Nachdem wir 2020 nicht dazu kamen uns näher mit dem Krieg in Böhmen zu beschäftigen, wollen wir uns 2022 hier im Blog stärker mit dem Kriegsverlauf auseinandersetzen - auch weil sich dieser zusehends in das Gebiet der Reichsstadt Schwäbisch Hall und überhaupt in den Schwäbischen Reichskreis verlagerte.
Since we did not get to deal with the war in Bohemia in 2020, we want to deal more closely with the course of the war here in the blog in 2022 - also because it increasingly shifted to the area of the imperial city of Schwäbisch Hall and generally to the Swabian Empire.
Der Feldzug 1622 und die beiden Gegner
Bereits 1620 war der spanische General Ambrosio Spinola (1569-1630), der schon erfolgreich in den Niederlanden operiert hatte [1], in die Kurpfalz vorgestoßen. Die Anführer der Union, die bei Oppenheim ein Lager aufgeschlagen hatten, konnten oder wollten den Vormarsch Spinolas nicht aufhalten. Zeitgenössische Flugblätter [2] verhöhnten die Tatenlosigkeit der unionierten Fürsten, die insbesondere durch die Einnahme Oppenheims selbst kompromitiert wurden. 1621 legte der Markgraf von Baden-Durlach bei Ihringen ein befestigtes Lager an und das Jahr 1622 sah dann wieder größere Feldschlachten. Als die erste dieser Schlachten ist die von Mingolsheim am 27. April 1622 anzusehen.
Das Heer des Grafen Tilly, welches auch das Territorium Schwäbisch Halls durchquert hatte [3], war von Böhmen herüber gekommen um bei der Einnahme der Kurpfalz zu Gunsten des bayerischen Kurfürsten Maximilian I. teilzunehmen. Tillys Aufgabe rührte auch von dem Misstrauen des Kurfürsten, dem nach den Verhandlungen mit dem Kaiser die Kurpfalz als Lohn für seine Mühen zustand[4].
Ein bayerischer Musketier um 1622 auf unserer Veranstaltung in Wackershofen. - A Bavarian musketeer in 1622 on our event in Wackershofen. (Foto: Stefan Winter) |
Zwei Feldherren spielten in der ersten Jahreshälfte die wichtigste Rolle: der Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach (1573-1638) und Graf Ernst von Mansfeld (1580-1626). Für die Schlacht bei Mingolsheim ist vor allem Mansfeld interessant, der von Münkler als typischster Kriegsunternehmer des 30-jährigen Krieges dargestellt wurde [5]. Mansfeld war einer der Protagonisten der ersten Stunde. Er war von den böhmischen Ständen angestellt worden, die anfangs vor allem auf eigene und eher unprofessionelle Ständetruppen unter dem Grafen Heinrich Matthias von Thurn (1567-1640) gesetzt hatten. Die erste berühmter gewordene Waffentat des Grafen Mansfeld war der Kampf um die bedeutende Stadt Pilsen. Daraufhin verlor Mansfeld die erste Feldschlacht des Krieges, die Schlacht bei Sablat [6]. Der Graf von Mansfeld hatte in der Folge vermocht nicht gänzlich in den Strudel der schweren Niederlage der Böhmen am Weißen Berg mit hinein gezogen zu werden. Bei Weißhausen in der Oberpfalz versuchte Mansfeld ein neues Heer aufzustellen. Um dem Zugriff durch die Ligatruppen zu entgehen, bot Mansfeld dem bayerischen Landesherrn an "gegen Erlegung etlicher Tonnen Goldes" die Seiten zu wechseln und in kaiserliche Dienste zu treten. Mansfeld zerriss daraufhin den Vertrag und zog, nachdem er die Bischöfe von Würzburg und Bamberg bedroht hatte, mit 20.000 Mann [7] von dannen. Knapp war Mansfeld einem auf ihn angesetzten Meuchelmörder entgangen [8].
Den Verlauf der Schlacht will ich Guthrie folgend widergeben[9][10]. Besonders stark weichen offenbar die Schätzungen der Truppenstärke beider Seiten voneinander ab [11]. Eigenwilligerweise konnte ich bislang keine zeitgenössische Darstellung der Schlacht finden wie wir es von den großen Schlachten des Krieges aber auch von Sablat und Wimpfen kennen.
Mansfeld, der eine Vereinigung mit dem Heer des Markgrafen von Baden-Durlach suchte, verfügte über eine Ist-Stärke von 18.000 Mann in 16 Fuß- und 10 Kavallerieregimentern. Tilly, der sich am 26. April von Mansfeld nicht aus seiner geschickt gewählten Position bei Wiesloch herauslocken ließ, hatte etwa 15.000 Mann. Die geringe nummerische Überlegenheit Mansfelds wurde durch die höhere Qualität der Ligatruppen wettgemacht, die sich schon mehrfach in diesem Krieg bewährt hatten [12].
Tilly seinerseits korrespondierte mit dem spanischen General Córdoba (1585-1635), welcher Spinola sozusagen als Befehlshaber der Spanier in der Pfalz ersetzt hatte. Doch Córdoba kam diesmal nicht zu Tillys Verstärkung als dieser ihn dazu aufforderte. Denn Tilly fürchtete, dass sich Mansfelds Überlegenheit im freien Feld auswirken würde, wenn er den nun in Richtung Bruchsal abziehenden Feldherrn verfolgen würde.
The 1622 campaign and the two opponents
As early as 1620, the Spanish general Ambrosio Spinola (1569-1630), who had already operated successfully in the Netherlands [1], advanced into the Palatinate. The leaders of the Union, who had set up camp near Oppenheim, could not or would not stop Spinola's advance. Contemporary leaflets [2] mocked the inaction of the unionized princes, who were compromised in particular by taking Oppenheim himself. In 1621 the Margrave of Baden-Durlach set up a fortified camp near Ihringen and the year 1622 saw major field battles again. The first of these battles is that of Mingolsheim on April 27, 1622.
Count Tilly's army, which had also crossed the territory of Schwäbisch Hall [3], had come over from Bohemia to take part in the capture of the Palatinate in favor of the Bavarian Elector Maximilian I. Tilly's task also stemmed from the elector's distrust, who after negotiations with the emperor was entitled to the Electoral Palatinate as a reward for his efforts [4].
Pikeniere dieser Zeit auf unserer Veranstaltung in Wackershofen Landleben 1622. - Pikemen from that period on our event "Landleben 1622" in Wackershofen. (Foto: Stefan Winter) |
Two generals played the most important role in the first half of the year: Margrave Georg Friedrich von Baden-Durlach (1573-1638) and Count Ernst von Mansfeld (1580-1626). Mansfeld, who was described by Münkler as the most typical war entrepreneur of the Thirty Years' War, is of particular interest for the Battle of Mingolsheim [5]. Mansfeld was one of the protagonists from the very beginning. He was employed by the Bohemian estates, which initially relied primarily on their own and rather unprofessional local troops under the command of Count Heinrich Matthias von Thurn (1567-1640). Count Mansfeld's first armed act that has become more famous was the struggle for the important city of Pilsen. Thereupon Mansfeld lost the first field battle of the war, the Battle of Sablat [6]. As a result, the Count von Mansfeld was unable to be fully drawn into the vortex of the heavy defeat of the Bohemians on the White Mountain. Mansfeld tried to raise a new army near Weißhausen in the Upper Palatinate. In order to avoid access by the league troops, Mansfeld offered the Bavarian ruler to change sides and enter the imperial service "against the slaughter of several tons of gold". Mansfeld then tore up the contract and, after threatening the bishops of Würzburg and Bamberg, moved away with 20,000 men [7]. Mansfeld had narrowly escaped an assassin set up on him [8].
I will rely on the work by Guthrie about the course of the battle [9] [10]. Apparently the estimates of the troop strength of both sides differed particularly strongly [11]. Strangely, I have not been able to find a contemporary depiction of the battle as we know it from the great battles of the war, but also from Sablat and Wimpfen.
Mansfeld, who was looking for a union with the army of the Margrave of Baden-Durlach, had an actual strength of 18,000 men in 16 foot and 10 cavalry regiments. Tilly, who on April 26th did not allow Mansfeld to lure him out of his cleverly chosen position at Wiesloch, had around 15,000 men. The low numerical superiority of Mansfeld was offset by the higher quality of the league troops, which had already proven themselves several times in this war [12].
For his part, Tilly corresponded with the Spanish General Córdoba (1585-1635), who had replaced Spinola as the commander of the Spaniards in the Palatinate, so to speak. But this time Cordoba did not come to Tilly's reinforcement when he asked him to. Because Tilly feared that Mansfeld's superiority would have an effect in the open field if he were to pursue the general, who was now withdrawing in the direction of Bruchsal.
Das Neue-Englische-Regiment soll die Bagage sichern. - The New English Regiment is to secure the baggage. (photo: Cecilia Hanselmann) |
Der Kampf am Kleinbach
Bei dem Dorf Mingolsheim glaubte Tilly dann aber doch eine Chance erkannt zu haben ungestraft Mansfelds Nachhut mit der Bagage unter Obrist Obentraut anzugreifen. Obentraut verfügte immerhin über ein Infanteriergiment, das "Neu-Englische", und die beiden Kavallerieregimenter Obentraut und Sachsen-Weimar. Im Morgengrauen des 27. April war noch die Hälfte von Mansfelds Armee auf dem falschen Ufer des Kleinbaches. Graf Tilly meinte nun Mansfelds Nachhut von der Hauptarmee abschneiden zu können, als diese bereits den angeschwollenen Bach bei anhaltenden Regenfällen überschritten hatte. Tilly kommandierte den Angriff von starken Reitertruppen unterstützt vom Regiment zu Fuß Schmidt [13]. Der Angriff durch vor allem Tillys Reiterregiment Eynatten [14] entging Mansfeld keinesfalls. Daher beorderte er das Infanteriegiment Bund herbei, dass dessen Pikeniere das Südende der Brücke halten sollten, während er zwei Halb-Kanonen auffahren ließ, die über den Bach feuerten und dadurch Tilly dazu zwang außer Reichweite sich zurück zu ziehen.
The fight at the Kleinbach
At the village of Mingolsheim, however, Tilly believed that she had recognized a chance to attack Mansfeld's rearguard with the baggage under Colonel Obentraut with impunity. Obentraut had at least one infantry regiment, the "New English", and the two cavalry regiments Obentraut and Sachsen-Weimar. At dawn on April 27, half of Mansfeld's army was still on the wrong bank of the Kleinbach. Count Tilly thought he could cut Mansfeld's rearguard from the main army when it had already crossed the swollen brook during persistent rain. Tilly commanded the attack by strong cavalry troops supported by the Schmidt Foot Regiment [13]. Mansfeld in no way escaped the attack by Tilly's Eynatten cavalry regiment [14]. So he ordered the infantry regiment Bund to have its pikemen hold the south end of the bridge while he raised two half-cannons that fired across the stream, forcing Tilly to retreat out of range.
Mingolsheim brennt
Doch nun musste Mansfeld begreifen, dass trotz erheblicher Verluste, seine Nachhut gerettet war, nun seine wertvollen beiden Geschütze aber wohl kaum angesichts des aufgeweichten Bodens rechtzeitig weggeschafft werden konnten. Er musste sich entscheiden zu kämpfen. Den in großer Menge nachdrängenden Truppen Tillys, immerhin 3 Regimenter zu Fuß - Schmidt, Fürstenberg [15] und Mortaigne [16] - und 5 Reiterregimentern, wurde durch den Rauch des von Mansfeld in Brand gesetzten Dorfes Mingolsheim die Sicht genommen. Tilly hatte auch 4 leichte Geschütze zum Einsatz gebracht. Ernst von Mansfeld hingegen nutzte geschickt den dem Gegner entgegen stehenden Wind und den Regen und hatte in Kürze einen Hinterhalt aus 48 Kompanien zu Pferd und 7 Regimenter zu Fuß eingerichtet. Die Mansfelder Reiterregimenter Leibregiment, Obentraut und Linsow stürmten auf Tillys Kavallerie zu, welche geworfen wurde und das Infanterieregiment Schmidt durchbrachen und umgingen um dann nahe der Brücke die nachfolgenden beiden Regimenter zu Fuß Fürstenberg und Mortaigne in Unordnung brachten. Das schwer angeschlagene Regiment Schmidt deckte unerschütterlich den Rückzug von Tilly Truppen und vermochte selbst so gut es ging sich an den Kleinbach zurück zu ziehen. Der Graf von Mansfeld verzichtete auf ein hitziges Nachdrängen und folgte schließlich seiner bereits nach Bruchsal abgeschickten Bagage.
Mingolsheim is on fire
But now Mansfeld had to understand that despite considerable losses, his rearguard was saved, but now his two valuable guns could hardly be removed in time in view of the softened ground. He had to choose to fight. The large numbers of Tilly's troops, at least 3 regiments on foot - Schmidt, Fürstenberg [15] and Mortaigne [16] - and 5 cavalry regiments, were blocked from sight by the smoke of the village of Mingolsheim, which was set on fire by Mansfeld. Tilly had also deployed 4 light guns. Ernst von Mansfeld, on the other hand, made clever use of the wind and rain that opposed the enemy and soon had an ambush made up of 48 companies on horseback and 7 regiments on foot. The Mansfeld cavalry regiments Leibregiment, Obentraut and Linsow stormed towards Tilly's cavalry, which was thrown and the Schmidt infantry regiment broke through and bypassed the following two regiments on foot, Fürstenberg and Mortaigne. The badly battered Schmidt regiment unshakably covered the retreat of Tilly's troops and was able to retreat to the Kleinbach as best they could. The Count of Mansfeld renounced a heated push and finally followed his baggage, which had already been sent to Bruchsal.
Fazit
Tillys Heer war bislang stets erfolgreich gewesen und Mansfeld hatte sich zwar als vielleicht geschickter Anführer von Söldnern erwiesen indem er geschafft hatte erneut Söldner anzuwerben, aber als Feldherr nicht beweisen können. Auch in der Folge konnte Mansfeld ja keine größeren Schlachten für sich entscheiden [17]. Von daher überrascht es vielleicht nicht, dass Tilly es wagte mit schwachen Kräften praktisch Mansfelds Armee in die Arme zu laufen. Tillys Ligaheer verlor zwar nach den meisten Schätzungen mit 2.000 Mann und allen 4 leichten Geschützen recht schwer, aber seine Armee wurde konserviert. Das Heer der Liga war kampferprobt und konnte auch mit einer Niederlage leben. Kurz darauf gelang ja auch die Vereinigung mit den spanischen Truppen unter Córdoba.
Mansfeld verhielt sich recht charakteristisch für seinen Typus des Feldherrn. Er wollte auf keinen Fall die Gefahr eingehen sein wertvolles Heer zu verlieren und scheute darum eine entschiedene Verfolgung. Tatsächlich konnte in der damaligen Zeit durchaus eine solche Verfolgung zu einer Umkehrung des Ausgangs einer Schlacht führen. Obendrein war ja Mansfelds Heer erst vor kurzem angeworben worden und vielleicht traute Mansfeld diesem auch nicht soviel zu. Außerdem hatte Mansfeld ja sein ursprüngliches Ziel erreicht sich Tilly vom Leibe zu schaffen und somit die Freiheit zu bekommen sich mit dem Marsch nach Bruchsal bald mit Markgraf Georg Friedrich zu vereinigen um das Kräftegewicht in der Kurpfalz insbesondere, da der Administrator von Halberstadt im Anmarsch sein sollte, zugunsten der propfälzischen Seite zu wenden. Mansfeld war sicherlich kein großer Stratege und der Ausgang der Schlacht bei Mingolsheim von daher für ihn ein ausreichender Erfolg. Dass kurz darauf das Schicksal des Winterkönigs entschieden werden sollte, konnte sicherlich kaum einer von ihnen erahnen [18].
Aufschlussreiches erfährt man auch über die Kriegsführung dieser Zeit, wenn man sich diese Schlacht anschaut. So hat die Kavallerie eine sehr offensive Rolle gespielt und diente offenbar nicht nur zur Flankensicherung wie in "normalen" Schlachten mit fertig aufmarschierten Armeen. Außerdem erkennt man aus der Sorge Mansfelds für seine zwei Geschütze wie hoch damals der Wert solcher Stücke war, in einer Zeit als die Heere nur über wenige brauchbare Artillerie verfügten. Darum dass die Einwohner Mingolsheims vor einem Schutthaufen standen, kehrte sich wahrscheinlich keiner der Heerführer.
Wenn man sich anschaut, dass doch viele Soldaten gefallen sind, ist es vielleicht als tragisch zu betrachten, dass diese Schlacht so wenig Einfluss auf den Krieg im Allgemeinen oder auch nur den Feldzug im Besonderen hatte. Fast alle zeitgenössischen Zeitungen, die ich bis jetzt gesehen habe, spiegeln das auch wieder. Es meldete allerdings die "Zeitung oder Relation aus mehrerley Orthen" von "unser[em] König" [gemeint ist natürlich der Winterkönig Friedrich], der in Heidelberg wieder angekommen sei. Die Verluste der Bayern wurden als höher als historisch greifbar veranschlagt [19]. So heißt es da: "Herr General Tilli [ist] im Kopff sehr verwundt / und lebendig gefangen worden" [was offenbar eine Falschnachricht war] und "haben auch die Pfältzischen Bawrn / dern so außgerissen / viel todt geschlagen / man schätzt in diesem Treffen den Feindt bey 5000: oder mehr geblieben...". Die Anzahl von 4 erbeuteten Geschützen wurde aber in dieser Zeitung korrekt wiedergegeben. Man hat den Eindruck, dass man in einer Art von Überschwang aus protestanisch-pfälzischer Sicht zumindest den Sieg bei Mingolsheim überhöht hat [20].
Conclusion
Tilly's army had always been successful and Mansfeld had shown himself to be a perhaps skilful leader of mercenaries by recruiting mercenaries, but not being able to prove himself as a general. In the aftermath, too, Mansfeld was unable to win any major battles [17]. So it is perhaps not surprising that Tilly practically dared run into Mansfeld's army with weak strength. Tilly's league army lost quite heavily according to most estimates with 2,000 men and all 4 light guns, but his army was preserved. The League's army was battle-tested and could live with defeat. Shortly afterwards the union with the Spanish troops under Córdoba succeeded.
Mansfeld behaved quite characteristic of his type of general. Under no circumstances did he want to run the risk of losing his valuable army and therefore shied away from resolute pursuit. Indeed, at the time, such persecution could easily reverse the outcome of a battle. On top of that, Mansfeld's army had only recently been recruited and perhaps Mansfeld did not trust them so much. In addition, Mansfeld had achieved his original goal to get Tilly off his body and thus to get the freedom to unite with Margrave Georg Friedrich soon with the march to Bruchsal in order to balance the strength in the Electoral Palatinate in particular, since the administrator of Halberstadt should be on the march to turn in favor of the propfälzischen side. Mansfeld was certainly not a great strategist and the outcome of the Battle of Mingolsheim was therefore a sufficient success for him. Hardly any of them could have guessed that the fate of the Winter King would be decided shortly afterwards [18].
You can learn a lot about the warfare of this time if you watch this battle. The cavalry played a very offensive role and was evidently not only used to secure the flanks as in "normal" battles with armies that have already been deployed. In addition, from Mansfeld's concern for his two guns, one can see how high the value of such items was at that time, at a time when the armies had only a few usable artillery. Because the residents of Mingolsheim were standing in front of a heap of rubble, probably none of the military leaders turned their backs.
If you look at the fact that many soldiers were killed, it is perhaps tragic that this battle had so little influence on the war in general or even on the campaign in particular. Almost all of the contemporary newspapers I've seen so far reflect that too. However, the "Zeitung oder Relation aus mehrerley Orthen" reported by "our King" [that is of course the Winter King Friedrich], who had arrived in Heidelberg again. Bayern's losses were estimated to be higher than historically tangible[19]. So it says: "Mr. General Tilli [is] very wounded in the head / and was caught alive" [which was obviously fake news] and "the Palatinate peasants / dern also tore away / killed a lot / is appreciated at this meeting the enemy at 5000: or more remained ... ". The number of 4 captured guns was correctly reported in this newspaper. One has the impression that in a kind of exuberance, from the Protestan-Palatinate point of view, at least the victory at Mingolsheim has been exaggerated [20].
Text: André Hanselmann
Fotos: Cecilia Hanselmann, Stefan Winter
Vielen Dank an die Darsteller vom Schwäbischen Haufen und dem Dragonerregiment Johann Wolf. - Many thanks to the members of the "Schwäbischer Haufen" and the Dragonerregiment Johann Wolf.
Zum Spiel/About our game:
Man erkennt auf den ersten Fotos die Anfangsaufstellung mit den Mansfeldern unter Obentraut in Kolonne etwa bis zur Spielfeldmitte vor der Brücke über den Kleinbach.
Die Mansfelder siegen, wenn sie 2 Einheiten oder 1 Einheit und die Bagage über die Spielfeldkante bei Mingolsheim abziehen können. Tilly gewinnt, wenn er das verhindern kann.
Die Ligisten können die Bagage, die sich nur 6" pro Runde bewegt erbeuten indem sie einfach damit in Berührung kommt. Eventuell muss eine die Bagage eskortierende Einheit der Gegner in die Flucht geschlagen werden (siehe ähnliche Regeln im Regelbuch zu PML).
On the first photos you can see the initial line-up with the Mansfelders under Obentraut in a column about halfway down the field in front of the bridge over the Kleinbach.
The Mansfelds win if they can pull 2 units or 1 unit and the baggage over the edge of the playing field at Mingolsheim. Tilly wins if he can prevent Obentraut and Tilly from fullfilling their task.
The Leagues can capture the Bagage, which only moves 6" per turn, simply by making contact with it. An enemy unit escorting the Bagage may need to be routed (see similar rules in the PML rulebook).
MANSFELDER
Graf Ernst von Mansfeld (Foreigner)
Obrist Obentraut (Strong)
1) Neu-Englisches-Regiment Söldner Fußvolk (24 Minis)
16 Würfel Nahkampf / 12 Würfel
Feuergefecht (nur wenn Musketiere außen) Recruits
2) Regiment Obentraut (6)
12/12 Elite Trotters
3) Regiment Sachsen-Weimar (6)
12/12 Trotters
4) Bagage
Bewegung/Movement 6“
(bewegt sich bis er von Ligisten angegriffen, danach nur noch wenn eskortiert von einer Seite) - (moves until attacked by Leagues, then only when escorted by one side)
5) Schützen/Forlon hope (6)
12/12
Hinter dem Kleinbach: unter Mansfelds Kommando, beweglich ab Runde 4 (auf 6, danach immer eines weiter unten) - Behind the Kleinbach: under Mansfeld's command, mobile from round 4 (to 6, then always one further down).
1) Bund-Regiment Söldner Fußvolk (24 Minis)
16 Würfel Nahkampf / 12 Würfel Feuergefecht (nur wenn Musketiere außen)
2) Halbkanone – „Field Guns“
12/12 (Reichweite 48“, Shoot Value 3+)
Sieg bei 2 geretteten Einheiten od. Bagage + 1 Einheit.
KAISERLICHE
Graf Tilly (Natural Leader)
I) Eynatten Kavallerie (6) - Trotters
12/12 Elite
II) Reiter (6) – Trotters
12/12
III) Reiter (6) – Trotters
12/12
IV) Kaiserliches Fußvolk „Schmidt“ – Pikeniere+Musketiere (24)
16/12 Veteran
Ab Runde 6 :
V) 2 x Feldschlange
jeweils: 12/12
Gemixte Einheiten kämpfen mit Nahkampfwert der Pikeniere nach Umformung (3-6 bei Veteranen + Standard / 4-6 bei Raw) -1/2 Bewegung in der Runde der Umformung.
Wenn Musketiere wieder schießen sollen, müssen sie wieder auf dem Geviert treten – gleiche Umformung.
Mixed units fight with Pikemen melee value after transformation (3-6 on veterans + standard / 4-6 on raw) -1/2 movement in the turn of transformation.
If musketeers are to fire again, they must step on the em square again - same transformation.
Verweise/Notes:
1) Ich empfehle auch die Videos von Sandrhoman auf Youtube, beispielsweise zur Schlacht bei Ostende. - I also recommend Sandrhoman's videos on Youtube, for example on the Battle of Ostend.
2) siehe dazu auch Peter Milger: "Der Dreißigjährige Krieg - Gegen Land und Leute" Orbis, Niedernhausen 2001, S. 112-114
3) vgl.: https://wackershofenannodomini.blogspot.com/2022/02/schwabisch-hall-1622.html
4) Peter Milger: "Der Dreißigjährige Krieg ..." S. 120
5) Herfried Münkler: "Der Dreißigjährige Krieg - Europäische Katastrophe Deutsches Trauma" rowolth, Berlin, 2017, S. 146-153
6) siehe: https://wackershofenannodomini.blogspot.com/2019/12/die-schlacht-von-sablat-1619-battle-of.html
7) Die 20.000 Mann bestanden aus 9 Regimentern zu Fuß und 4.600 Pferden. (Quelle: wikipedia-Artikel zu Heinrich VIII. von Ortenburg, abgerufen am 25.12.2021) Man sieht hier sehr schön, dass Heere, wenn sie aufgestellt wurden deutlich größere Regimenter hatten. Weiter unten finden wir bei den Angaben von Guthrie viel kleinere Regimenter Fußvolk mit jeweils nur ein paar hundert Mann. - The 20,000 men consisted of 9 regiments of foot and 4,600 horses. (Source: wikipedia article on Henry VIII von Ortenburg, retrieved on December 25, 2021) You can see here very clearly that armies, when they were formed, had significantly larger regiments. Below, in Guthrie's data, we find much smaller regiments of infantry, only a few hundred men each.
8) Peter Milger: "Der Dreißigjährige Krieg" S. 118-119
9) An der Stelle vielen Dank an Sorandir von den Kurpfalz Feldherren für die Hilfe und die Hinweise zur Quelle. At this point many thanks to Sorandir from the Electoral Palatinate generals for the help and the information on the source. http://www.kurpfalz-feldherren.de/
10) William P. Guthrie: "Battles of the Thirty Years War: From White Mountain to Nordlingen, 1618-1635" 2001, S. 84-86
11) Der deutsche Wikipediaartikel zur Schlacht gibt für die Ligatruppen unter Tilly 12.000 und für das Heer Mansfelds 22.000 Mann an. (abgerufen, 25.12.2021) - The German Wikipedia article on the battle states 12,000 for the league troops under Tilly and 22,000 for Mansfeld's army. (accessed 12/25/2021)
12) Guthrie S. 85
13) Wie auch für unser Sablat-Spiel haben wir erneut das Regelwerk "Pikemen's Lament" von Osprey genutzt. Vergleiche: https://wackershofenannodomini.blogspot.com/2019/12/die-schlacht-von-sablat-1619-battle-of.html
14) Regiment zu Fuß Valentin Schmidt von Wellenstein, errichtet am 18. August 1620 in Oberösterreich, damals 10 Kompanien mit insgesamt 1.800 Mann stark. - Regiment of foot Valentin Schmidt von Wellenstein, established on August 18, 1620 in Upper Austria, at that time 10 companies with a total of 1,800 men. Quelle: Laurence Spring: "The Bavarian Army during the Thirty Years War 1618-1648 - The backbone of the Catholic League" Helion, Solihull, 2017, S. 172
15) Kürassierregiment Winandt von Eynatten: aufgestellt von Obrist Hermann von der Lippe in Köln im Jahr 1619, übernommen im Juni 1620 von Obrist Eynatten. Quelle: L. Spring: "The Bavarian Army ..." S. 161
16) Regiment zu Fuß Levin von Mortaigne, errichtet am 18. Februar 1620. - Regiment of Foot Levin de Mortaigne, raised February 18, 1620. Quelle: L. Spring: "The Bavarian Army ..." S. 168
17) Regiment zu Fuß Egon Fürstenberg, errichtet 1621. - Regiment of foot Egon Fürstenberg raised in 1621. Quelle: L. Spring: "The Bavarian Army ..." S. 163
18) Ob man die Schlacht bei Fleurus als Erfolg von Mansfeld und Christian von Braunschweig werten kann, war auch unter Zeitgenossen scheinbar umstritten. - Whether the Battle of Fleurus can be regarded as a success for Mansfeld and Christian von Braunschweig was apparently disputed even among contemporaries.
19) Ich meine hiermit die Schlacht bei Wimpfen am 6. Mai 1622. - By this I mean the Battle of Wimpfen on May 6, 1622.
20) Um die Sachen noch komplizierter zu machen wurde in dieser Zeitung die Schlacht auch als Treffen bei Langenbrücken bezeichnet. Langenbrücken (heute Bad Langenbrücken) liegt ziemlich direkt bei Mingolsheim (heute Bad Mingolsheim). - To make things even more complicated that newspaper calls the battle the engagement at Langenbrücken. Langenbrücken (Today Bad Langenbrücken) is located next to Mingolsheim (today Bad Mingolsheim).
21) "Relation dessen / Was sich in Böhemen / Osterreich / Polen / Schlesien / Franckreich / Hollandt / Engellandt / Italia ..." 7. Mai 1622, Nürnberg, S. 135-136, digitalisiert durch die Staats- und Universitätsbibliothek Bremen
Vraiment magnifique!! Quelle belle table, les armées sont superbes, et l'addition de bagages et de civils est un vrai plus!! J'ajoute que les deux premières photos avec les uniformes d'époque sont très complémentaires...BRAVO!!
AntwortenLöschenMerci pour ton commentaire. J'aime des civils sur mon table.
LöschenVery nice to see a TYW battle of yours! Excellent terrain, beautiful miniatures and a comprehensive narration, garnished by Cecilia's well-taken pictures! And, as usual, a keen eye to historical details! Well done, dear friend!
AntwortenLöschenThank you very much for your comment. I hope that it was possible to follow the game although it's told under the photos only. Most TYW-battles unfortunately are too big for my collection of figures and I'm not sure which rules to use. Cheers, my friend!
LöschenExcellent battle recap! You are correct in that we can gain valuable insight into warfare from this period (or any period) by reconstructing battles upon the table.
AntwortenLöschenActually from the tactical point of view better then on a reenactment. Thank you, Jon for your kind comment.
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