Donnerstag, 5. Juli 2018

Das Gefecht bei Übrigshausen – the combat at Übrigshausen


Vor 275 Jahren fand zwischen den österreichischen Truppen und den Franzosen ein Gefecht in der Nähe von Schwäbisch Hall statt.
Wie wir vor ein paar Wochen erwähnt haben, beschloss Broglie einen Rückzug seiner Armee. Dieser fand unter ständigen Attacken der österreichischen Verfolger statt. Bei Eislingen fand ein solcher Angriff statt. Die angegriffenen französischen Infanteristen bildeten zwar noch eine Wagenburg für sich und 1.000 Verwundete, wurden dann aber beim Entfliehen aus der Wagenburg, als die österreichischen Husaren zahlreicher wurden, niedergehauen und die meisten zu Gefangenen gemacht [1].
Am 1., 2., 3., 4., 5. und 6. Juli kam die französische Armee Broglies durch Schwäbisch Hall und lagerten bei der Stadt auf der Heide.
Broglie selbst, de Saxe und etliche Generäle waren in der Stadt untergebracht.

275 years ago there was a combat Austrian troops versus French near Schwäbisch Hall.
As we mentioned some weeks ago, Broglie decided his retreat. That happened under many attacks by the Austrian persecutors. Near Eislingen one of these attacks took place. The attacked French infantry formed a corral for themselves and 1.000 wounded. But they were ridden down by the Austrian hussars when they left the corral. Most of them became prisoner of war.
At the 1st, 2nd, 3rd, 4th, 5th and 6th of July the French army under Broglie passed through Schwäbisch Hall and had a camp at the heath.
Broglie himself, de Saxe and many generals had their quarters in the town. 

Eine Szene des Gefechts von Übrighausen auf einer Schützenscheibe von 1743 (Hällisch-Fränkisches Museum Schwäbisch Hall) - a scene of the combat at Übrighausen on a target from 1743 (Hällisch-Fränkisches Museum Schwäbisch Hall).

Karte der Umgebung - plan of the area, please note the villages and hamlets in red where the plundering countryman came from.


Ich hatte die Gelegenheit zahlreiche Quellen zum anschließenden Gefecht zwischen Übrighausen und Münkheim zu erforschen. Dies ist nun das ungefähre Bild von der Aktion. Eine französische Wagenkolonne wurde auf der Straße zwischen Münkheim und Übrighausen, scheinbar noch etwas unterhalb von letzterem Dorf, von einem österreichischen Offizier angehalten. Der österreichische Husarenrittmeister Baron Stephan Perény de Nagy Szörosz forderte einen französischen Offizier in einer Kutsche, der neben einem Pfarrer saß dazu auf sich zu ergeben. Doch der Pfarrer habe nach dieser Rede dem Rittmeister „mit einem Pistol vor den Kopf geschossen“[2], worauf der Husarenrittmeister tot vom Pferd fiel. Damit setzte der Kampf an, der von Zeitgenossen als Scharmützel bezeichnet wurde. Der exakte Verlauf ist nicht weiter nachvollziehbar, aber die Franzosen scheinen sehr überrascht gewesen zu sein.      
Die Österreicher werden in einer Quelle mit 250 Mann Stärke angegeben, während die Franzosen über 2 Grenadierkompanien, 50 Füsilieren und 100 Dragonern verfügt haben. An anderer Stelle ist von 2000 Österreichern die Rede.
Die Anzahl der französischen Verluste variiert zwischen 110 Tote und viele Verwundete sowie 50 Gefangene[3] und 70 Gefangene und der Rest an Toten und Geflüchteten[4]. Fast noch eklatanter gehen die Schätzungen der österreichischen Verluste auseinander, die bei 7 Toten und 20 Verwundeten[5] oder woanders bei einem Toten und einigen wenigen Verwundeten[6] gelegen haben.

I had the chance to study many sources about the upcoming combat between Übrigshausen and Münkheim. This is the picture I got from these studies.
A French column of carts was ordered to hold at the road from Münkheim to Übrigshausen, under the village of Übrigshausen. The Austrian captain of hussars, the baron Stephan Perény de Nagy Szörosz, asked a French officer sitting with a priest in his carriage to surrender. But the priest “shot with a pistol before the head” of the Austrian captain and he fell dead to the ground. Than the combat began. The exact development is not clear to me, but it seems that the French were completely surprised.
The Austrians sometimes are said to have 250 men another source mentions 2.000 men strength, while the French had 2 companies of grenadiers, 50 fusiliers and 100 dragoons.