Ähnlich wie im Juni 1734 ging es auch im September nach ein wenig Manöverieren Schlag auf Schlag. Nach einem kleineren Erfolg bei Gardella hatte Königsegg (1673-1751) bereits Anfang September einen Angriff auf die Stellungen der Verbündeten bei Guastalla beabsichtigt, musste aber diesen aufgeben, als sich die Versorgungssituation dort deutlich verschlechterte. Dann aber gelang der bemerkenswerte Erfolg vor allem gegen die Franzosen bei Quistello am 15. September 1734 [1].
Die Anfangsaufstellung der beiden Armeen gesehen von Guastalla. - The initial deployment of both armies - a view from Guastalla. (photo: C. Hanselmann) |
Similar to June 1734, in September things went quickly after a little maneuvering. After a minor success at Gardella, Königsegg (1673-1751) had already planned to attack the allies' positions near Guastalla at the beginning of September, but had to abandon this when the supply situation there deteriorated significantly. But then there was a remarkable success, especially against the French, at Quistello on September 15, 1734 [1].
Schon wenige Tage später sollte es zur Entscheidungsschlacht des Kriegsschauplatzes kommen. Man findet zahlreiche Hinweise auf die Schlacht - besipielsweise in den Geschichten von Regimentern. So bin ich einmal auf die Aussage gestoßen, dass die recht speziellen Uniformen der getöteten Soldaten des Regiments Auvergne mit ihren violetten Aufschlägen das Schlachtfeld übersäten [2]. Anders als viele andere Kämpfe des Krieges hat sich diese Schlacht als eine der größten des 18. Jahrhunderts in Italien stärker ins Gedächnis eingegraben. Bei der Auswahl der Quellen habe ich mich einerseits auf zeitgenössische Quellen und zum anderen auf Gerbas ausgesprochen zuverlässiges und akribisch recherchiertes Werk verlassen. Auffällig war dabei vor allem erneut ein Widerspruch beim Kartenmaterial. Während das österreichische Standardwerk auf einer Tafel [3] eine weit über das Gelände östlich von Guastalla verstreutes verbündetes Heer darstellt, zeigt ein Plan des 18. Jahrhunderts [4] eine Aufstellung der Verbündeten entlang der von ihnen fortifizierten Arginello-Straße zu welcher der Plan auch ein Profil abbildet. Bei dem Zeichnen meiner eigenen vereinfachten Karte habe ich mich an die zeitgenössische Vorlage gehalten, da sie mir sehr glaubhaft erscheint. Vielleicht war Gerba diese Karte unbekannt?
Just a few days later the decisive battle in the theater of war was to take place. You can find numerous references to the battle - for example in the stories of regiments. So I once came across the statement that the very special uniforms of the Auvergne regiment's killed soldiers littered the battlefield with their purple lapels [2]. Unlike many other battles of the war, this battle is more deeply etched in Italy's memory as one of the largest of the 18th century. When selecting the sources, I relied on contemporary sources on the one hand and on Gerba's extremely reliable and meticulously researched work on the other. What was particularly noticeable was once again a contradiction in the map material. While the Austrian standard work shows an allied army scattered widely across the area east of Guastalla on a panel [3], a plan from the 18th century [4] shows a formation of the allies along the Arginello road they had fortified, to which the plan also shows depicts a profile. When drawing my own simplified map, I followed the contemporary template because I find it very believable. Perhaps Gerba was unfamiliar with this card?
Maréchal de Coigny (1670-1759) plante nach der Schlappe von Quistello nun doch nicht in die Winterquartiere zu gehen, sondern seinerseits die Österreicher auf das linke Poufer zurück zu werfen, womit sich der König von Piemont (1701-1773) auch eher einverstanden erklärte als mit der Belagerung von Mirandola [5]. Schon am 16. September marschierte die Vorhut der österreichischen Armee mit "klingendem Spiel" - also sozusagen mit offenem Visier vor, fand aber die Franzosen in einer dermaßen vorteilhaften Position in Schlachtformation, dass Feldmarschall Königsegg von einem entschlossenen Angriff absah. Stattdessen sollte Oberst Grünne mit schwachen Kräften gegen eine Flanke des Gegners mit ihren stark verschanzten Schleusen einen Scheinangriff durchführen [6]. Diese Unternehmung ging auch so gut, dass es den österreichischen Generälen Czungenberger und Kavanagh gelang bei der Verfolgung der entlang dem Po abrückenden Verbündeten bis nach Luzzara insbesondere durch Husaren einige Franzosen niederzuhauen und beispielsweise 50 französische Grenadiere in einer großen Cascine gefangen zu setzen. An der Mündung der Secchia wurden sogar 3.000 Verbündete durch einen entschlossenen Angriff der österreichischen Infanterie unter Valparaiso, Wachtendonk und Sachsen-Hildburghausen vom Rest der verbündeten Armee abgeschnitten und dadurch beispielsweise 2 piemontesische Bataillone samt ihrer Fahnen erbeutet [7].
After the defeat at Quistello, Maréchal de Coigny (1670-1759) planned not to go into winter quarters, but instead to throw the Austrians back on the left bank of the Po, which the King of Piedmont (1701-1773) agreed to rather than the siege of Mirandola [5]. As early as September 16th, the advance guard of the Austrian army marched with "sounding game" - so to speak with an open visor, but found the French in such an advantageous position in battle formation that Field Marshal Königsegg refrained from a decisive attack. Instead, Colonel Grünne was supposed to carry out a mock attack with weak forces against the enemy's flank with its heavily entrenched locks [6]. This venture went so well that the Austrian generals Czungenberger and Kavanagh managed to cut down some Frenchmen, especially with hussars, while pursuing the allies moving along the Po to Luzzara and, for example, to take 50 French grenadiers prisoner in a large cascine. At the mouth of the Secchia, 3,000 allies were cut off from the rest of the allied army by a determined attack by the Austrian infantry under Valparaiso, Wachtendonk and Sachsen-Hildburghausen and, for example, two Piedmontese battalions and their flags were captured [7].
Die Kommandeure der verbündeten Armee Coigny, Broglie und König Carlo Emanuelle höchstpersönlich beschlossen den Österreichern eine Schlacht anzubieten [8]. Das Schlachtfeld war zu einer Verteidigung denkbar günstig, da der Damm Arginello, auf dem eine Straße entlang dem Poufer nach Luzarra führte, relativ leicht zu einer Art Brustwehr ausgebaut werden konnte. Zahlreiche Gehöfte und ein Kloster konnten als Verteidigungspunkte für die Verteidiger dienen wie solche bereits bei Parma drei Monate zuvor recht effektiv ausgenutzt wurden [9]. Ebenso wie bei Parma mangelte es aber auch an Anhöhen von denen man einen Überblick über den Verlauf der Schlacht und den Anmarsch eines Gegners bekommen konnte. Guastalla selbst war eine befestigte Stadt, welche leicht als Rückzugsort für eine geschlagene Armee dienen würde zumal Schanzen direkt an den Pontonbrücken über den Po ebenfalls einen Rückzug der Verbündeten über den Fluss decken konnten [10]. Gerba hob die hervorragend gewählte Stellung hervor - die wenigen Schwachpunkte wie dort wo Wege beispielsweise eine Hecke kreuzten wurden diese Stellen durch Balken, Bretter und zusätzliche Verhaue gesichert [11]. Besonders markant war die Massierung der alliierten Kavallerie am linken Flügel in dem Wiesengrund zwischen Arginello und dem Wald von Luzzara, wo schließlich 3 Treffen Reiterei und Dragoner Aufstellung nahmen [12]. Am rechten Flügel befand sich eine Batterie von 5 Geschützen und im Zentrum eine große Batterie von 10 Geschützen, während einige Kanonen eine Reserve bildeten. Die drei Kommandeure hatten sich den Befehl zweckmäßig aufgeteilt [13].
The commanders of the allied army Coigny, Broglie and King Carlo Emanuelle himself decided to offer battle to the Austrians [8]. The battlefield was ideal for defense, as the Arginello dam, on which a road led along the banks of the Po to Luzarra, could be relatively easily converted into a kind of breastwork. Numerous farmsteads and a monastery could serve as defense points for the defenders, as had already been used quite effectively at Parma three months earlier [9]. As with Parma, there was also a lack of hills from which one could get an overview of the course of the battle and the approach of an enemy. Guastalla itself was a fortified city, which would easily serve as a retreat for a defeated army, especially since entrenchments directly on the pontoon bridges over the Po could also cover a retreat of the allies across the river [10]. Gerba emphasized the excellently chosen position - the few weak points, such as where paths crossed a hedge, were secured by beams, boards and additional barriers [11]. Particularly striking was the massing of the Allied cavalry on the left wing in the meadow between Arginello and the forest of Luzzara, where three cavalry and dragoons finally lined up [12]. On the right wing there was a battery of 5 guns and in the center a large battery of 10 guns, while a few guns formed a reserve. The three commanders divided the command appropriately [13].
Bis zuletzt glaubte der König, dass der österreichische Oberkommandierende nur zum Schein gegen Guastalla vorgehe und fürchtete, dass die Österreicher andernorts bereits den Po überschritten hätten und sendete daher Verstärkungen über den Fluss um Sandricourt [14] zu verstärken, dem allerdings nur einige Grenzer gegenüber standen. Der Monarch vermutete, dass Königsegg in Wahrheit gegen Mailand vorzurücken beabsichtigte. In Wahrheit war aber die österreichische Schiffsbrücke noch garnicht einsatzbereit [15] und die verfügbaren Wasserfahrzeuge genügten nur wenige Truppen über den Po zu setzen, was später auch eine Rolle spielen sollte. Es ist interessant wie wenig die Vorstellungen des Königs mit der Realität übereinstimmten - ein Umstand, den wir schon vorher festgestellt hatten. Zum Leidwesen der Österreicher gingen diese Verstärkungen aber nicht über 2 französische und 1 piemontesisches Dragonerregiment hinaus.
Genauso wie König Carlo Emanuele III. saß aber auch Feldmarschall Königsegg einem Irrtum auf, der durch die oben geschilderten Entscheidungen den Eindruck bekam, dass die Armee der Verbündeten im Abzug begriffen war und sich eine Gelegenheit ergeben konnte eine zahlenmäßig weit unterlegenen Nachhut zu überrumpeln. Zwar wollte der Feldmarschall die feindlichen Stellungen vor einem so wichtigen Schritt persönlich in Augenschein nehmen; aber es war schwierig sich einen wirklichen Eindruck zu verschaffen, da die meisten Fußtruppen hinter Hecken und Mauern verborgen waren und die rekognostizierenden Offiziere bei jeder Annäherung mit Schüssen begrüßten. Ähnlich wie Mercy, dem dies zum Teil das Leben gekostet hatte [16], beschloss Königsegg seine Generäle nicht ins Vertrauen zu ziehen und auch nicht deren Rat einzuholen, sondern sich auf seine Überzeugung vertrauend, der Feind wäre im Abzug begriffen und nur noch Teile von dessen Armee auf dieser Poseite, zum Angriff zu entschließen [17].
Ein anderer Blick auf die Zusammenstöße. - Another view on the clashes. (photo: C. Hanselmann) |
To the end, the king believed that the Austrian commander-in-chief was only acting against Guastalla in deception and feared that the Austrians had already crossed the Po elsewhere and therefore sent reinforcements across the river to reinforce Sandricourt [14], who, however, was only confronted by a few border guards . The monarch suspected that Königsegg actually intended to advance against Milan. In reality, the Austrian ship bridge was not yet ready for use [15] and the available watercraft were only sufficient to transport a few troops across the Po, which would also play a role later. It is interesting how little the king's ideas corresponded to reality - a fact that we have already noted. Unfortunately for the Austrians, these reinforcements did not go beyond 2 French and 1 Piedmontese dragoon regiment.
Just like King Carlo Emanuele III. But Field Marshal Königsegg also made a mistake, who, through the decisions described above, got the impression that the Allied army was in the process of withdrawing and an opportunity might arise to take a rearguard that was far outnumbered. It is true that the field marshal wanted to personally inspect the enemy positions before taking such an important step; but it was difficult to get a real impression as most of the infantry were hidden behind hedges and walls and greeted the reconnoitering officers with shots at every approach. Similar to Mercy, for whom this had cost some of his life [16], Königsegg decided not to take his generals into his confidence and not to seek their advice, but instead relied on his conviction that the enemy was in the process of withdrawing and only parts of them were left whose army on this side of the Po decided to attack [17].
Hier erkennt man gut die fliehenden Franzosen. - Here you can notice the routed French. (photo: C. Hanselmann) |
Wie auch bei Quistello setzte Joseph Lothar von Königsegg auf ein erneutes nächtliches Überraschungsmoment indem er um Mitternacht an der Spitze 25 Grenadierkompanien gefolgt von den von ihm persönlich kommandierten Infanteriebataillonen aus dem Lager aufbrach. Während die Infanterie auf dem Argine maestro marschierte, führte der Feldzeugmeister Friedrich Ludwig von Württemberg-Winnental (1690-1734) zwischen Straße und Wald auf der Wiesenfläche die Kavallerie. Österreichische Vorposten meldeten, dass das verbündete Heer nur noch mit 5-6.000 Mann bei Guastalla stünde, die feindliche Kavallerie im Abzug begriffen wäre. Feldmarschall-Leutnant Czungenberg (1676-1735) und seine Husaren meldeten erneut, dass man garnicht in Schlachtformation aufmarschieren müsse, weil der Gegner gerade abrückte. So befahl Königsegg um 10 Uhr morgens dem Obrist Lindesheimb mit 12 Grenadierkompanien und 5 Geschützen den Feind aus den Gehöften zu vertreiben. Entlang dem Arginello stürzten sich die Grenadiere zu Pferd und Karabiniers unter Czungenberg auf Châtillons [18] zwei französische Reiterbrigaden. Die nachdrängenden Kürassierregimenter Pálffy und Veterani wurden von den französischen Gardes du Corps in der Flanke angegriffen und dadurch geworfen, wodurch Standarten und Pauken in die Hände der Verbündeten gelangten [19].
As with Quistello, Joseph Lothar von Königsegg relied on another element of surprise at night by setting off from the camp at midnight at the head of 25 grenadier companies, followed by the infantry battalions that he personally commanded. While the infantry marched on the Argine maestro, Feldzeugmeister Friedrich Ludwig von Württemberg-Winnental (1690-1734) led the cavalry between the road and the forest on the meadow. Austrian outposts reported that the allied army only had 5-6,000 men at Guastalla and that the enemy cavalry was in the process of withdrawing. Field Marshal Lieutenant Czungenberg (1676-1735) and his hussars reported again that there was no need to march in battle formation because the enemy was just moving away. So at 10 a.m. Königsegg ordered Colonel Lindesheimb to drive the enemy out of the farms with 12 grenadier companies and 5 guns. Along the Arginello, the horse grenadiers and carabiniers under Czungenberg attacked Châtillon's [18] two French cavalry brigades. The following cuirassier regiments, Pálffy and Veterani, were attacked on the flank by the French Gardes du Corps and thus thrown down, as a result of which standards and drums fell into the hands of the allies [19].
Diesmal verlor auch ich ein Bataillon ebenso wie die Franzosen. - Now we lost one battalion too. (photo: C. Hanselmann) |
In der Folge wurden gegen 11 Uhr immer mehr Truppen in den Kampf geworfen, allen voran 7 Bataillone Infanterie unter dem Marquis von Valparaiso - parallel dazu die Masse der österreichischen Kavallerie bis sich dort nicht weniger als 56 Eskadronen auf der Wiese ballten um endlich die französische Reiterei zu werfen. In dem wechselvollen Kampf wurde Châtillon verwundet - doch das Vorrücken auch noch so vieler österreichischer Berittener geriet unter hohen Verlusten ins Stocken. Auch der Angriff der österreichischen Infanterie gestaltete sich für Königsegg enttäuschend, der schließlich noch die verbliebenen Grenadierkompanien ins Gefecht schickte. Doch auch das ohne durchschlagenden Erfolg. Königsegg wich aber nicht von seinem Entschluss ab und schickte den Feldmarschall-Leutnant von Walsegg mit 13 Bataillonen um den bereits feststeckenden FML Suckow zu verstärken.
In diesem Augenblick war der König von Sardinien endgültig davon überzeugt, dass er es mit der Hauptmacht des Feindes zu tun hatte und reagierte indem er 10 Geschütze in den Intervallen am linken Flügel auffahren ließ um die Grenadiere und anstürmenden österreichischen Kavalleristen zusammen zu schießen. Auch beorderte er eine Brigade vom rechten auf den linken Flügel um die kritischer werdende Lage zu stabilisieren. Der Rauch über einer in Brand geratene Cascine erschwerte obendrein die Sicht bei einer insgesamt chaotischen Lage. Denn auch die Verbündeten gewannen keinen Boden sondern suchten sich vorrangig gegen die immer weiteren nachströmenden österreichischen Einheiten zu behaupten. Schließlich wurden nach der Brigade Souvé auch die Brigaden Auvergne [20] und du Roi zur Verstärkung an die brisanteste Stelle der Kämpfe.
As a result, around 11 a.m., more and more troops were thrown into the fight, above all 7 battalions of infantry under the Marquis of Valparaiso - parallel to this was the mass of the Austrian cavalry until no less than 56 squadrons were massed on the meadow to finally take over the French cavalry to throw. In the eventful battle, Châtillon was wounded - but the advance of even so many Austrian mounted men stalled with heavy losses. The attack by the Austrian infantry was also disappointing for Königsegg, who ultimately sent the remaining grenadier companies into battle. But even that without resounding success. However, Königsegg did not deviate from his decision and sent Field Marshal Lieutenant von Walsegg with 13 battalions to reinforce the already stuck FML Suckow.
At this moment the King of Sardinia was finally convinced that he was dealing with the main force of the enemy and responded by deploying 10 guns at intervals on the left wing to fire together the grenadiers and charging Austrian cavalrymen. He also ordered a brigade from the right to the left wing in order to stabilize the increasingly critical situation. The smoke above a cascine that had caught fire also made visibility difficult in an overall chaotic situation. The allies did not gain any ground either, but rather tried to assert themselves against the ever-increasing Austrian units. Finally, after the Souvé brigade, the Auvergne [20] and du Roi brigades were also deployed as reinforcements at the most explosive point in the fighting.
In dem nun mit besonderer Heftigkeit geführten Kampf wurden zahlreiche Kommandeure auf beiden Seiten verwundet. Darunter ist vor allem Czungenberg zu nennen, aber auch der Feldzeugmeister von Württemberg, der gegen 13 Uhr die Reiter erneut sammeln und angreifen lassen wollte und von einer Kugel tödlich getroffen wurde und vom Pferd stürzte. Selbst der Einsatz der Infanteristen des Regiments Starhemberg hatte nur kurzzeitig einen Vorteil gebracht bis die oben erwähnten Reserven eintrafen. Bis gegen 16 Uhr wogte der Kampf hin und her. Insbesondere das heftige Feuer von den Dämmen ließ die immer neuen Angriffswellen wiederholt erst ins Stocken geraten und dann zusammenbrechen.
Erst das Landung österreichischer Grenadiere am Poufer, die auf mehreren Schiffen heran gerudert waren, schien möglicherweise noch eine späte Wendung der Lage herbei führen zu können. Denn diese Grenadiere bedrohten aus Büschen heraus die linke Flanke der alliierten Kavallerie. Doch erneut reagierten die Verbündeten rechtzeitig und der König entsendete 3 Dragonerregimenter unter Bonas, die dieser absitzen und so zu Fuß gegen die Flankenbedrohung vorgehen ließ.
Numerous commanders on both sides were wounded in the fighting, which was now particularly fierce. Czungenberg is particularly worth mentioning, but also the Feldzeugmeister from Württemberg, who wanted to gather and attack the riders again around 1 p.m. and was fatally hit by a bullet and fell from his horse. Even the use of the infantrymen of the Starhemberg Regiment only brought a short-term advantage until the above-mentioned reserves arrived. The fight raged back and forth until around 4 p.m. In particular, the intense fire from the dams repeatedly caused the new waves of attacks to stall and then collapse.
Only the landing of Austrian grenadiers on the banks of the Po, who had rowed up on several ships, seemed to possibly bring about a late change in the situation. Because these grenadiers threatened the left flank of the Allied cavalry from bushes. But again the allies reacted in good time and the king sent 3 dragoon regiments under Bonas, who had them dismounted and thus attacked the flank threat on foot.
Im Zentrum hatte am Nachmittag auch das Einsetzen der neuerlichen Fußtruppen unter Neipperg [21] keine Wende bringen können. So erschöpfte sich der Kampf zusehends unter immer schwereren Verlusten - darunter auch Generalfeldwachtmeister Colmenero, der den Tod fand, bis der Kampf zu einem hinhaltenden Feuergefecht erlahmte. Nach 16 Uhr beschloss daher Königsegg, da er begreifen musste, dass die Kavallerie nicht mehr zu großen Taten fähig war die Schlacht abzubrechen zu den Rückzug anzutreten [22]. Eine letzte Gelegenheit durch ein paar Eskadrone bei den Verbündeten einzubrechen wurde vereitelt. Die wohl noch relativ frischen Truppen unter Neiperg deckten den Rückzug der ansonsten schwer angeschlagenen Armee unter Königsegg.
In the center in the afternoon, the deployment of new infantry troops under Neipperg [21] could not bring about a turnaround. So the fight became increasingly exhausted with increasingly heavy losses - including Field Sergeant Colmenero, who was killed until the fight degenerated into a drawn-out firefight. After 4 p.m., Königsegg, realizing that the cavalry was no longer capable of great deeds, decided to break off the battle and retreat [22]. A last opportunity to break into the allies by a few squadrons was thwarted. The probably still relatively fresh troops under Neiperg covered the retreat of the otherwise badly battered army under Königsegg.
Die Verluste waren auf beiden Seiten enorm. Die Intensität der Kämpfe und der Frühungsstil mit hohen Befehlshabern inmitten des Kampfgetümmels wird durch die zahlreichen getöteten Generäle auf beiden Seiten deutlich - so bei den Verbündeten allein schon vier [23], darunter besonders renomiert Lieutenant-Général d'Affry an der Spitze des Regiments du Roi. Insgesamt wurden 5898 Verbündete getötet oder verwundet. Im österreichischen Heer waren die Verluste mit 5946 Mann an Vermissten, Toten und Verwundeten trotz der besseren Abwehrstellungen nicht viel höher. Von der Generalität wurden drei getötet [24] [25].
The losses were enormous on both sides. The intensity of the fighting and the early style with high-ranking commanders in the midst of the hustle and bustle of battle is clear from the numerous generals killed on both sides - four of the allies alone [23], including the particularly renowned Lieutenant-Général d'Affry at the head of the Regiment du Roy. A total of 5,898 allies were killed or wounded. In the Austrian army, the losses were not much higher with 5,946 men missing, dead and wounded, despite the better defensive positions. Three of the generals were killed [24] [25].
Schon am 20. September erreichte verbündete Kavallerie und Elitetruppen Luzarra und fand den Ort von den Österreichern verlassen. Tatsächlich zeigt sich in der blutigen Niederlage der Kaiserlichen eine der wesentlichen militätrischen Entscheidungen des ganzen Krieges. Königsegg zog seine geschlagene Armee in der Folge nach Tirol und legte dort den Oberbefehl nieder. Nach dem Tod des Prinzen Eugen übernahm er 1736 dessen Posten als Präsident des Hofkriegsrates unter Kaiser Karl VI.. Später spielte er als ältester Feldherr vor Ort als Stellvertreter von Cumberland in der Schlacht bei Fontenoy (1745) noch am Rande eine Rolle [26].
Allied cavalry and elite troops reached Luzarra on September 20th and found the place abandoned by the Austrians. In fact, the bloody defeat of the Imperials shows one of the most important military decisions of the entire war. Königsegg subsequently moved his defeated army to Tyrol and resigned his command there. After Prince Eugene's death, he took over his post as President of the Court War Council under Emperor Charles VI in 1736. Later, as the oldest local general, he played a peripheral role as Cumberland's deputy in the Battle of Fontenoy (1745) [26].
Die Ordre de Bataille für mein HoW-Spiel / The OOB for my game with the HoW-rules [27]:
Armée alliée
Carlo Emanuele (Dash.) - Would be replaced by Coigny (Dith.)
A MdC marche di Aix (Dep.) / Savoia (Dith.): – 2 bn.s (La Marina, Grenadiers), 1 x light artillery – can’t be moved until turn 4
Right Wing: Coigny (Dith.) ***
B GL Savines (Dep.) / Bonas (Dep.): Brig. Carabiniers. – 1 x Cav., 1 x Cav. (large) (Carabiniers, Cuirassiers) – can’t be moved until turn 2
C MdC Epinay (Dep.): 2 x Dragons
D : GL Boissieux (Dep.) / Col. Contades (Dash.) : Brigade Auvergne – 3 bn.s (Superior except shooting) (Auvergne, 2 x Navarre), 1 x light artillery
E : GL Maillebois (Dep.) **: Brig. « Maine » – 3 bn.s (2 x La Marine, 1 x Royal Vaisseau)
Center : Carlo Emanuele (Dash.)
F. independent (Dep.) : 2 x medium art. – can’t be moved until turn 2
G Gén. d’Affry (Dash.) 8-12 : brigade « Du Roi » 3 bn.s (2 x Artois, Nice)
H : Vittorio Amedeo Costa (Dash.) / Rietmann (Dash.) : 2 x Inf. (Baden-Durlach, Desportes), 1 x Gardes (Piemont)
I MdC Lannion (Dash.) 8-12 * : “La Reine” 3 bn.s (Provence, Royal Marine, La Fère)
Left Wing: Maréchal Broglie (Dep.)
J : GL de Châtillon (Dep.) :1 x Drag., 2 x Cav.
K MdC d’Harcourt (Dith.) / MdC Souvré (Dash.): 3 x Cav.
L independent :. 1 bn. Militia (Torino Prov. Reg.) (in Guastalla)
* / MdC Prezé (Dep.) 8-12
** / MdC Montjeon (Dep.) 8-12
*** / Lt. Gén. Maulévrier (Dep.)
27,5 P. – Breaking Point: 7 Points
Kaiserliche Armee
KÖNIGSEGG (Dep.)
FZM WÜRTTEMBERG (Dash.) – killed on a 8-12
1) Husaren – independent 1 x Husaren
2) FML Czungenberg (Dep.) 8-12 / FML Lanthieri (Dep.) 8-12 ** : (KÜR Pálffy, KÜR Veterani, DR Württemberg) 2 x Cuir, 1 x Drag.,
+ 1x Gren.+Car. (Superior), 1 x Cuir. 1 x Drag. – cannot be moved until turn 2
3) Obrist Lindesheimb (Dep.) / Lannoy (Dep.) : 2 x Grenadiere
4) FML Valparaiso (Dep.) 8-12 *: 3 x bn.s, 1 med. Art. (superior art.)
5 FML Sachsen-Hildburghausen (Dep.) : 2 x Grenadiere - cannot be moved until turn 2
6) FML Suckow (Dep.) / GFWM Pálffy 8-12 : 3 bn.s
7) GFWM Wachtendonk (Dep.) 8-12 / GFWM Graf Hennin (Dep.) 8-12: 3 bn.s
8 FML Neipperg (Dith.) : 2 bn., 1 x l. art. – cannot be moved until turn 3
9) GFWM Colmenero (Dep.) 8-12 – 1 x Cuir., 1 x Drag. - cannot be moved until turn 2
10) Grenadiere (independent) – arriving in turn 3
25 Points – BP: 6 Points
* / Obristlieut. Hohenfeld (Dith.)
** / FML Kavanagh (Dep.)
Terrain:
River Po - unfordable
Arginello Road - light cover
La Tagliata - light cover
Fortification at the river Po and city walls – heavy cover
Stream - fordable
Limit 7 turns
Text: André Hanselmann
Fotos: Cecilia Hanselmann
Karte: André Hanselmann
Notizen / Notes:
1) siehe hier: https://wackershofenannodomini.blogspot.com/2024/09/quistello-15091734.html
2) "Après la bataille le terrain est jonché d'uniformes aux couleurs violettes. Le régiment est réduit à 400 hommes." - "Nach der Schlacht ist das Feld mit lila Uniformen übersät. Das Regiment wurde auf 400 Mann reduziert." - "After the battle the field was littered with purple uniforms. The regiment was reduced down to a strengh of 400 men only." Quelle: https://fr.wikipedia.org/wiki/R%C3%A9giment_d%27Auvergne
3)
4) "La Bataille de guastalla a été le 19 Septtember [sic.!] 1734 et a Commence a 11 heurs du Matin et Se finit a 5 heurs de Lapremidi" Plan undatiert, 18. Jahrhundert (Quelle: Wikipediaartikel zur Schlacht, abgerufen 18.06.2024)
5) Woran ebenfalls das französische Infanterieregiment Auvergne teilnahm. - The Auvergne regiment of foot took part at this siege too.
6) Raimund Gerba: "Feldzüge des Prinzen Eugen" XIX. Band II. Serie, K u K Generalstabs, Wien, 1891, S. 376
7) Gerba S. 377-378
8) Gerba S. 379
9) siehe zur Schlacht bei Parma:https://wackershofenannodomini.blogspot.com/2024/06/parma-29061734.html
10) Sehr markant auf der oben erwähnten zeitgenössischen Karte erkennbar. - You can notice these on the contemporary map.
11) Gerba S. 381
12) 2 Dragonerregimenter, 3 Brigaden Kavallerie (Toulouse, Reine, Orléans).
13) Siehe die Ordre de Bataille unten.
14) Wohl: General Louis-François de Rouvroy Saint-Simon, Marquis de Sandricourt (gestorben 1751), Kommandeur des Regimentes Berry Cavalerie 1702-1718 - maybe general Louis-François de Rouvroy Saint-Simon, Marquis de Sandricourt (died in 1751) commander of the Berry Cavalerie regiment (Quelle: http://kronoskaf.com/wss/index.php?title=Berry_Cavalerie)
15) Gerba S. 382-383
16) Siehe zur Schlacht bei Parma hier / look for the battle of Parma here:
17) Gerba S. 383-384
18) Wohl: Louis du Plessis-Châtillon (1678-1754), MdC seit 1718, Lieutenant Général seit 1734 - maybe Louis du Plessis-Châtillon (1678-1754), Maréchal de Camp since 1718 and Lieutenant-Général since 1734.
19) Gerba S. 385
20) Mit den oben geschilderten blutigen Folgen für dieselbe - With the bloody result which I mentioned before.
21) Der Verlierer von Mollwitz. - The Loser of Mollwitz (1741)
22) Gerba S. 385-390
23) Baron François d'Affry (1667-1734), Anne-Bretagne Comte de Lannion (+ 1734, Gouverneur de Vannes), Lt.-Gén. Hubert de Courteval Marquis de Pezé (1680-1734), Montjeon (+ 1734)
24) FZM von Württemberg (1690-1734), GFWM Graf Colmenero (+ 1734), FML Bartolomé González de Andía, Marqués de Valparaiso, Conde de Villaverde (+ 1734)
25) Gerba S. 390
26) siehe zu Fontenoy: https://wackershofenannodomini.blogspot.com/2020/05/fontenoy-11-may-1745-fontenoy-11-mai.html
27) Keith Flint: "Honours of War" Osprey Publishing, 2015
Thank you for another in this series of battles, gamed in this 290th anniversary year! It's definitely awakened my interest in this largely forgotten war (at least in the Anglosphere).
AntwortenLöschenThe war is forgotten in Germany too. I had some reactions on our 1734-event some weeks ago which made it obvious that little to nobody know this conflict. Thank you for your comment. Maybe we will have a final battle of the WPS next year.
LöschenExcellent battle account! With your map, OB, and detailed battle account, you provide everything needed to recreate this battle. Thank you!
AntwortenLöschenThank you. I'm very happy that you like it and would recommend this battle to you to refight. You have just to decide if you will will built fortifications over the whole Allied line of defense (I thought that it would make an Austrian victory too unlikely) or at the Arginello-road only. Whatever you do I would like to see a refight. We certainly will play it again in the next years. But next year will be the anniversary of Fontenoy and we will focus on that battle.
LöschenI can only echo what Chris and Jon have already said:)!
AntwortenLöschenThank you very much for the comment.
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