Die Kavallerie war die Waffengattung mit der höchsten Reputation in der Armee. Dabei war die Eigenwahrnehmung ganz offensichtlich eine vollkommen andere als die von außen. In zahlreichen Schlachten des Österreichischen Erbfolgekrieges hatte die Reiterei ein jämmerliches Schauspiel abgeliefert. Das betrifft nicht nur die kleineren Gefechte wie bei Grimbergen [1] sondern auch die großen Schlachten. Es gab verschiedene Versuche die Unterlegenheit der Schlagkraft der französischen Kavallerie zu beheben indem man die Angriffsformation änderte [2].
The cavalry was the branch with the highest reputation in the army. The self-perception was obviously completely different than that from the outside. In numerous battles during the War of the Austrian Succession, the cavalry put on a pitiful display. This applies not only to the smaller battles like at Grimbergen [1] but also to the major battles. There were various attempts to remedy the inferiority of the French cavalry by changing the attack formation [2].
Meine Cavalerie Légère und Gendarmes. - My Cavalerie Légère and Gendarmes. (photo: A. Hanselmann, 2025) |
Ebenso umstritten war der Einsatz der Feuerwaffen auch im Kampf gegen gegnerische Reiterei. Dabei sieht man, dass es bei den Eliteeinheiten der Maison du Roi - den Gendarmes und Chevaulegers de la Garde keine Karabiner gab. Die Herkunft der Angewohnheit lediglich die Pistolen auf den Gegner abzufeuern und sodann mit dem Pferd vor der Front des Gegners abzubiegen, scheint aus der Epochen der Caracoles zu stammen. Man erinnert sich an Gemälden wie einem der Schlacht bei Fleurus von Peter Snayers von 1622 [3], wo man diese Vorgehensweise bereits erkennt. Der Einsatz mit Pistolen gegen Infanterie, die ohnehin eine weitaus dichtere und höhere Feuerkraft als die Reiterei besaß und obendrein mit den Gewehren der Epoche eine größere Reichweite, erscheint als besonders fragwürdig.
The use of firearms in combat against enemy cavalry was equally controversial. You can see that the elite units of the Maison du Roi - the Gendarmes and Chevaulegers de la Garde - did not have carbines. The origin of the habit of simply firing pistols at the opponent and then turning the horse in front of the opponent's front seems to come from the era of the Caracoles. One remembers paintings such as one of the Battle of Fleurus by Peter Snayers from 1622 [3], where one can already see this approach. The use of pistols against infantry, which already had a much denser and higher firepower than the cavalry and, on top of that, a greater range with the muskets of the era, appears to be particularly questionable.
Recht typisch ist, wenn wie in der Schlacht bei Fontenoy im Mai 1745 nur ein kleines Häuflein von Reitern in die gegnerische Infanterie einbrach, während der Rest des Reiterregiments abbog ehe es mit der Infanterie zu Zusammenstoß kam. Die wenigen Männer des Regiments Noailles konnten dann kaum etwas ausrichten und wurden zwischen den britischen Fußsoldaten aufgerieben. Nur 14 Mann des führenden Schwadrons überlebten einen Ansturm um die Mittagszeit, 10 von ihnen wurden gefangen genommen [4].
It is quite typical when, as in the Battle of Fontenoy in May 1745, only a small group of cavalry broke into the opposing infantry, while the rest of the cavalry regiment turned away before clashing with the infantry. The few men of Noailles' regiment could hardly do anything and were wiped out between the British foot soldiers. Only 14 men from the leading squadron survived a midday rush, and 10 of them were captured [4].
Clermont-Tonnerre Cavalerie (No. 32 1748) - Clermont-Tonnerre Cavalerie (No. 32 1748). (photo: A. Hanselmann) |
Das Regiment Royal Cavalerie nahm die Nummer 4 ein. - The regiment Royal cavalerie had the number 4. (photo: A. Hanselmann, 2025) |