Nach einer größeren Pause will ich unsere Reihe von Interviews mit Historikern aus unserem Umkreis fortsetzen. Die Resonanz hat mir bislang sehr gut gefallen.
Heute soll es um Oliver Schmidt gehen, der nicht nur eine wichtige Rolle in der Darstellungsgruppe 22e demi-brigade spielt, sondern auch schon an unseren Anno Domini Veranstaltungen in Wackershofen teilgenommen hat. Einige werden ihn durch die sehr informative Webside der 22e [1] oder durch seine Publikationen oder eben von Veranstaltungen im In- und Ausland kennen.
After a longer break, I want to continue our series of interviews with historians in our cercle. So far, I have enjoyed the response very much.
Today it will be about Oliver Schmidt, who not only plays an important role in our group 22e demi-brigade, but has also participated in our Anno Domini events in Wackershofen. Some will know him from the very informative website of 22e [1] or from his publications or from events at home and abroad.
"Ich: Ich will einmal sozusagen im Urschleim anfangen. Du
hast ja Indologie und Geschichte studiert in Heidelberg. Gibt es da noch
Erkenntnisse aus Deinen akademischen Studiengängen, die Du heute für
das Hobby oder Deine Arbeit nutzt?
Oliver Schmidt: An der Uni habe ich Geschichte nur kurz studiert, für ein Jahr, nachdem ich meinen Magister Artium als Indologe gemacht hatte.
Die richtige Einstellung zur historischen Forschung, vor allem, kritisch
alles in Frage zu stellen und anhand der ursprünglichen Quellen zu
überprüfen, hatte ich mir da schon längst selber angeeignet. Besonders
hilfreich waren dafür die Recherchen fürs Hobby gewesen, und fruchtbare
Diskussionen mit anderen Re-Enactors, vor allem mit unserem damaligen
Kommandeur Hans-Karl Weiss.
Me: I want to start with the primordial slime, so to speak. You studied Indology and History in Heidelberg. Are there any findings from your academic courses that you use today for your hobby or your work?
Oliver Schmidt: I only studied history briefly at the university, for a year after doing my Magister Artium as an Indologist.
I had long since acquired the right attitude to historical research, above all to critically question everything and check it against the original sources. The hobby research and fruitful discussions with other re-enactors, especially with our commander at the time, Hans-Karl Weiss, were particularly helpful.
Ich: Ohne viel Werbung machen zu wollen, erinnere ich mich
daran, dass Du damals in den ersten Jahren, die ich bei der 22e war, an
einem Buch für den Osprey-Verlag (Prussian Regular Infantryman 1808–15 [3] )
geschrieben hast. Hast Du heute auch noch Buchprojekte? Würde Dich noch
etwas reizen, worüber Du eventuell gern einmal wissenschaftlich
publizieren würdest?
O.S.: Ich habe mehrere Projekte, mit denen ich mich immer wieder abwechselnd
beschäftige, wenn ich gerade Zeit und Lust habe. Ende nächsten Jahres
soll beim Zeughaus-Verlag der erste von drei Bänden über die
Uniformierung der Preußischen Armee von 1808 bis 1815 erscheinen, von
Rolf Fuhrmann illustriert, Markus Stein schreibt dazu die Abschnitte
über die Formationsgeschichte. Unter anderem transkribiere ich auch nach
und nach die preußischen Exerzier-Vorschriften zwischen 1798 und 1806,
die alle nur in alten Abschriften in Archiven erhalten sind und bisher
noch nie, selbst damals nicht, im Druck erschienen sind.
Me: Without wanting to do a lot of advertising, I remember that in the first years that I was a member of the 22e, you were writing a book for the Osprey publishing house (Prussian Regular Infantryman 1808–15 [3]) . Do you still have book projects today? Is there something else that you would like to publish scientifically about?
O.S .: I have several projects that I take turns taking turns whenever I have the time and inclination. The first of three volumes on the uniforms of the Prussian Army from 1808 to 1815 will be published by Zeughaus-Verlag at the end of next year, illustrated by Rolf Fuhrmann, and Markus Stein will write the sections on formation history. Among other things, I also gradually transcribe the Prussian drill regulations between 1798 and 1806, all of which have only been preserved in old copies in archives and have never, even then, appeared in print.