Diesmal soll es um leichte Truppen gehen. Hierbei werde ich für unsere Leser optisch die leichten Fußtruppen und Husaren vorstellen.
Diese Einordnung ist historisch natürlich etwas fragwürdig. Denn die Husaren gehörten organisatorisch einfach zu der Cavalerie Légère. Die Arquebusiers de Grassin hingegen waren in der Linieninfanterie eingereiht als 124. Infanterieregiment, obwohl diese Einheit aus Infanterie (Grenadiers & Arquebusiers) und immerhin über 500 Berittenen bestanden [1].
Meine leichten Truppen. Ich habe versucht eine möglichst bunte Truppe zusammen zu stellen. - My light troops. I tried to get as much colour as possible in my troops. (Foto: A. Hanselmann) |
This time it will be about light troops. Here I will visually introduce the light foot troops and hussars for our readers.
This classification is of course somewhat historically questionable. Organizationally, the Hussars simply belonged to the Cavalerie Légère. The Arquebusiers de Grassin, on the other hand, were part of the line infantry as the 124th Infantry Regiment, although this unit consisted of infantry (Grenadiers & Arquebusiers) and over 500 mounted men [1].
Trotz dieser Einteilungen sieht man klar in den Einsätzen der Husaren und leichten Fußtruppen und sie begleitenden berittenen Einheiten, dass diese Teile der Armee gemeinsam verwendet wurden. Mehrfach versuchte die französische Militärführung ähnlich der österreichischen die Gegner mit leichten Truppen zu überfallen, Hinterhalte zu legen und Transporte zu erbeuten. Man erkennt relativ rasch bei einem Vergleich der zahlreichen Gefechte und Scharmützel, die wir in den letzten Jahren auf unserem Blog vorgestellt haben wie weitaus erfolgloser die Franzosen mit diesen Vorhaben allerdings waren [2]. Ich habe den Eindruck, dass die leichten Truppen der Franzosen oftmals zu schwerfällig agierten, zu langsam auf neue Situationen im Gefechtsverlauf reagierten und den schnell angreifenden und ebenso rasch sich zurück ziehenden Husaren der Österreicher dadurch hoffnungslos unterlegen waren. Obendrein waren die österreichischen leichten Truppen zumeist Ungarn und anderen Spezialisten in der Führung des Kleinen Krieges unterstellt wie Beck, Trenck oder Baranyay. Die französischen leichten Truppen hingegen hatten keine solchen Anführer - ausgenommen vielleicht Bercheny [3], der selbst aus Ungarn stammte.
Despite these divisions, it is clear from the operations of the hussars and light foot troops and the mounted units accompanying them that these parts of the army were used together. The French military leadership, similar to the Austrian military, tried several times to attack the opponents with light troops, to set ambushes and to capture transports. When you compare the numerous battles and skirmishes that we have presented on our blog in recent years, you can quickly see how much more unsuccessful the French were with these projects [2]. I have the impression that the French light troops often acted too clumsily, reacted too slowly to new situations in the course of the battle and were therefore hopelessly inferior to the Austrian hussars, who attacked quickly and retreated just as quickly. On top of that, the Austrian light troops were mostly subordinate to Hungary and other specialists in the conduct of the Little War, such as Beck, Trenck or Baranyay. The French light troops, on the other hand, had no such leaders - except perhaps Bercheny [3], who himself came from Hungary.
Dabei kann man nicht behaupten, dass Husaren und leichte Truppen in Frankreich in den 1740ern eine Neuigkeit waren. Sogar vor den Darstellungen von Gudenus [4] von Truppen wie die "Frey Compagnien Kleinholtz" gab es ähnliche Verbände aus oft ausländischen Söldnern, die in teilweise nur kurzzeitig existierenden leichten Truppen agierten. Wie oben bereits angedeutet, war die leichte französische Infanterie vollkommen anders organisiert als normale Infanterieeinheiten. Dabei aber auch untereinander vollkommen verschieden. Während die Arquebusiers de Grassin die damals üblichen Typen der Infanterie - Grenadiere und Arquebusiers (anstelle der Füsiliere) - neben den "Arquebusiers de Grassin à Cheval" hatten, verfügten die "Fusiliers de Montagne" nur über Füsiliere [5], nicht aber die üblichen Grenadiere.
It cannot be said that hussars and light troops were a novelty in France in the 1740s. Even before Gudenus [4]'s depictions of troops such as the "Frey Compagnie Kleinholtz" there were similar units, often made up of foreign mercenaries, who acted in light troops that sometimes only existed for a short time. As already indicated above, the French light infantry was organized completely differently than normal infantry units. But they are also completely different from one another. While the Arquebusiers de Grassin had the usual types of infantry at the time - grenadiers and arquebusiers (instead of fusiliers) - in addition to the "Arquebusiers de Grassin à Cheval", the "Fusiliers de Montagne" only had fusiliers [5], but not the usual ones Grenadiers.
Anders als die leichte Infanterie waren die Husaren genauso wie die übrige "Cavalerie légère" in Regimentern mit den üblichen 4 Eskadrons Stärke organisiert. Das Husarenregiment D'Apremont Linden sollte entsprechend 652 Mann stark sein [6]. Das normale Regiment der Cavalerie légère Broglio (44. Regiment) hatte die Sollstärke von 625 Mann bei ebenfalls 4 Eskadronen [7].
Unlike the light infantry, the hussars, like the rest of the "Cavalerie légère", were organized in regiments with the usual 4 squadrons strength. The Hussar Regiment D'Apremont Linden was supposed to be 652 men strong [6]. The normal regiment of the Cavalerie légère Broglio (44th Regiment) had the target strength of 625 men and also 4 squadrons [7].
Unter all den leichten Truppen erleben wir im Polnischen Thronfolgekrieg und Österreichischen Erbfolgekrieg beinahe einzig die Arquebusiers de Grassin, die sich in der Schlacht bei Fontenoy durch ihren Widerstand mit dem sie einen Wald verteidigten, eine Einheit, die es vermochte sich auszuzeichnen [8]. In den meisten anderen Fällen zog man gegen die geschickt von der pragmatischen Armee eingesetzten Panduren, Kroaten und österreichischen Husaren (meistenteils Ungarn) den Kürzeren. Besonders bezeichnend sind die ungleichen Verluste von denen wir oft lesen, wenn die Österreicher bei marginalen eigenen Verlusten hunderte Franzosen verwundeten oder gefangen nahmen. Wer sich näher mit dem Missverhältnis der Erfolge der leichten Truppen vertraut machen will, dem sei nach wie vor die Reihe von Büchern über den Österreichischen Erbfolgekrieg vom k.u.k. Kriegsarchiv empfohlen.
Among all the light troops in the War of the Polish Succession and the War of the Austrian Succession, we almost only see the Arquebusiers de Grassin, who were able to distinguish themselves in the Battle of Fontenoy through their resistance by defending a forest [8]. In most other cases they lost out to the Pandurs, Croats and Austrian Hussars (mostly Hungarians) who were cleverly deployed by the pragmatic army. Particularly telling are the unequal losses we often read about when the Austrians wounded or captured hundreds of Frenchmen while suffering marginal losses of their own. Anyone who wants to become more familiar with the disparity in the successes of the light troops should still read the series of books about the War of the Austrian Succession from the Austro-Hungarian Empire - War archive recommended.
Zu den französischen leichten Truppen gibt es auch neuere Publikationen, aber man kann sich als Einstieg auch immernoch das Büchlein von Chartrand und Leliepvre anschauen [9]. Mit meinen Figuren versuchte ich eine sinnige Menge von Truppen zu bekommen, damit ich auch die charakteristischen Scharmützel wie Mont-Saint-André, Ramillies oder Grimbergen nachstellen konnte. Theoretisch haben die auch oft zu Fuß kämpfenden Dragoner häufig in Kooperation mit den leichten Truppen agiert. Aber ich will ihnen einen eigenen Blogeintrag widmen, dass dieser hier nicht zu lang wird.
There are also more recent publications on the French light troops, but you can still take a look at the booklet by Chartrand and Leliepvre as an introduction [9]. With my figures I tried to get a reasonable number of troops so that I could also recreate the characteristic skirmishes like Mont-Saint-André, Ramillies or Grimbergen. In theory, the dragoons, who often fought on foot, often acted in cooperation with the light troops. But I want to dedicate a separate blog entry to them so that this one won't be too long.
Text: André Hanselmann
Fotos: André Hanselmann
Notizen / Notes:
1) "État général des troupes de France, sur pied en Mai 1748. Avec le traitement qui leur est fait tant en quartier d'hiver qu' en campagne, suivant les ordonnances du Roi." Par J. B. V., Paris, 1748, p.112-114
2) Ein gutes Beispiel ist das Gefecht bei Mont Saint-André: https://wackershofenannodomini.blogspot.com/2021/08/mont-saint-andre-ramillies-1746.html
3) Ladislas Ignace de Bercheny (1689-1778) - ein Anhänger der Kurutzenbewegung in Ungarn.
4) P. F. von Gudenus: "Kleidung derer Frantzösischen Regimenter von welchen 2876 Mann zu uns übergelauffen seynd ..." 1735
5) 1748 624 Füsiliere und Trommler, "État général des troupes .... en Mai 1748" p. 116
6) "État général des troupes .... en Mai 1748" p. 194
7) ebenda p. 183
8) Zu Fontenoy: https://wackershofenannodomini.blogspot.com/2020/05/fontenoy-11-may-1745-fontenoy-11-mai.html
9) René Chartrand, Eugéne Lelièpvre: "Louis XV's Army (4) Light troops & specialists" Osprey, London, 1997
Excellent units there Andre, and I really like the Lynden Regiment, with the turban headgear, or that's what it looks like to me. Nice background info too:).
AntwortenLöschenThank you so much. I just did put some greenstuff around the high caps and hoped that it would look somehow like these wide fure-caps from the period.
LöschenAnother nice group of units. I like the way you do the bases.
AntwortenLöschenThank you for your comment!
Löschen