dauerhaft zu zerstören, so dass die Verbündeten nachdrängen konnten.

Während die österreichische Infanterie im Zentrum in die Flucht geschlagen wird, wird am Ufer der Salm nahe Esch die Hälfte der französischen Reiterei im Nahkampf ebenfalls vernichtend geschlagen. - While the whole Austrian infantry in the center is routed - meanwhile half of the French cavalry is routed at the banks of the Salm too. (photo: C. Hanselmann)

 

Seckendorf realized that haste was required and that the French had only developed a small portion of their fighting force. Therefore, he immediately sent General von Waldeck with grenadiers and the elite of the Ligne and Seherr dragoon and cavalry regiments to the critical point on his left wing to prevent any further French gains. While Seckendorf was able to more or less bring almost all of his troops into battle formation, which speaks to his talent as a commander, the French were unable to capitalize on their initial successes and by 4 p.m. had only deployed three brigades behind the aforementioned Phelippes. Seckendorf quickly threw three Danish battalions and six grenadier companies against the French on the left wing, forcing Coigny to recapture the now-outnumbered Rieux and his troops behind Rivenich. The French failed to permanently destroy the Salm Bridge, allowing the Allies to push forward.

Derweil ist die französische Infanterie erstaunlich erfolgreich bei Rivenich. Die Füsiliere des Regimentes Navarre erstürmen Rivenich. Die Hälfte der dänischen Infanterie wird durch französisches Musketenfeuer in die Flucht geschlagen genauso wie Diemars Grenadiere, die er in Rivenich hatte und das Dorf gegen anstürmende abgesessene französische Dragoner verteidigen sollten. Somit ist Rivenich in französischer Hand und Diemar hat nur noch ein Bataillon Dänen um es zurückzuerobern. Ein auswegloses unterfangen gegen Massen von französischer Infanterie. - Meanwhile the French infantry is surprisingly successfull at Rivenich. The fusiliers of the Navarre regiment storm Rivenich. Half of the Danish infantry are routed by French musketry. Diemar's grenadiers flee when they defended Rivenich against a charge of dismounted French dragoons. Therefore Rivenich is in French hands and Diemar has only one Danish batallion to recapture the village. No chance against such numbers of French infantry. (photo: C. Hanselmann)


Im kaiserlichen Zentrum wurden 6 Geschütze aufgefahren, um den Franzosen offenbar jedes Vorgehen über den Salmbach als höchst verlustreich erscheinen zu lassen. Bei dem Dorf Esch wurde sogar mit Eskadronen der Bach überschritten, während auch Waldeck weiter vorrückte. Die französischen Grenadiere feuerten auf die nachsetzenden österreichischen Husaren, konnten aber wohl nur wenige treffen. Die einsetzende Dunkelheit beendete die Kämpfe. Seckendorf, der mittlerweile immerhin 31 Bataillone und 71 Eskadrone versammelt hatte, beschloss seine vorgeschobenen Verbände wieder über den Bach zurück zu nehmen. Die Verluste beider Seiten waren mit etwa 150 unter Seckendorf und etwa 200 Mann unter Coignys Franzosen moderat. Coigny beschloss, als er seine Armee wieder geordnet hatte, auf einen weiteren Angriff am Folgetag zu verzichten, da er die Stellungen der kaiserlich-verbündeten Armee für zu vorteilhaft hielt. Schon im Verlauf des Gefechts hatte sich das von Bachläufen und ungünstigem Boden durchzogene Tal als sehr schwierig zu durchschreiten erwiesen und vielleicht hatte er recht, dass angesichts dieses Terrains er seine zweifellos vorhandene nummerische Übermacht nicht würde ausspielen können [20].

In unserem Spiel gibt Seckendorff (C. Hanselmann) das Gefecht in der Situation nach heftigen Verlusten auf. Er hat in der letzten Runde 4 Einheiten verloren. Seine Armee ist kurz vor dem Zusammenbruch. Ich habe als Coigny nur die französischen Dragoner und die eine Reitereinheit eingebüßt. - In our game Seckendorff (C. Hanselmann) gives up the encounter after heavy losses. He lost 4 units in our final turn. His army is near the breaking point. As Coigny I lost the French dragoons and a unit of horse only. (photo: C. Hanselmann)

 

Waldeck also continued to advance. The French grenadiers fired on the pursuing Austrian hussars, but were likely only able to hit a few. The onset of darkness ended the fighting. Seckendorf, who had now assembled 31 battalions and 71 squadrons, decided to withdraw his advanced units back across the stream. Casualties on both sides were moderate, with about 150 men under Seckendorf and about 200 under Coigny's French. Once Coigny had reorganized his army, he decided to forgo another attack the following day, as he considered the positions of the Imperial-allied army too advantageous. Already during the battle, the valley, crisscrossed by streams and unfavourable ground, had proved to be very difficult to cross and perhaps he was right that, given this terrain, he would not be able to take advantage of his undoubtedly existing numerical superiority [20].

Die Infanterie meines linken Flügels mit dem Regiment Apfelgrün hier bei Schlem kam garnicht zum Einsatz. Ich habe aber auch keine nennenswerte Reiterei mehr für eine Verfolgung der sich zurückziehenden Verbündeten. Derweil verfügt Seckendorff noch über seine gesamte Kavallerie und kann den Rückzug decken. - My infantry of the regiment Apfelgrün - here at Schlem - of my left wing came not into action. I have no cavalry considerable cavalry left to pursue the retreating allies. Meanwhile Seckendorff still has his whole cavalry to cover his retreat. (photo: C. Hanselmann)


Die weiteren Bewegungen an der Mosel nebst den Verstärkungen von Seckendorfs Armee durch die Reiterei unter Styrum und Römer hätten das Kräftegleichgewicht wieder weiter zu Gunsten der Verbündeten ausschlagen lassen. Doch schon am 22. Oktober begannen die Franzosen ihren Rückzug, der nur von der Gelegenheit Seckendorf bei Clausen einen entscheidenden Schlag zu versetzen, unterbrochen worden war, wieder fortzusetzen [21]. Diese Ereignisse stehen ohnehin im Gegensatz zu einem Präliminarfrieden, der bereits am 3. Oktober in Wien abgeschlossen worden war und für Friedrich August II. von Sachsen die polnische Krone bestätigte sowie den Ländertausch in Italien vorbereitete, der erst mit dem finalen Frieden von Wien 1738 offiziell wurde ohne das zu Lande noch entschiedene Kampfhandlungen stattgefunden hätten.

Ein letztes Bild der Situation in Runde 5. Seckendorff und Diemar beschlossen, dass sie keine Chance mehr hatten mit den wenigen Truppen Brücke und Dorf zurück zu erobern. Die zahlreichen Kürassiere an der Salm sollten nicht sinnlos gegen gut aufgestellte französische Grenadiere am Ohmbach geopfert werden. Ein kleiner "Sieg" für Coignys Franzosen in unserem Spiel. - A last picture of turn 5. Seckendorff and Diemar decided that they had no chance to recapture the bridge and the village. Those many cuirassiers at the Salm were not to be sacrificed against the well positioned French grenadiers at the Ohmbach in that difficult terrain for cavalry. A minor victory for Coigny's French in our game. (photo: C. Hanselmann)

 

Further movements on the Moselle, along with the reinforcements of Seckendorf's army by the cavalry under Styrum and Römer, would have further tipped the balance of power in favor of the allies. However, on October 22, the French began their retreat, interrupted only by the opportunity to deliver a decisive blow to Seckendorf at Clausen. [21] These events, in any case, contradict a preliminary peace concluded in Vienna on October 3, which confirmed the Polish crown for Frederick Augustus II of Saxony and paved the way for the exchange of lands in Italy, which only became official with the final Peace of Vienna in 1738, without any decisive fighting having taken place on land.


Armée Française

M de Coigny (Dith.) / Belle-Isle (Dep.) would replace him

 

1 Brig. Rieux (Dep.) : 4 x gren.* – has to move forward first turn

2 Philippes (Dash.) : 4 x gren.* – has to move forward first turn

3 Brigadier marquis de Rambures (Dep.) : Brigade Navarre : 3 x inf.

4 Kleinholtz (Dith.) : 1 x inf. lég.*, 1 x Dragons

5 Col. Duford  (Dith.) : 3 x inf., 1 x art. Lég.**

6 MdC Comte de Béthune (Dith.) : 2 x Cav.**

 

Replacements : Guerchy (Dep.) Inf., Ravignan (Dith.) Inf., Bérenger (Dash.) Inf., Châtelux (Dep.) Cav.

 

Kaiserliche Armee

FZM Seckendorff (Dash.)

 

1) GFWM Stein (Dep.) : 2 x Gren.*

2) FML Diemar (Dep.) : 1 x Gren.*, 2 x inf. (Danish), 1 x Carabiniers u. Gren. (Superior)*

3) independent 1 x leichte Artillerie

4) FML Potzaski (Dith.) : 2 x Kürassiere

5) GFWM Fürst Waldeck (Dash.): 1x Gren.*, 1x Inf., 1x Hus.*, 1x Kür.* –can move in turn 2

6) FML Wallis (Dith.): 3 x inf., 1 x mittlere Artillerie**

7) Ferdinand von Bayern (Dith.): 2 x Drag.**

 

Replacements: OLt. Baranyay (Dash.) Cav., GFWM Chanclos (Dep.) Inf., FZM Prinz Georg von Hessen (Dep.) Inf.

 

* small units

** reroll successfull movement

 

Terrain:

Salm - fordable on a 3-6 roll

Orschbach - fordable

All villages light cover

 

Limit 7 turns

 

Victoryconditions:

French major victory: destroy Austrian army

French minor victory: hold Rivenich + the bridge

Imperial minor victory: hold Rivenich + the bridge

Imperial major victory: destroy the French army 


Text: André Hanselmann

Karte: André Hanselmann

Fotos: Cecilia Hanselmann


Notizen / Notes:

1) https://wackershofenannodomini.blogspot.com/2024/09/guastalla-19091734.html

2) https://wackershofenannodomini.blogspot.com/2024/01/schwabisch-hall-im-krieg-1734-in-war.html

3) Raimund Gerba: "Feldzüge des Prinzen Eugen" XIX. Band, Verlag des K. u. K. Kriegsarchivs, Wien, 1891, S. 279-280

4) Der im Vorjahr in Italien gedient hatte. Siehe bei uns den Artikel zur Schlacht bei Guastalla. - He had served in Italy one year before. Look in our blog post about the battle of Guastalla.

5) Raimund Gerba: "Feldzüge des Prinzen Eugen" XX. Band, Verlag des K. u. K. Kriegsarchivs, Wien, 1891, S. 91

6) Wegen der Niederlage bei Rossbach beispielsweise.

7) P. F. von Gudenus: "Kleidung derer Frantzösischen Regimenter von welchen 2876 Mann zu uns übergelauffen seynd ..." 1735

8) Hans Bleckwenn: "Reiter, Husaren und Grenadiere" Hardenberg Kommunikation, Dortmund, 1979

9) R. Gerba, Band XX, S. 145

10) ebenda S. 147

11) ebenda S. 148-150

12) Zu finden im englischen Wikipediaartikel zu dem Gefecht.

13) Dem wir schon desöfteren im Österreichischen Erbfolgekrieg begegnet sind. 

14) Bemerkenswert auch seine Entscheidungen als bayerischer Oberkommandeur im Österreichischen Erbfolgekrieg 1744.

15) R. Gerba, Band XX, S. 153-154

16) Grenadiere als schnelle Eingreiftruppe kennen wir auch aus der Schlacht bei Parma.

17) Wohl Nicolas-Léon Phélippes de La Houssaye (1683-1763).

18) Sogenannte Compagnie Franche.

19) R. Gerba, Band XX, S. 154

20) ebenda S. 155-156

21) ebenda S. 157

1 Kommentar:

  1. Excellent account of the battle and details for Wargaming this encounter much appreciated. With the size of the armies, casualties of 150 and 200 seem very light and suggest not such a heavy engagement. Good stuff. Thank you!

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